Wandern Südtirol: Auf den Raschötz
Aussichtsplateau im Gadertal. Ein Verwöhnprogramm für Wandermuffel gibt es auf dem Raschötz. Das beginnt schon mit der bequemen Auffahrt durch die Standseilbahn und versetzt uns auf den angenehmen Panoramawegen permanent in Höchststimmung.
Rasch, schnell und mühelos
Ohne eine Schweißperle zu vergeuden, fahren wir äußerst gemütlich in nur acht Minuten mit der Raschötzer Standseilbahn hinauf zur Bergstation auf 2095 Metern. Hier wenden wir uns gleich zu Beginn auf den Wanderweg, der oberhalb der Rifugio-Resciesa-Hütte beginnt. Auf dem Weg Nr. 35 folgen wir der Beschilderung in Richtung Raschötz und wandern ohne großen Höhenunterschied durch ein kleines Waldstück. Der angenehme Wanderweg führt uns nach Westen. Die Bäume lichten sich und wir erreichen die Raschötzhütte, die in malerischer Lage hoch über dem Grödner Tal thront. Auch wenn wir es uns eigentlich noch kaum verdient haben, ist alleine schon die Aussicht von hier eine Pause wert.
Wallfahrt am Berg
Wir können aber auch zuerst noch der Wallfahrtskirche Heiligkreuz einen Besuch abstatten, die nur wenige Meter vor der ins Eisacktal abfallenden Hangkante erbaut wurde. Das schlichte Gotteshaus mit dem gemauerten Kreuz über der Eingangstür ist ein beliebtes Fotomotiv. Von hier haben wir einen weiten Blick nach Westen zum Ritten und auf die Berge der Sarntaler Alpen. Im Süden sehen wir die Seiser Alm mit dem alles dominierenden Schlern. Nun wird es kurz anstrengender. Wir steigen die 100 Höhenmeter hinauf zum markanten Gipfelkreuz des Raschötz. Das Kreuz mit seiner Christusfigur wurde aus Zirbelholz gefertigt. Wind und Wetter haben Risse in das Holz gesprengt und verleihen ihm eine herrliche Patina. Die Christusfigur selbst ist überdimensional, eine bewegende Skulptur. Das Leiden des geschundenen und gekrümmten Körpers, der sich dem vor ihm stehenden Bergsteiger zuwendet, ist hervorragend ausgearbeitet. Josef Bernardi, ein Grödner Skulpturenkünstler, schuf dieses unvergessliche Gipfelkreuz.Wir sind nun auf dem Ausserraschötz, dem westlichen Ende des Raschötzer Bergrückens. Das ist auch unser Wendepunkt, denn nun werden wir wieder nach Osten zur Innerraschötz ziehen.
Innerraschötz
Dafür steigen wir vom Gipfelkreuz wieder ein Stück in Richtung Raschötzhütte abwärts. Etwas zuvor biegen wir dann links in den kleineren Wanderweg ab, der mit der Nr. 31 und zur Flitzer Scharte ausgeschildert ist. Auch auf diesem Streckenabschnitt begleitet uns eine einmalige Panoramasicht. Diesmal blicken wir im Westen auf die Geislerspitzen und die Puezgruppe, während sich auf der Grödner Talseite der Sellastock und die Lang- und Plattkofelfelsen ein Stelldichein geben. Wir wandern entlang der Hangkante und erreichen schließlich leicht abwärts die Flitzerscharte, die mit einem kleinen Wegkreuz markiert ist. In nördliche Richtung fällt unser Berg steil ab, zum Glück ist er mit einem Zaun gesichert. Ab hier sind wir nun auf dem Innerraschötz-Bergrücken unterwegs und wir folgen der Beschilderung zur Brogleshütte. Der Weg steigt nun wieder leicht an und schließlich vereinigt er sich mit dem von rechts dazustoßenden breiteren Wanderweg Nr. 35.
Zur Brogleshütte
Die spitzen Felsen der Geisler-Puez-Gruppe, auf die wir direkt zumarschieren, ziehen uns magisch an. So dauert es nicht mehr lange und wir stehen auf dem Broglessattel. Unter uns liegt in einem friedvollen Talkessel die Brogleshütte. Zu ihr könnten wir zur Einkehr absteigen. Danach müssen wir aber wieder hierherauf, um unseren Rundweg zu vollenden. Aber der kleine Abstecher ist sicherlich auch für den größten Wandermuffel gut zu schaffen.
Secedagondel
Vom Sattel gehen wir dann abwärts auf dem Wanderweg mit der Markierung 5, die Mittelstation des Secedalifts ist bereits ausgeschildert. Ein kleiner Bach begleitet uns und bald erreichen wir die bewaldeten Zonen. Jetzt halten wir uns links und wandern weiter über das Anntal hinab. Wir queren ein Bachbett und schon geht es über ein paar Almwiesen zu einer breiteren Almstraße. Dieser folgen wir nach links, das letzte Stück leicht aufwärts, um eine Bergflanke herum. Vor uns liegt die Mittelstation des Secedalifts, wobei das eigentlich zwei Lifte sind. Ab hier fährt eine Gondelbahn hinauf zum Gipfel, während ins Tal hinunter mehrere Kabinengondeln pendeln. In diese steigen wir ein und schweben genauso mühelos ins Tal zurück wie wir schon auf den Berg gekommen sind. Von der Talstation der Secedabahn sind es dann nur wenige Minuten zurück in die Ortsmitte von St. Ulrich.
Region
Touren-Charakter
Aussichtsreiche Höhenwanderung auf guten Bergwegen und Pfaden. Auffahrt mit der Raschötzer Standseilbahn, Abfahrt ab der Mittelstation des Secedalifts
Ausgangspunkt
St. Ulrich, Raschötzer Standseilbahn
Endpunkt
St. Ulrich, SecedabahnHerrliche Aus- und Weitsichten
Der Raschötz wirkt aus dem Grödnertal wie ein unscheinbarer lang gezogener Bergbuckel, dem man seine Paradestellung nicht ansieht. Am Raschötz zählt einfach und allein die Lage, denn er ist umgeben von der Crème de la Crème der wunderbarsten Dolomitengipfel. Ein loses Aufzählen dieser Berühmtheiten wirkt fast banal und langweilig. Freuen wir uns einfach an all den markanten Bergschönheiten, die uns umgeben.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.