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Wandern Südtirol: Auf dem Schöneben-­Höhenweg

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
5.9 km
Aufstieg:
225 m
Abstieg:
190 m

Panoramaweg über dem Reschensee. Eine gemütliche und sehr aussichtsreiche Tour ist der Schöneben-Höhenweg, der von der Bergstation Schön­eben am nördlichen Ende des Reschensees bis zur Haider­alm über St. Valentin führt. Die Wanderung verläuft die ganze Zeit über dem Stausee und bietet eine wunderbare Aussicht.

Beschreibung

Panoramahöhenweg 

Nach der Auffahrt mit der Kabinenbahn vom Reschensee nach Schöneben starten wir diese Wanderung, die immer in Südrichtung bis zur Haideralm verläuft. Hier im Skigebiet Schöneben ignorieren wir am besten die Eingriffe in die Natur durch das Skigebiet und wandern möglichst schnell los. Zu Beginn geht es allerdings noch ein Stück über Pistengelände aufwärts, bald aber biegen wir an den Wiesen von Freiten am Weg Nr. 14 nach links ab. Der geradeaus führende Weg zieht hoch zum Gipfel des Zehnerkopfs. Der gesamte Höhenweg verläuft aussichtsreich auf einer Höhe von ca. 2200 Metern, immer im Bereich der Waldgrenze. Gleich zu Beginn des Höhenwegs hat man über den Stausee hinweg einen großartigen Blick ins Langtauferer Tal, das sich von Graun ostwärts in die Ötztaler Berge hineinzieht. Die höchsten Gipfel oberhalb des Tals sind die Gletscherberge Weißseespitze, Langtauferer Spitze und Weißkugel, die besonders beeindruckend herübergrüßen. Der gut markierte Steig führt weiter in südlicher Richtung. Immer wieder wandern wir vorbei an knorrigen Zirbelkiefern und Lärchen und durch große Alpenrosenfelder. Im Frühsommer, wenn die Alpenrosen blühen, ist diese Wanderung besonders reizvoll. Tief im Tal der große blaue Reschensee, in der nahen Umgebung rosarot leuchtende Alpenrosenfelder und die grandiose Aussicht auf die zahlreichen Dreitausender. Eine Abzweigung nach links ignorieren wir und kommen zu einigen Quellen, den Sieben Brunnen. Kurz darauf stehen wir an einer Wegverzweigung. Hier wenden wir uns nach rechts vom Höhenweg weg in Richtung der Anstiege zur Elferspitz und zur Seebodenspitz. Der Weiterweg zur Haideralm ist nicht mehr besonders lang.

Wir müssen allerdings zuerst ein wenig aufsteigen, um dann über die freien Wiesen hinab zur Haideralm (2120 m) zu wandern. Im zweiten Abschnitt des Höhenwegs ist neben dem Reschensee auch der Haidersee ins Blickfeld geraten. Natürlich darf man nicht die herrliche Aussicht zum höchsten Südtiroler Gipfel, dem Ortler, verschweigen, der sich im Süden majestätisch aufbaut. Neben ihm erkennen wir seine Nachbargipfel Königsspitze, Cevedale und Zufallspitzen mit ihren weiß leuchtenden Gletscherhängen.

Bevor wir mit der Seilbahn ins Tal fahren, werden wir an der Alm noch eine zünftige Brotzeit genießen. Anschließend schweben wir von der Bergstation bei der Alm mit der Kabinenbahn hinab nach St. Valentin auf der Haide. Mit dem Bus fahren wir zurück nach Reschen und zur Talstation von Schöneben.

Traurige Vergangenheit 

Während der gesamten Wanderung blicken wir hinunter auf den märchenhaften Reschensee. Dieser schmiegt sich schön in die Landschaft und hat sich auch zu einem beliebten Erholungsgebiet entwickelt. Jogger und Radfahrer sausen an den Ufern entlang – Kitesurfer auf dem Wasser. Der aus dem Wasser ragende Kirchturm bei Graun zeugt allerdings von einem traurigen Kapitel. 1949/1950 versanken die Orte Graun und Reschen in den Fluten des neu aufgestauten Reschensees. 163 Häuser und 523 Hektar fruchtbarer Boden wurden vernichtet, 1000 Menschen waren von der von Menschen gemachten Katastrophe betroffen. Die Bevölkerung erhielt nur einen sehr kleinen Ausgleich für ihr verlorenes Hab und Gut. Der Reschensee ist 6 Kilometer lang und hat ein Fassungsvermögen von 116 Millionen Kubikmetern. Die jährliche Stromleistung von 250 Millionen kWh Strom war aber sehr teuer erkauft.

Touren-Charakter

Leichte, gut markierte Wanderwege

Ausgangspunkt

Bergstation Schöneben (2087m), Seilbahn vom Nordwesten des Reschensees

Endpunkt

Bergstation Haideralm, Gondelbahn von St. Valentin a. d. Haide (2120 m)

In Richtung Seebodenspitz

Wer höher hinauswill, kann von der Bergstation an der Haider Alm auf die Seebodenspitz wandern. Die Rundtour mit ihren etwas über 700 Höhenmetern dauert fünf Stunden. Sollte dies zu weit sein, kann man auch nur bis zum schön gelegenen Grünen See auf 2441 Metern wandern.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.