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Waldpfade
wandern

Wandern Nürnberg: Zur Ruine Stierberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
85 m
Abstieg:
85 m

Schöne Aussichten nach Betzenstein. Die Wald- und Wiesenlandschaft im östlichen Zipfel der Fränkischen Schweiz lockt mit ihren stillen Reizen, die sich auf einer gemütlichen Wanderung genießen lassen, und Betzenstein selbst hat mit seinem mittelalterlichen Ortsbild ebenfalls viel zu bieten.

Beschreibung

Von der Steinzeit bis heute

Die Geschichte von Betzenstein ist eng mit seiner Burg verbunden, die erstmals 1187 als die »Veste des F. von Petzensteyn« erwähnt wurde. Später waren das Bamberger Bistum, die Schlüsselberger und die Leuchtenberger unter der Lehensherrschaft der böhmischen Krone die Besitzer. Wichtig für den Ort Betzenstein war das Jahr 1359, als ihm der böhmische Kaiser Karl IV. das Marktrecht verlieh und erlaubte, Betzenstein mit Mauern, Toren, Türmen und Gräben zu umgeben.

Nach der Eroberung durch die Freie Reichsstadt Nürnberg im Jahr 1505 blieb Betzenstein 300 Jahre in deren Besitz, bis Nürnberg – und damit auch Betzenstein – 1806 schließlich zum Königreich Bayern kam. Während der Nürnberger Zeit blühte Betzenstein auf, und 1543 wurde der 92 Meter tiefe Brunnen am Unteren Tor gegraben, der heute noch wegen seiner Schönheit ins Auge fällt. Mit diesem Ziehbrunnen konnte das Problem der Wasserversorgung gelöst werden, bis Betzenstein 1902 an die Jurawasserversorgung angeschlossen wurde.

In den Jahren 1732 bis 1736 erfolgte der Bau der Stadtkirche mit beachtenswerten Deckengemälden, Orgelgehäuse (1680), Kronleuchter (1734) und Taufstein (1736). Besonders sehenswert ist das Anton-Buchner-Heimatmuseum im Hinteren Tor, einem Stadttor aus dem 16. Jahrhundert in einer Seitengasse des Unteren Marktes. Interessant sind vor allem Mineralien und Fossilien, aber auch alte Bücher und Kupferstiche sowie die reichhaltige Ausstellung, die vom Steinbeil bis zum Meteoriten reicht. Seltenheitswert hat die »Hakenbüchse«, eine Feuerwaffe, die um 1530 in Nürnberg aus Bronze gegossen wurde und die 46 Kilogramm wiegt. Aufgebaut hat das Museum der Betzensteiner Ehrenbürger Anton Buchner (gest. 1994), der in 70 Jahren die zahlreichen Exponate zusammentrug.

Klauskirche und Abenteuerpark

Wir starten am Wanderparkplatz gegenüber dem Freibad in Betzenstein. Bei schönem Wetter ist hier immer Betrieb, denn ein großes Sportbecken, ein Fünf-Meter-Turm mit Sprungbecken, Nichtschwimmer- und Planschbecken, aber auch Rutschen, Sandkasten und ein Volleyballplatz gehören neben der großen Liegewiese ebenso zur Ausstattung wie das Restaurant.

Vom Parkplatz bietet sich ein Abstecher zur Klauskirche und zum Abenteuerpark Betzenstein an, einem Naturhochseilgarten. Auf Brücken, Netzen und Baumstämmen klettern die Besucher in einem schönen felsigen Gelände und haben elf Parcours unterschiedlicher Schwierigkeit zur Auswahl. Der Weg dorthin führt durch die Klauskirche, die der Rest einer 600 000 Jahre alten Meeresstrandhöhle von 30 Metern Länge, drei Metern Breite und vier Metern Höhe ist.

Über Neudorf nach Stierberg Nach diesem Ausflug gehen wir auf der Straße in Richtung Leupoldstein bis zum Campingplatz. Dort finden wir den Wegweiser »Obertrubach« (blauer Punkt) und folgen ihm zunächst auf einem Feldweg. Dann geht es in den Wald, und dort müssen wir auf den Abzweig nach links achten, wo der Wanderweg aus dem Wald auf einen Wiesenweg führt. Wir überqueren bald eine Straße und wandern nun zwischen Wiese und Feldrand bis nach  Neudorf.

Im Ort gehen wir bis zum Sitzplatz bei der Bushaltestelle in der Ortsmitte und wenden uns dort nach links (Markierungen »grüner Punkt« und »grünes Blatt«). Wir laufen auf der Asphaltstraße bis zu einer Kreuzung, gehen dann nach links und gelangen beim letzten Haus des Ortes auf einen Wiesenweg. Wir überqueren die B 2 und gehen auf der Asphaltstraße in den Wald.

Beim ersten Abzweig folgen wir der Markierung »grünes Blatt« nach rechts und wandern an der folgenden Gabelung geradeaus weiter (Wegweiser »Fuchsweg«). Es folgt ein schöner Wanderweg zwischen Buchen, teilweise mit Fichten durchmischt, bis zu einer Gabelung. Hier wählen wir den linken Weg, auf dem wir in einem leichten Bogen auf die Asphaltstraße am Ortseingang von Stierberg kommen.

Wechselvolle Burggeschichte

Wir biegen dort nach rechts ab und gehen durch den Ort, bis wir zu einer Wanderwegtafel kommen. Dort sehen wir auch den Wegweiser »Reipertgesee« (blauer Ring), dem wir bis kurz nach dem Ortsausgang folgen, um uns dann nach links zu wenden (Wegweiser »Betzenstein«, Markierung »gelbe Raute«).

Anschließend geht es auf einem Schotterweg zwischen Wiesen weiter, an der folgenden Gabelung halten wir uns links und an der nächsten Gabelung wieder links. Nun steigt unser Wanderweg im Wald leicht an und führt zum Abzweig, der uns zur Burgruine Stierberg hinaufbringt. Von dort genießen wir die schöne Aussicht auf Stierberg und die Umgebung.

Die Anfänge der Burg Stierberg reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Damals, 1187, tauchte mit der Nennung von Otnand de Stierberc, einem Bamberger Domkanoniker, der Name erstmals auf. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts waren die Leuchtenberger und die Schlüsselberger Herren der Burg, bis sie 1356 an den böhmischen Kaiser Karl IV. verkauft wurde. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde die Burg schließlich im Zweiten Markgrafenkrieg 1525 zerstört. Geblieben ist nur ein offener Torbogen sowie Reste vom Turm und der Umfassungsmauer.

Märchenhafte Felsgebilde

Zurück am Wanderweg folgen wir weiter der Markierung »gelbe Raute« durch herrlichen Buchenwald, schwenken an einer Kreuzung nach rechts und gehen auf einem Schotterweg abwärts.

Nach einer Rechtskurve am Wiesenrand verlassen wir den Schotterweg und folgen einem links abzweigenden Pfad in den Wald. Ein leicht ansteigender Weg führt zwischen imposanten, stark bemoosten Felsgebilden durch den Wald und mündet als Wiesenweg in die Landstraße am Ortseingang von Betzenstein. Links gelangen wir wieder zum Ausgangspunkt am Wanderparkplatz beim Freibad.

Touren-Charakter

Bequeme Wanderung auf breiten Wegen, teilweise grasreiche Wiesenwege, nur geringe Steigung zur Ruine Stierberg; kaum Sitzplätze am Wanderweg

Beste Jahreszeit

Sommer

Ausgangspunkt

Parkplatz am Freibad Betzenstein

Endpunkt

Parkplatz am Freibad Betzenstein

Route

Betzenstein - Neudorf 0:45Std. - Stierberg 1:30Std. - Burgruine Stierberg 1:45Std. - Betzenstein 2:30Std.

Streuobstwiesen bei Stierberg

Streuobstwiesen sind eine alte Form des bäuerlichen Obstbaus und eine Schatzkammer alter Obstsorten. Auch als Refugium für verschiedene Tiere und Pflanzen haben diese Wiesen Bedeutung. Ein Streuobstwanderweg führt auf einer Länge von sechs Kilometern vom Landgasthof Fischer in Stierberg durch Streuobstwiesen zu Wildobstarten wie Pogauer Zwetschge und Wildkirschen. Markiert ist der Wanderweg mit einem Apfel mit Raupe.

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