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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Zur Hinteren Schöntaufspitze

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:40 Std.
Länge:
7.9 km
Aufstieg:
720 m
Abstieg:
720 m

Die Hintere Schöntaufspitze gehört zu den schönsten Aussichtsbergen Südtirols. Überwältigend ist die Sicht auf Königsspitze, Zebrù und Ortler. Das Panorama und die leichte Erreichbarkeit des Gipfels entschädigen für den etwas tristen Anstieg von der Suldener Seilbahn.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Von Sulden fährt man mit der großen Seilbahn zur Bergstation , etwas oberhalb der Schaubachhütte. Nun folgt man dem Weg in Richtung Madritschhütte. Hierzu geht man kurz auf der breiten Skipiste aufwärts, zweigt dann aber gleich links auf den Panoramaweg ab. Die Aussicht auf Königsspitze, Zebrù und Ortler wird mit jedem Meter Höhengewinn großartiger. Deshalb wird man zwischendurch einmal stehen bleiben und den Blick hinüber zu den drei berühmten Berggipfeln genießen. Der Weg steigt zuerst etwas steiler an, wird aber bald schon deutlich flacher, sodass man gemütlich die Madritschhütte  (1:00 Std.) erreicht. Hier sollte man übrigens nicht erschrecken, wenn man plötzlich vor einem im Alpenraum unbekannten Tier steht. Im Sommer weiden Yaks in der Umgebung der Madritschhütte. Die Idee dazu stammt von Reinhold Messner, der die Tiere jedes Jahr persönlich zur Hütte hochbringt. Im Winter sind die Tiere in Sulden in der Nähe des Messner Mountain Museums untergebracht.

Von der Hütte folgt man dem Wegweiser in Richtung Madritschjoch. Der breite Wanderweg führt in einigen weiten Kehren bergauf bis unter das Joch. Hier wird der Steig schmaler und auch steiler. Nach ein paar weiteren Serpentinen steht man am Madritschjoch (3123 m) und kann ins Martelltal hinabblicken. Dort unten erkennt man sogar die Zufallhütte, die ein gemütlicher Ausgangspunkt für den ruhigeren Anstieg aus dem Martelltal ist. Sollte man hier oben Mountainbikern begegnen, darf man sich nicht wundern. Die Route übers Madritschjoch ist ein beliebter Übergang im Rahmen einer Alpencross-Route. Als Wanderer wird man aber vom Joch den Anstieg auf den nahen Gipfel der Hinteren Schöntaufspitze nicht auslassen. Deshalb hält man sich am Joch links und steigt gleich über ein paar leichte Felsplatten in kurzen Kehren bergauf. Auf einem schmalen Band quert man hinüber zu einem breiten Sattel. Dies ist die einzige etwas ausgesetzte Stelle des Anstiegs. Wirklich schwierig ist aber auch dieser Abschnitt nicht. Nun führt der Steig über Blockwerk in weiteren Kehren ziemlich steil bergauf. Kurz unterhalb des Gipfels legt sich der Hang etwas zurück, und man geht etwas flacher zum breiten Gipfelplateau der Hinteren Schöntaufspitze  (2:45 Std.). Neben einem kleinen Kreuz zieren leider auch ein paar Sendemasten den Gipfel. Trotzdem bleibt genug Raum, die Aussicht zu bestaunen. Die ist nämlich wirklich großartig. Neben den schon angesprochenen Gipfeln von Königsspitze, Zebrù und Ortler erblickt man noch viele weitere Dreitausender der Ortlergruppe. Über dem Martelltal stehen die Veneziaspitzen, rechts daneben grüßen Zufallspitze und Cevedale herüber. Rechts neben dem Ortler erkennt man die weißen Berggipfel der Bernina.

Nach der Rast neben dem kleinen Gipfelkreuz auf der Hinteren Schöntaufspitze wandert man zurück zum Madritschjoch und weiter zur Madritschhütte  (4:00 Std.). Hier kann man einkehren und auf der großen Sonnenterrasse die Besteigung eines wirklich schönen Aussichtsdreitausenders gebührend feiern. Von der Madritschhütte geht man ebenfalls am Anstiegsweg zurück zur Berg­station  (4:40 Std.) der Seilbahn und der danebenstehenden Schaubachhütte, die sich ebenfalls für eine Einkehr anbietet. Mit der Seilbahn fährt man anschließend wieder gemütlich ins Tal zurück.

Anstieg komplett zu Fuß

Konditionsstarke Bergwanderer können auf die Seilbahnauffahrt verzichten und zu Fuß von Sulden zur Bergstation neben der Schaubachhütte wandern. Für den Anstieg benötigt man zwei Stunden, die sich zu den oben genannten Zeiten hinzuaddieren.

Aus dem Martelltal

Viel schöner und ruhiger, aber auch länger ist der Anstieg aus dem Martelltal zur Hinteren Schöntaufspitze. Man kann direkt vom Parkplatz im Talschluss an der Enzianhütte hoch ins Madritschtal gehen, oder am Vorabend in 45 Minuten auf die gemütliche Zufallhütte aufsteigen. Am nächsten Tag startet man dann zeitig nach einem ausgiebigen Frühstück und wandert von der Hütte schräg hinüber ins Madritschtal. Dort trifft man auf den Weg, der direkt von der Enzianhütte heraufzieht. Aus dem schönen Tal steigt man, zuletzt ziemlich steil hoch ins Madritschjoch und weiter, wie oben beschrieben, auf den Gipfel der Hinteren Schöntaufspitze. Der Abstieg erfolgt am Anstiegsweg zurück ins Martelltal (Zufallhütte–Schöntaufspitze 3.30 Std.).

Touren-Charakter

Bis zum Joch breite Wege, danach schmaler Steig über Blockwerk

Ausgangspunkt

Bergstation der Suldener Seilbahn (2600m)

Messner Mountain Museum Ortles

In Sulden befindet sich das Mess­ner Mountain Museum Ortles. Es wurde komplett unterirdisch angelegt und ist dem Thema Eis gewidmet. Es befindet sich »Im End der Welt«. So wurde der in der Anich-Karte von 1774 der Ferner am Ortler genannt, unter dem sich das Museum befindet. Im Museum wird unter anderem die größte Sammlung von Eispickeln aus zwei Jahrhunderten und von Ortlerbildern gezeigt. Dazu erzählt die Ausstellung von der Schwierigkeit der Künstler, Eis darzustellen. Das Museum ist von Ende Mai–Mitte Oktober nachmittags geöffnet. In der Nähe des Museums weiden im Herbst die Yaks, die im Sommer in der Umgebung der Madritschalm gesichtet werden können.

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