Wandern Nürnberg: Von Schnaittach nach Velden
Im Reich der Kletterfelsen. Dieser lange Wanderweg bietet eine Fülle von Eindrücken, die von bedeutenden Burgen bis zur großartigen Natur reichen. Im Frühjahr können Sie die Märzenbecherwiesen bei Algersdorf und die schattigen Buchenwälder mit ihrer artenreichen Flora erleben.
Wo die Märzenbecher blühen
Wir starten am Bahnhof in Schnaittach und überqueren die Gleise. Die Markierung »rotes X« leitet uns durch Streuobstwiesen am Hang des Rothenbergs allmählich aufwärts zur mächtigen, sternförmig angelegten Festung Rothenberg. Diese Anlage wurde in ihrer jetzigen Gestalt unter bayerischer Herrschaft zwischen 1726 und 1756 als Rokoko-Festung errichtet und sollte als bayerische Grenzfestung gegen das fränkische Nürnberg dienen. Nachdem 1806 Franken an das Königreich Bayern angegliedert wurde, war die Grenzfestung nicht mehr nötig, wurde 1838 aufgegeben und das Inventar verkauft.
Wir setzen unsere Wanderung mit der Markierung »rotes X« fort und wandern auf der Hochebene bis Enzenreuth. Hier lädt die Brauerei Enzensteiner mit ihrer Gaststätte zur Rast ein, bevor wir unseren Weg fortsetzen. Auf Feld- und Wiesenwegen mit schönen Aussichten über die Frankenalb treffen wir kurz vor Algersdorf auf den Fränkischen Gebirgsweg. Hier bietet sich Ende März bis Anfang April ein Abstecher von etwa 500 Metern zum Märzenbecherwald an. Diese beliebte Frühlingsblume mit ihren cremeweißen Glöckchen und grünen Punkten am Blütenblattzipfel ist von alters her in Gärten anzutreffen. In der freien Natur steht sie unter Naturschutz und ist nur noch an wenigen Standorten anzutreffen.
Im schönen Ankatal
Zurück zur Markierung »rotes X«, wandern wir nach Algersdorf, durchqueren den Ort und steigen dann nach Hohenstein hinauf. Hier ist die Besichtigung der gleichnamigen Burgruine möglich, deren Anfänge bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Nach der Zerstörung im Markgrafenkrieg (1552–1554) wurde die Burg im 16./17. Jahrhundert neu erbaut, aber in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dem Verfall preisgegeben. Wir überqueren zwischen Wald und Wiese ein Plateau, das sich zwischen dem Pegnitztal und dem Sittenbachtal erstreckt, und wandern dann in das Ankatal hinunter, ein reizvolles Trockental inmitten der schönen Karstlandschaft.
Im Tal geht es über die Straße, einen Wanderparkplatz und über die Pegnitz und ab hier folgen wir der Markierung »grüner Querstrich«. Unser Weg führt jetzt am Ufer der Pegnitz entlang, von malerischen Dolomitfelsen begleitet, nach Lungsdorf und dann hinauf in das Gebiet der Dolomitkiefernwälder im oberen Pegnitztal bei Velden. Wir treffen noch oberhalb von Velden auf eine Wandertafel und folgen ab hier der Markierung »1« nach rechts. Der Weg führt steil hinunter zur Pegnitz. An einer historischen Mühle vorbei, kommen wir zum Ortskern von Velden und erreichen in wenigen Minuten den Bahnhof Velden.
Region
Touren-Charakter
Wechsel von breiten Wegen und Waldpfaden mit zwei kräftigen Anstiegen
Beste Jahreszeit
Frühjahr bis Herbst
Ausgangspunkt
Bahnhof Schnaittach
Endpunkt
Bahnhof VeldenRoute
Schnaittach - Burg Rothenberg 0:30Std. - Algersdorf 2:00Std. - Burg Hohenstein 2:30Std. - Lungsdorf 4:00Std. - Velden 5:00Std.
Sehenswerte Kleinstadt Velden
Im oberen Pegnitztal gelegen, geht der Name von Velden auf das germanische Wort feld – ebene Fläche – zurück. Erstmals im Jahr 889 in einer Urkunde von Kaiser Arnulf von Kärnten erwähnt, erhielt der Ort bereits 1376 von Kaiser KarlIV. das Stadtrecht verliehen. Ende des 14.Jahrhunderts begann der Bau der Stadtmauer mit drei Tortürmen, von denen nur das Mühltor erhalten ist. In der Südwestecke der Stadtbefestigung steht das ehemalige Pflegschloss (1540–1543 erbaut), heute teilweise in Privatbesitz. Die Pfarrkirche St. Maria (1350–1370 erbaut) besitzt eine reiche Ausstattung des späten 15. und frühen 16.Jahrhunderts. Sehenswert ist auch das Scheunenviertel mit seinen Scheunen in Fachwerkbauweise, das auf Anordnung Kaiser KarlsIV. wegen der Feuergefahr außerhalb der Stadtmauer errichtet wurde.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.