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wandern

Wandern Südtirol: Mendel und Penegal

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Kammwanderung über Lärchenwiesen. Der Mendelkamm, den man überall aus dem südlichen Etschtal sehen kann, ist eine Landmarke und der Hausberg von Kaltern. Hinauf führen eine serpentinenreiche Passstraße oder die Mendelbahn, eine Standseilbahn, die seit 1903 Tal und Berg miteinander verbindet. So ist es leicht, in den Genuss der gigantischen Aussicht zu gelangen.

Beschreibung

Erlebnisreiche Auffahrt 

Auch wenn man mit dem Auto über eine kurvenreiche Straße auf den Mendelpass hinauffahren kann, so ist doch die Auffahrt mit der Standseilbahn an sich schon ein Erlebnis. Spannung ist bei 64 Prozent Steigung garantiert, aber auch beste Aussichten über das gesamte Etschtal. Wobei bei dieser Wanderung das Panorama niemals zu kurz kommt.

Kammwege 

Wer aus der Bergstation der Bahn auf 1363  Metern Höhe aussteigt, ist sofort beeindruckt. Gleich auf einem Aussichtsbalkon blicken wir tief hinunter ins Tal. Wir können uns – ohne einen Schritt getan zu haben – in der Bar Schönblick einen ersten Cappuccino gönnen, um das Szenario in aller Ruhe zu genießen. Für die Wanderung folgen wir jedoch der Zufahrtsstraße zur Bahn vorbei an den Parkplätzen. Bevor die Ladenzeile beginnt, biegen wir rechts ein und erreichen die Passstraße, die von Kaltern heraufführt. Am ehemaligen Hotel Kalterer Hof queren wir die Straße, auf der anderen Seite beginnt der ansteigende Wanderweg mit der Markierung 500. Wir wandern nun durch lichten Mischwald, mal mehr mal weniger nah an der Hangkante entlang. Das verspricht wunderschöne Aussichten, vor allem, wenn wir den Abstecher zur Erzherzog-Johann-Aussicht mit der kleinen Unterstandhütte machen. Je höher wir steigen, umso lichter wird der Wald. Bald haben wir die ersten 300 Höhenmeter geschafft und passieren den Kleinen Penegal. Dahinter stoßen wir kurz auf die Zufahrtsstraße zum Hotel, der wir aber über einen parallel dazu verlaufenden Weg ausweichen können. Weitere Aussichtsplätze liegen am Weg, aber schließlich erreichen wir das Panoramahotel Penegal. Das Hotel existiert schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts und es war einst ein vornehmes Kurhotel. Heute ist es vor allem bei Motorradfahrern beliebt. Seine Sonnenterrasse macht ihm alle Ehre. Tief unter uns liegt Kaltern mit seinen Obstfeldern und dem Kalterer See, der durch den Mitterberg vom Etschtal getrennt ist. Nach Osten reihen sich die schneebedeckten Dolomitengipfel aneinander, sie wirken wie in weite Ferne gerückt.

Malga di Malosco 

Nach der Rast können wir noch hinter dem Hotel zum Obelisken aufsteigen, der anlässlich des Besuchs von Kaiser Franz Joseph aufgestellt wurde. Den dahinterliegenden historischen und verrosteten Aussichtsturm bewundern wir sicherheitshalber lieber nur von unten. Zurück auf dem breiteren Weg folgen wir nun links der Beschilderung Richtung Malga di Malosco auf den Weg 508. Leicht abwärts geht es durch den Wald über ein paar Lichtungen und wir erreichen die Malga di Malosco, eine größere Alm, die jedoch nur in den Sommermonaten geöffnet hat.

Einkehrfreuden 

Da wir langsam Hunger verspüren, steigen wir auf dem Weg 508 rasch für eine weitere halbe Stunde bergab und erreichen so die Regole di Malosco. Welche Freude, hier gibt es gleich drei Einkehrmöglichkeiten, alle mit ausgezeichneter typisch Südtiroler und Trentiner Küche, denn wir befinden uns im Val di Non, an der Sprachgrenze zwischen Italien und Südtirol. Die Regole sind übrigens Gemeinschaftsalmen, die sich mehrere Bauern teilen.

Rückweg 

Nach der Pause wählen wir den Weg 514, der unten am Gasthaus Rifugio Regole am Waldrand beginnt. Der Mendelpass ist nun wieder ausgeschrieben. Über herrliche Lärchenwiesen geht es nochmals rechts haltend zunächst eben dahin. Kurz bevor wir das Hotel Paradiso erreichen, wenden wir uns scharf nach links und wechseln damit auf den Weg 515, der uns noch einmal aufwärtsführt. Dann biegen wir rechts auf den Wassersteig ein, passieren die Tranzi-Waldquelle und wandern nun fast völlig eben auf einem Pfad durch den dichter werdenden Wald. Noch einmal queren wir die Fahrstraße, die hinauf zum Penegal führt, und erreichen vorbei am ehemaligen Grandhotel Penegal, der Villa Imperiale, schließlich wieder Mendel.

Touren-Charakter

Aussichtsreiche, aber längere Wanderung, für die man etwas Trittsicherheit benötigt. Wer unter starkem Höhenschwindel leidet, könnte Probleme bekommen. Die Höhenmeter sind vor allem am Beginn zu bewältigen.

Ausgangspunkt

Mendelbahn-Bergstation

Endpunkt

Mendelbahn-Bergstation

Prominenz in Mendel

Die Fahrt mit der Mendelbahn ist in der mobilcard, museummobil Card sowie in der bikemobil Card inkludiert. Diese Karten erhält man in vielen Unterkünften, wenn man in Südtirol übernachtet. Der Ort Mendel war um 1900 ein beliebter Kurort für Adelige aus aller Welt, die die frische Bergluft genießen wollten. Neben Kaiserin Sisi, diversen Päpsten und Mahatma Gandhi verbrachte auch der Habsburger Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand seine Sommerfrische am Berg. Den einstigen Luxus sieht man den vielen Villen oder dem ehemaligen Grandhotel der Villa Imperiale immer noch an.

Wandermuffeltipp

Die Fahrt mit der Mendelbahn ist in der mobil card, museummobil Card sowie in der bike mobil Card inkludiert. Diese Karten erhält man in vielen Unterkünften, wenn man in Südtirol übernachtet.

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