Wandern Nürnberg: Durch das Klumpertal

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Unser Ausgangspunkt Pottenstein ist einer der reizvollsten Orte in der Fränkischen Schweiz. Allein die bizarren Felsen in der Umgebung vermitteln einen besonders imposanten Eindruck. Auf einem der Felsen thront die über 1000-jährige Burg, die besichtigt werden kann. Mit roten Samtmöbeln, einer Ahnengalerie und geschnitzten Deckenbalken besticht der Rote Salon im Empirestil. Im Rittersaal beeindrucken geschnitzte Eichenmöbel und Jagdtrophäen. In der Burg fand in den Jahren 1228/29 die heilige Elisabeth Zuflucht. Sie wurde nach dem Tod ihres Gemahls, dem thüringischen Landgrafen Ludwig, wegen ihrer Barmherzigkeit gegenüber Armen von der Verwandtschaft aus der Wartburg in Eisenach verjagt. An sie erinnert der Elisabethenweg, ein Stadtrundgang durch Pottenstein.

Zum Freizeiteldorado Schöngrundsee

Wir starten beim Städtischen Verkehrsamt in Pottenstein und gehen zur B 470. Dort treffen wir auf die Statue der Heiligen Elisabeth an der Straße in Richtung Gößweinstein. Einige Meter oberhalb vom Parkplatz führt unser Wanderweg dann nach links (Wegweiser »Klumpertal«). Zunächst wandern wir auf einem schönen Weg im Weiherbachtal, von Schatten spendenden Bäumen begleitet. Durch die Bäume schimmern die bizarren Felsen auf der gegenüberliegenden Seite, bevor wir vor dem Schöngrundsee auf Bungee-Trampolin und Rodelmekka treffen.

Die Sommerrodelbahn ist mit 1160 Metern Länge eine der längsten in Europa und lässt die Sportler in einer Edelstahlmulde bei einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h ins Tal rauschen. Seit 2003 gibt es hier außerdem den Frankenbob, eine 1000 Meter lange Rodelbahn, die Sommer wie Winter startklar ist. Wer es ruhiger liebt, kann auf dem Schöngrundsee mit dem Boot fahren oder im gegenüberliegenden Felsenbad faulenzen. Es wurde in den 1920er-Jahren erbaut und wird von mehreren Quellen gespeist. Hier findet man auch einen der schönsten Biergärten in Bayern. Nach so zahlreichen Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung lohnt es sich dennoch, die Wanderung zur  Teufelshöhle fortzusetzen. Dorthin führt ein schöner Spazierweg, direkt am Schöngrundsee entlang. Mit einer erschlossenen Länge von 1,4 Kilometern ist sie die größte Schauhöhle der Fränkischen Schweiz. Als Fundort zahlreicher fossiler Knochen und durch besonders sehenswerte Tropfsteinbildungen wie Wasserfall, Vorhang, Orgel, Goliath, Barbarossadom und andere ist die Höhle ein beeindruckendes und viel besuchtes Ausflugsziel.

Zum letzten Landwirt im Klumpertal

Wir folgen dem Talgrund weiter bis zur Schüttersmühle, die leider geschlossen ist. Hier biegen wir nach rechts ab, genießen die eindrucksvolle Felsenkulisse und wandern in das Klumpertal, ein landschaftliches Kleinod. Während ein Teil als Trockental nur während der Schneeschmelze und nach starken Regengüssen Wasser führt, sorgen im anderen Teil Karstquellen für reichlich Wasser. Damit konnten einst drei Mühlen betrieben werden, zu denen auch die Schüttersmühle gehörte. An Felsen vorbei führt unser Weg zur Mittelmühle, wo der letzte Landwirt im Klumpertal wohnt.

Auf die Höhe

Beim Wegweiser »Kirchenbirkig/Weidenloh« (grünes Kreuz) wenden wir uns nach rechts und steigen aufwärts durch Wald.  Kirchenbirkig empfängt uns mit der spätgotischen Kirche, wo in der Nähe der Gasthof Bauernschmitt mit Terrasse zur Rast einlädt. Den Ort verlassen wir in Richtung Pottenstein. Mit der Markierung »blauer Punkt« erreichen wir Weidenloh, gehen in der Ortsmitte an der Wandertafel nach links und folgen der Markierung »grünes Kreuz« zum Deinzer Kreuz. Hier erwartet uns ein gemütlicher Sitzplatz mit Tisch und Bank am Gedenkkreuz zwischen drei Bäumen, bevor wir den Weg mit der Markierung »blaues Kreuz« nach Pottenstein fortsetzen. Zwischen Waldrand und Wiese, dann im Wald, wandern wir leicht ansteigend und kommen an einem Golfplatz vorbei zu einer Straßenkreuzung. Nachdem wir sie überquert haben, gehen wir ein kurzes Stück auf einer Asphaltstraße und wandern dann auf einem Wiesenweg. Bald sehen wir Pottenstein vor uns und immer auf die Markierung blaues Kreuz achtend, steigen wir bald zwischen bizarrem Kalkstein steil nach Pottenstein hinab.

Im Reich der Sagen

Eine Sage um die Teufelshöhle handelt von Raubritter Udo von Wichsenstein. Er machte die gesamte Gegend um Pottenstein unsicher und als er den Bewohnern auch noch die Pferde stahl, wollten sie ihn zur Strafe an einem Baum aufhängen. Udo fand aber Zuflucht in der Teufelshöhle und schloss mit dem Satan einen Pakt. Seiner Verlobten erschien im Traum ein Engel, der ihr verriet, wo das Dokument zu finden sei. Um ihren Geliebten zu retten, begab sich das Burgfräulein tief in die Höhle und fand den Vertrag unter einem Tropfstein im Riesensaal. Sie zerriss das Dokument unter den Augen des Teufels und rettete damit ihren Liebhaber.