Wandern Steiermark: Spiegelsee und »Stille Wasser«
Bergseenrunde auf der Reiteralm. Während sich im Reiteralmsee nicht nur die Dachsteinwände, sondern auch allerlei Betriebsanlagen für den Wintersport spiegeln, so bieten die Bergseen im urigen Kar unterhalb des Schobers noch einen ursprünglichen, wildromantischen Anblick.
Vom Reiteralmsee zum Spiegelsee
Mit wenigen Schritten in südlicher Richtung erreichen wir vom oberen Parkplatz (1741 m) den Reiteralmsee (1745 m), einen künstlich angelegten Versorgungsteich für die Schneekanonen. Nicht nur die Dachstein-Südwände schauen herüber, nein auch die ganz großen Gipfel der Schladminger Tauern – mit Höchstein, Hochwildstelle, Elendberg und Hochgolling. Leider spiegeln sich aber auch die Liftbetriebsanlagen im sonst sehr aussichtsreich gelegenen Teich, weshalb die natürlichen Gasselseen doch schöner sind. Am südlichen Teichende folgen wir also dem Wegweiser »Spiegelsee (Mittersee 40 min, 66)«. Der Weg leitet kurz hinauf zu einem bewaldeten Bergriegel und senkt sich danach höhenwegartig abwärts durch die steilen Bergflanken, die vom Schober eindrucksvoll beherrscht werden. Wir merken uns die Abzweigung zu den Stillen Wassern für den Rückweg. Gleich danach erscheint der unscheinbare Moorsee des sogenannten »Glackerch« tief unterhalb des Weges, gefolgt vom Waldsee. Nun quert auch unser Steig etwas steiler und steiniger über die teils felsigen Steilflanken der Gasselhöhe. Bei der Abzweigung des Klettersteiges Franzi zweigt gegenüber der direkte Abstieg zum wunderschön smaragdgrünen Untersee ab. Schon aus der Ferne können wir eine Aussichtsplattform und ein Floß am Ufer erkennen. Auch diese Möglichkeit merken wir uns für den Rückweg. Talauswärts blicken wir über das Ennstal hinweg zum östlichen Dachsteinmassiv, über den Stoderzinken, die Kammspitze bis hin zum Grimming und den Haller Mauern. Nach weiteren 70 Höhenmetern aufwärts über den steinigen Steig kommen wir zu einer markanten Zirbe mit Rastbank. Gleich dahinter versteckt sich der berühmte, kleine Spiegelsee, der eigentlich Mittlerer Gasselsee (1865 m) heißt. An windstillen Tagen spiegeln sich die Dachsteinsüdwand und die Bischofsmütze darin, aber auch die nähere Umgebung bezaubert mit ihrer wildromantischen Landschaft. Nach ausgiebiger Rast begeben wir uns am selben Weg abwärts zu einer der Abzweigungen zu den unteren Bergseen.Themenweg »Stille Wasser«
Den direkten Abstieg zum Untersee kann man nur sportlichen, trittsicheren Wanderern zumuten, da dieser alpine Pfad überaus steil und unwegsam steinig sowie über ein Geröllfeld verläuft. Ich empfehle aus diesem Grund den Abstieg zur Moorlandschaft (1660 m) zu wählen, obwohl das einen zusätzlichen Gegenanstieg von etwa 35 Höhenmetern zum Untersee erfordert. Der Themenweg »Stille Wasser« zwischen den unteren Bergseen ist hervorragend angelegt, überaus lohnend und sehr abwechslungsreich. Schon allein der Weg, der den munter plätschernden Bach immer wieder kreuzt und die herrliche Flora sind ein Erlebnis. Vorbei am romantisch gelegenen Waldsee (1690 m) mit seinen Wasserspielplätzen (Holzwippe, Miniaturwasserrad) und stimmigen Spruchtafeln gelangen wir schließlich zu einer Schwengelpumpe mit Brunnentrog am Seeabfluss des absoluten Highlights, des Naturjuwels Untersee (1695 m). Neben dem Aussichtspodest gelangt man auf ein Floß, auf dem man mithilfe eines Seiles den See auf abenteuerliche Weise überqueren kann. Über den Themenweg gelangen wir schließlich wieder zurück, wobei wir dem Weg diesmal bis zur Mautstraße folgen. Nun erwartet uns die finale Gegensteigung von rund 90 Höhenmetern. Hier wenden wir uns links aufwärts, bis die Reiteralmstraße aus dem Wald über die Almangerpiste herausführt. Dort bringt uns ein links abzweigender Serpentinenweg hinauf zum Reiteralmsee und zum Parkplatz zurück. Als Belohnung für die Mühe wartet schon die verdiente Einkehr in der Gasselhöh' Hütte!
Region
Touren-Charakter
Höhenwegartiger, steiniger Gebirgssteig, steiler Abstieg zum Themenweg »Stille Wasser«, dann bequeme, breite Wege und finaler Aufstieg
Beste Jahreszeit
Mai bis Oktober
Ausgangspunkt
Parkplatz Gasselhöh' Hütte an der Reiteralm Mautstraße GPS 47.35945 N, 13.59495 O; alternativ auch der Parkplatz der Reiteralm Seilbahn Preunegg Jet GPS 47.37523 N, 13.61374 O Mautstraße und Seilbahn mit Schladming-Dachstein Sommercard gratis
Endpunkt
Parkplatz Gasselhöh' Hütte an der Reiteralm Mautstraße GPS 47.35945 N, 13.59495 O; alternativ auch der Parkplatz der Reiteralm Seilbahn Preunegg Jet GPS 47.37523 N, 13.61374 O Mautstraße und Seilbahn mit Schladming-Dachstein Sommercard gratisRoute
Spiegelsee ca. 0:45 Std.; für Erkundungsgang am See ca. 0:15 Std.; Abstieg und Themenweg ca. 0:40 Std.; Rückweg ca. 0:20 Std.
Höchster Punkt
Anhöhe vor Spiegelsee, 1872 mSommerschnee und Almrauschblüte
Wer's nicht glaubt – auf der Reiteralm wird Schnee sogar im Sommer produziert! Die Sommer-Schnee-Ausstellung lädt an der Bergstation des Preunegg Jet (tgl. 9–17 Uhr während der Sommerbetriebszeiten) ein, den Weg vom Wassertropfen bis zum Schneekristall mitzuverfolgen. Ende Juni bis Anfang Juli lockt das Fest zur Almrauschblüte Gäste von Nah und Fern zur Teilnahme, begleitet von einem Berggottesdienst und Livemusik.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.