Bruckmann CMYK quer
Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Südtirol: Pfandlspitze, 2538 m

Anspruch:
schwer
Dauer:
08:00 Std.
Länge:
16.5 km
Aufstieg:
1650 m
Abstieg:
1650 m

Ein reizvolles Gipfelziel im Westkamm der Sarntaler Alpen sowie mehrere bewirtschaftete Almen verleihen dieser Tour viel Abwechslung, auch wenn sie uns einiges an Ausdauer abverlangt. Wer es beschaulicher mag, kann sich natürlich auch mit einem Zwischenziel zufriedengeben.

Beschreibung

Der Wegverlauf

In der Straßenkehre vor dem Pfandler Hof  starten wir auf einem abzweigenden Sträßchen in nördlicher Richtung, um mit ihm in Kürze südostwärts ins Fartleistal einzuschwenken. In der engen, bewaldeten Kerbe hat sich die Gilfenklamm eingeschnitten. Bei den Fartleishöfen wechselt man vorübergehend auf die linke Bachseite, kehrt aber später wieder nach rechts zurück. Der Wirtschaftsweg (Nr. 2) nähert sich nun seinem Ende bei der Fartleisalm  (1:30 Std.),die als Jausenstation betrieben wird. Hier öffnet sich auch ein schöner Talboden.

Auf dem anschließenden Steig (wir wählen bei der Verzweigung Nr. 2A) nähern wir uns rasch dem Talschluss, der sich als urweltlicher Kessel offenbart. Etliche Wildbäche rauschen über felsdurchsetzte Steilstufen talwärts. Unser Pfad steigt zwangsläufig stark an, findet aber für geübte Wanderer gut gangbare Durchschlupfe Richtung Kammhöhe. Nach einem links ausholenden Stück wird zwischendurch die sogenannte Ziegenhütte passiert, ehe man weiter der Hangmulde folgt und das Pfandl­joch (auch Grubenjoch, 2433 m) ansteuert. Es ist östlich unseres Gipfelziels eingelagert. Zweieinhalb Stunden dauert dieser beschwerlichste Abschnitt der Tour – fast 1000 Höhenmeter!

Überraschend nimmt sich der erste Blick auf die Sarntaler Seite aus, aber es kommt natürlich noch besser. Wir folgen dem Gratverlauf nach rechts und stehen eine gute Viertelstunde später auf der Pfandlspitze  (4:20 Std.), die zwischen zwei mächtigen Nachbarn – der Alplerspitze im Norden und dem Hirzer im Süden – eine interessante Position innehat.

Ein Clou ist, dass wir unseren Gipfel prima überschreiten können. An der Vorerhebung P. 2519 vorbei geht es Richtung Grünangerjoch hinab, wobei kurz davor eine ausgesetzte, mit Fixseil entschärfte Felspassage bewältigt werden muss. Am Sattel wendet man sich nach rechts auf die westseitigen Böden und vollzieht bald darauf einen markanten Linksknick durch einen kleinen Schrofenriegel. Im Rotmoos achten wir auf die Verzweigung zur Mahdalm und wählen dafür mit Vorteil den Steig. Die beliebte Mahdalm  (5:30 Std.) lädt zur verdienten Rast; nicht selten sind Tische und Bänke hier gut gefüllt.

Der Weiterweg verläuft auf der Trasse des Europäischen Fernwanderwegs Nr. 5 (kurz E5), der die lokale Wegnummer 1 besitzt. Mit einer Gegensteigung geht es nun um den nahen Hangrücken herum und schräg durch die steile, bewachsene Flanke, bis man in eine kesselartige Einbuchtung kommt. Nachdem diese ausgegangen und der folgende Abhang des Prantachkogels passiert ist, senkt sich unser nicht besonders breit ausgebauter Weg allmählich wieder abwärts. Er schmiegt sich an die Südflanke der Riffel und taucht in bewaldetes Terrain ein. Im Bereich der Prantacher Mahder geht es deutlich nach rechts und im weiteren Verlauf überwiegend durch Wald zur geschichtsträchtigen Pfandler Alm  (7:30 Std.) hinab. Es ist jener Ort, wo der legendäre Andreas Hofer gefangen genommen wurde (siehe Kasten). Vom Denkmal am Rande der Lichtung sind wir mit wenigen Schritten beim lebhaft frequentierten Almgasthaus.

Vom Pfandler Hof steht dann nur noch ein kleiner Restabstieg bevor. Wir nutzen die deutlich bezeichneten Abkürzungen der Forststraße und gelangen am Pfandler Hof vorbei zurück zum Ausgangspunkt  (8:00 Std.).

Touren-Charakter

Alpine Steige und Almwege gemischt; im oberen Fartleistal, im schrofigen Gipfelbereich sowie hinter der Mahdalm Tritt­sicherheit erforderlich. Lange Tagestour mit beachtlicher Höhendifferenz.

Ort

Saltaus

Ausgangspunkt

Kehre vor dem Pfandler Hof (1026m), im Passeirer Bergweiler Prantach,

Freiheitskämpfer Andreas Hofer

Andreas Hofer, 1767 am Sandhof im Passeiertal geboren, avancierte zur Galionsfigur während der Tiroler Freiheitskämpfe Anfang des 19.Jahrhunderts. Er führte seine Mitstreiter zu beachtlichen Erfolgen gegen die Aggressoren aus Bayern und Frankreich, die Tirol damals besetzten, insbesondere gegen die Truppen Napoleons. Nach einer Niederlage bei der Berg-Isel-Schlacht zog er sich in die heimatlichen Berge zurück und hielt sich eine Zeit lang auf der Pfandler Alm versteckt. Der Verrat eines einheimischen Bauern führte schließlich zur Verhaftung Hofers durch die Franzosen. Am 20.Februar 1810 wurde er in Mantua hingerichtet. Bis heute wird er in Tirol als Nationalheld verehrt.

Freud und Leid

Die Tour bietet jede Menge Gelegenheit, traditionelle Südtiroler Almschmankerl zu genießen. Fragt sich bloß, wie viel Zeit und Muße dafür auf einer 8-Stunden-Tour tatsächlich bleibt. Viele Wanderer begnügen sich daher mit einem Almwanderziel und lassen die Gipfel Kulisse sein

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.