Wandern Südtirol: Über den Kronplatz

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Bergmuseen 

Auf dem Kronplatz liegt eins der sechs Reinhold Messner Museen, deren Abkürzung MMM für Messner Mountain Museum steht. Der Extrembergsteiger hat sich dafür, wie bei all seinen anderen Museen, einen wirklich außergewöhnlichen Platz ausgesucht. Dabei ist nicht nur die Lage spektakulär, sondern auch die Architektur, die von keiner Geringeren als Zaha Hadid entworfen wurde. Ein echtes Meisterwerk, in dem sich alles um den traditionellen Alpinismus dreht. In der Nähe davon hat das LUMEN Museum seinen Platz gefunden. Es widmet sich der Geschichte der Bergfotografie und steht mit seiner schlichten und doch sensationellen Architektur, des Brunecker EM2 Architektenteams ebenfalls auf einem exponierten Aussichtsplatz. Beide Museen sind Grund genug, sich selbst zum Wandermuffel zu erklären. Gut, dass wir eine kurze Wanderung gefunden haben, die uns erlaubt, den Kronplatz in seiner Schönheit zu erleben, uns aber trotzdem genügend Zeit für die Museumsbesuche lässt.

Kronplatzlift 

Wir gönnen uns ein Berg-und-Talfahrt-Liftticket. Es gibt günstige Lift- und Museeen-Kombitickets. So schweben wir völlig entspannt auf über 2300 Metern hinauf und stehen auf dem riesigen Plateau des Kronplatzes. Hier oben treffen alle Aufstiegshilfen – vor allem die der Skiliftanlagen – zusammen. Das macht den eigentlichen Gipfel optisch nicht wirklich zu einem Berghighlight. Am Kronplatz dreht sich allerdings alles um die Aussicht und die ist schlichtweg unbeschreiblich. So lohnt es sich, über das Plateau zu spazieren und die große Concordia-Glocke zu besuchen, die den eigentlichen Gipfel markiert. Danach machen wir uns auf direktem Weg zum Messner Museum. Es liegt an der Westseite des Bergs, dahinter fällt der Kronplatz steil in das Gadertal ab. Ob wir jetzt oder später das Museum besuchen, darf jeder selbst entscheiden.

Zunächst abwärts 

Links vom Museum führt unser Wanderweg weiter. Wir steigen zum Aussichtspunkt mit Gipfelkreuz hinunter, das ebenfalls direkt an der Hangkante platziert ist. Dort wendet sich der Weg nach links und kreuzt die Trail-Linien der Mountainbike-Downhiller. Kurz darauf weist uns ein Wanderschild »Nr. 1 Furkelpass« nach rechts abwärts über die Almwiesen. Mit gigantischer Aussicht auf die schönsten Gipfelspitzen und Felsen der Dolomiten steigen wir abwärts. Der Duft von Wachholderbüschen vermischt sich langsam mit dem von Zirbelkiefern und Lärchen, denn etwas tiefer erreichen wir wieder die Baumgrenze. Wir werden unter der Bahn der Mountainbiker hindurchgelotst – dass wir ihre Trails nicht betreten, versteht sich von selbst. Auf unserem Bergsteig passieren wir die Graziani-Hütte und erreichen über einen Wiesenpfad kurz darauf eine quer verlaufende Almstraße.

Panoramaweg 

Nun verlassen wir den Wanderweg Nr. 1 und folgen dem breiten Weg nach links. Dieser führt unterhalb der Panoramahütte vorbei und teilt sich gleich dahinter. Wir halten uns rechts und sind auf dem Panoramaweg unterwegs, auch wenn wir kein Wanderwegschild finden konnten. Der angenehm breitere Weg führt minimal abwärts durch den Wald und trifft dann auf eine weitere Almzufahrtsstraße. Dieser folgen wir nach links und wandern gleich darauf schon wieder in der Sonne. Zwei Kurven bringen uns höher, die Aussicht nach Osten auf die Sextner und die Lienzer Dolomiten ist einmalig. Nach einer kleinen Kuppe öffnet sich dann die Sicht nach Norden und spätestens an der Geiselberger Hütte haben wir freien Blick auf das Pustertal und die Zillertaler Alpen.

Almsträßchen oder Bergpfade? 

Nach der Geiselberger Hütte folgen wir der Almstraße nur noch bis zur Schoflocke, einem kleinen Rastplatz mit Weiher. Für den direkten Weg könnten wir der Straße weiter bergauf folgen. Viel schöner ist es allerdings, auf einem Bergpfad zu wandern. Deshalb wählen wir in der Serpentine einen der Pfade, die rechts davon aufwärtsführen. Sie verlaufen parallel zur Straße und stoßen gleich noch einmal darauf. Wir halten uns erneut rechts und wandern an dem Steinmännchen vorbei. Der Weg ist nun wieder als Panoramaweg ausgeschildert und führt uns etwas unterhalb des Gipfelplateaus nach Osten. Wieder passieren wir die Downhill-Strecken der Mountainbiker, die hier auf dem legendären Herrnsteig fahren. Dann erreichen wir die Kronplatzhütte des italienischen Alpenvereins. Dahinter ist es nur noch ein Katzensprung hinauf zum Museum LUMEN, von dem wir zurück zur Bergstation des Kronplatzes gehen. So entspannt wie unsere Wanderung begonnen hat, schweben wir nun wieder hinunter ins Tal.

Tipp

Mehr Infos zu beiden Museen am Gipfel des Kronplatzes findet man unter: www.messner-mountain-­museum.it und www.lumenmuseum.it.