JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Seefeld: Zur Katzenkopfhütte

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:15 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
550 m

Über das Hochmoos zur Aussichtsloge. Es duftet nach Kiefern und Wacholder, mit jedem Schritt federt der Boden unter unseren Füßen, und wir genießen traumhafte Ausblicke auf Zugspitze, Hohe Munde und die Seefelder Berge: Paradiesisch ruhige Wanderwege erwarten uns am Hochmoos und zum Glück auch eine (noch) unbekannte Alm.

Beschreibung

Start in Weidach

Die Wanderung führt von Leutasch über das Hochmoos. Das liegt auf einem kleinen Berg, der Leutasch von Seefeld trennt. Fast ruhmlos steht dieser im Schatten der großen Gipfelziele von Seefeld – für uns aber absolut perfekt, denn so kommen wir nicht nur in den Genuss einsamer Wege, sondern erleben auch eine wenig bekannte Alm.

Wir starten in der Mitte des Leutascher Ortsteils Weidach, am großen Musikpavillon, der in einem kleinen Kurgarten liegt. Mit Blick auf den Pavillon folgen wir der Straße rechts an ihm mit etwas Abstand vorbei. Sie bringt uns zur größeren Ortsdurchfahrtsstraße, der wir nach links folgen. Dabei queren wir den Seebach, in dem sich einige Forellen tummeln. Den Bach queren wir gleich darauf erneut und biegen dann links in die Straße ein. Sie führt uns am großen Hotel Kristall vorbei, hinter dem wir uns leicht rechts (Schild »Katzenkopf«) halten und bergauf wandern.

Abwechslungsreicher Steig

Die Straße endet an einem Wendehammer, und dort beginnt ein Forstweg, der weiter zum Katzenkopf beschildert ist. Wer es bequem angehen möchte, kann nun immer dem kleinen Bergsträßchen hinauf zum Katzenkopf (Wanderweg Nr. 34) folgen; auf diesem Weg werden wir später auch zurückkommen. Wichtig ist hierbei nur, dass wir oben wirklich bis kurz vor die Katzenkopfhütte hinaufsteigen und nicht vorher schon der Beschilderung zum Wildmoos folgen.

Schöner und abwechslungsreicher ist es aber, an der zweiten Abzweigung (erste Abzweigung ist der Wurzelsteig) nach rechts der Beschilderung zum Katzenkopf über die Rappenlöcher (Weg Nr. 42) zu folgen. Der schmale Steig ist viel spannender und führt überdies zu einem schönen Aussichtspunkt, von dem wir einen ersten Blick auf das Leutascher Tal genießen dürfen. Kurze Zeit später treten wir hinauf in die Sonne und sehen vor uns bereits die Katzenkopfhütte. Noch ist es zu früh für die Einkehr, und so riskieren wir nur einen Blick hinüber zur verlockenden Hütte, deren gemütliche Terrasse nebst schöner Aussicht zu erahnen ist. Die Hütte ist gleichzeitig die Bergstation des Katzenkopflifts und in einigen Karten immer noch als Hochmoosalm eingezeichnet – wir dürfen uns also nicht verwirren lassen.

Aussichtspunkt Hochrain

Wir stoßen auf die Zufahrtsstraße zur Alm und biegen dort rechts (links für diejenigen, die über die Straße aufgestiegen sind) auf den schmalen Wanderpfad ab – er ist als Weg Nr. 37 zum Aussichtspunkt Hochrain und Hochmoos ausgeschildert. Nun beginnt der Wanderspaß: Der schmale Bergpfad verläuft zunächst im leichten Auf und Ab durch einen herrlich lichten Wald. Im Zickzack windet er sich über den Hügel, und der Waldboden ist dick mit unterschiedlichsten Farnen und Moosen bedeckt – unzählig viele Grüntöne erkennt unser Auge. Auffällig sind auch die zahlreichen, oft hohen Ameisenhaufen, die in regelmäßigen Abständen auf der gesamten Wanderung zu finden sind.

Wie bei einer Schnitzeljagd folgen wir den rot-weiß-roten Markierungen; an kritischen Stellen finden wir überdies Pfeile an den Bäumen. Langsam wird der Weg steiler und der Untergrund steiniger – etwas Trittsicherheit ist gefragt. Wir merken, dass wir uns dem Hochmoor nähern, denn unter den Bäumen wachsen nun dichte Blaubeerbüschel und Erika. Zunächst erreichen wir jedoch den Aussichtspunkt Hochrain, bei dem dankenswerterweise gleich drei Rastbänke aufgestellt sind. So lässt sich der Ausblick über Leutasch hinweg zum Wettersteingebirge in aller Ruhe genießen.

Durchs Hochmoos

Danach folgen wir der Beschilderung zum Aussichtspunkt Hochmoos. Der Weg steigt kaum noch an, und es dauert nicht mehr lange, bis wir zunächst den Rand des eigentlichen Hochmooses erreichen. Dieses entpuppt sich als große sumpfige Feuchtzone, die aus der Verlandung eines eiszeitlichen Sees entstanden ist. Ein echter Naturschatz, auf dem sich viele Schmetterlinge tummeln und im Sommer jede Menge Enzian, Disteln, Wollgras und Erika wachsen.

Am Rand der Feuchtwiese kommen wir dann auch zum Aussichtspunkt Hochmoos, dem höchsten Punkt unserer Wanderung. Diesmal blicken wir weit nach Osten über Seefeld und sein Talbecken auf die Seefelder- und die Reither Spitze.

Direkt vom Aussichtspunkt setzen wir unsere Wanderung entlang der Hangkante ein Stück in südlicher Richtung fort. Der Pfad senkt sich, und wir genießen kurz darauf den Zugspitzblick. Diesmal öffnet sich der Wald nach Westen, und wir erleben die Zugspitze von einer ganz anderen Seite; die Gebäude am Gipfel sind mit bloßem Auge erkennbar.

Zur Wildmoosalm

Wir bleiben nun immer noch dem Weg Nr. 37 treu, der bald in einer Linkskurve an einem Zaun entlangführt und nun an Höhe verliert. Relativ weit unten treffen wir schließlich auf einen breiteren Almweg, dem wir nach links zum Ferienheim Wildmoos folgen. Nun sind wir nicht mehr allein unterwegs, viele Wanderer zieht es aus Seefeld hier herauf. Wir folgen weiter der Almstraße in unserer Wanderrichtung und treffen an der nächsten Almwiese auf die Abzweigung zur Wildmoosalm. Sie ist in fünf Minuten nach rechts schnell erreicht, und wer bereits Hunger verspürt, kann hier gut einkehren. Die Alm ist jedoch kein Geheimtipp mehr, wahre Heerscharen an Wanderern und Ausflüglern pilgern zu Fuß, aber auch mit Pferdekutschen, E-Bikes und sogar mit Segways dorthin. Auf der großen Terrasse findet trotzdem jeder seinen Platz. Der Service ist freundlich, die Küche schnell, und die Portionen sind üppig.

Brettljause oder Apfelstrudel?

Wer jedoch noch weiter zur Katzenkopfhütte will, erträgt den Hunger noch etwas und wandert auf der Almstraße (Nr. 3) zunächst ziemlich eben in Richtung Leutasch zurück. Dann teilt sich der Weg: Nach rechts führt der Mental-Power-Lehrpfad durch das Fludertal direkt nach Leutasch hinunter. Wir jedoch halten uns links und folgen der Beschilderung zum Katzenkopf.

Nun winkt die Katzenkopfhütte als echter Geheimtipp für eine abschließende Einkehr. Auf der wechselnden Tageskarte stehen warme Gerichte, Tiroler Spezialtäten und auch Brettljausen, sogar vegetarische Speisen gibt es. Zum Dessert verführen Kaiserschmarrn, Kuchen und Apfelstrudel. Vor dem Haus stehen Liegestühle in der Sonne, die uns zusammen mit einem guten Aperol Spritz noch eine Weile vom finalen Abstieg abhalten.

Gut, dass der Weg nur noch kurz ist. Wir folgen einfach der kleinen Almstraße bergab und erreichen im Wald wieder den Weg, den wir vom Hinweg bereits kennen. Die letzten Minuten unserer Tour zurück zum Ausgangspunkt sind somit ein Kinderspiel.

Touren-Charakter

Technisch leichte, aber längere Wanderung im leichten Auf und Ab über wurzelige, manchmal steinige Bergpfade. Minimale Trittsicherheit erforderlich. Der Rückweg verläuft auf einer kleinen Almstraße.

Ausgangspunkt

Musikpavillon in Leutasch-Weidach

Endpunkt

Musikpavillon in Leutasch-Weidach

Naturphänomen

Der Wildmoossee ist ein aperiodisch auftretender See, der eben nur in unregelmäßigen Abständen Wasser führt. Die meiste Zeit entpuppt er sich als grüne Almwiese. Der Boden ist von einem Netz aus unterirdischen Karsthöhlen durchsetzt, die sich mit Schmelzwasser und Regen füllen können, sodass schließlich ein See entsteht. Das geschieht jedoch nur alle paar Jahre im Frühjahr einmal, im Herbst verschwindet das Wasser wieder. Und ob es im nächsten Jahr wiederkehrt, kann man nicht vorhersagen.

Lust auf mehr?
Hütten-Geheimtipps Bayerische Hausberge
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Berge und Almen – eine wunderbare Kombi! Entdecken Sie die unglaubliche Vielfalt an unbekannten Hütten in den Bayerischen Hausbergen.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.