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Wandern Nürnberg: Auf dem Plecher ­Höhlenweg

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
410 m
Abstieg:
410 m

Höhlen und Dolomitfelsen. Der Höhlenweg bei Plech ist einer der beliebten Wanderwege in der Fränkischen Schweiz. Auf einem schönen Waldweg können mehrere Höhlen erkundet werden. Besonders für Kinder stellen diese Höhlen ein aufregendes Wanderziel dar, für das eine Taschenlampe sinnvoll ist.

Beschreibung

Wo Klettern Spaß macht

Am Kirchplatz in Plech folgen wir der Markierung »gelbe Spitze« über die Hauptstraße und durch die Schulstraße zum Spielplatz. Dort halten wir uns links und biegen nach etwa 120 Metern rechts ab und gehen bis zur nächsten Querstraße. Hier biegen wir links ab, kommen an der Kläranlage vorbei und wandern bergauf in den Wald. Ein Pfad führt uns durch das Felsmassiv »Am Lieger Berg« zum  Naturdenkmal Fleischhöhle. Während des Ersten Weltkriegs soll ein Dieb hier Fleischstücke versteckt haben, die er bei Bauern erbeutet hatte. Wir wandern weiter im Mischwald aufwärts, kommen an Kletterfelsen vorbei zu Hüllweihern, die aus Dolinen entstanden sind. Im Frühjahr kann man hier Maiglöckchen und Buschwindröschen, aber auch blühende Waldveilchen sehen. Der Wanderweg führt nun zum Waldrand und über die Verbindungsstraße Plech–Neuhaus erneut in den Wald. Nach ungefähr 600 Metern schwenken wir nach rechts und kommen am eindrucksvollen Dolomitfelsmassiv der Saalburg (Vogelschutzgebiet) zu einem Wiesengrund.

Im Reich der Grottenolme

Zunächst dem Waldrand folgend, führt die Route etwa 400 Meter weiter nach links durch lichten Wald zur Saalburggrotte hinauf. Sie ist zwar eine kleine, aber dennoch sehr attraktive Höhle. Dank einiger Kamine, die ins Freie führen, entsteht keine Nässe und die Temperaturen bleiben konstant. Wer hier genau hinschaut, kann an den oberen Wänden sogar Ansätze von Tropfsteingebilden erkennen.

Anschließend wandern wir auf einem Wiesenweg zurück und am Waldrand weiter bis zur schmalen Straße. Die Markierung »gelbe Spitze« führt uns, links abbiegend, zur Rohenlochhöhle. Diese besteht aus einer rund 50 Quadratmeter großen Halle mit einem etwa 20 Meter langen Seitengang. Weiter der Markierung »gelbe Spitze« folgend, wandern wir nach etwa 200 Metern die Wiese hinauf. Dort treffen wir oben rechts, etwas höher gelegen, auf die Raumhöhle. Sie ist eine mittelgroße Höhle mit nur etwa 30 Quadratmetern Fläche, aber mit einer sehenswerten Deckenstruktur. Von der Raumhöhle kehrt man auf den Weg zurück. Nun führt uns der Höhlenweg leicht links am Waldrand entlang. Nach wenigen Metern biegen wir wieder links in den Wald ein. Sobald wir auf den Forstweg treffen, können wir entweder geradewegs nach Plech zurückkehren (gelbe Spitze) oder wir wenden uns nach rechts und folgen dem etwas längeren Weg zur Schachthöhle Felsenloch.

Der Höhlenweg führt zunächst zur Verbindungsstraße Plech–Neuhaus, die wir überqueren, und wir folgen der Markierung durch den Wald. Bald haben wir die Felsenloch-Höhle erreicht. Bedeutende archäologische Funde aus dieser Höhle, die wahrscheinlich als Bestattungsort der Kelten gedient hat, sind im Pfalzmuseum in Forchheim ausgestellt. Vom Felsenloch führt der Weg durch den Wald den Hang hinab und auf die Forststraße. Dann geht es links, der Nordic-Walking-Route folgend. Etwa 300 Meter hinter dem Parkplatz mit Schutzhütte wenden wir uns nach links und treffen wieder auf den Höhlenweg. An der Kreuzung, an der es rechts zur Fleischhöhle geht, gehen wir geradeaus weiter und kommen so zurück nach Plech.

Wer einen Abstecher zur Geißlochhöhle (hin und zurück fünf Kilometer) unternehmen will, biegt nach der Saalburggrotte rechts ab und folgt der Markierung »gelbe Spitze«. Auf der Asphaltstraße erreichen wir die Ortsmitte von Viehhofen. Von dort ist der Weg zur Geißlochhöhle mit dem roten Ring markiert. Die Geißlochhöhle ist 145 Meter lang und relativ gefahrlos zu begehen. Taschenlampen oder Kerzen sind hier jedoch sehr hilfreich. Nach der Höhlenbesichtigung geht es auf dem bereits bekannten Weg zurück zur Rohenlochhöhle, wo wir wieder der Markierung »gelbe Spitze« folgen und zur Raumhöhle gelangen.

Spaß für Kinder und Erwachsene

Wer nach dem Höhlenrundweg noch Lust zum Wandern hat, kann auf dem Aktiv- und Entdeckerpfad um den Gottvaterberg an verschiedenen Geräten seine Kräfte messen und an verschiedenen Lehrtafeln sein Wissen erweitern. Der Weg ist teilweise barrierefrei und kann auch mit Kinderwagen befahren werden. Ein fester, breiter und überwiegend ebener Waldweg führt auf rund 1,5 Kilometern an 14 Stationen vorbei. Wir beginnen die Wanderung bei der Kirche in Plech, wo wir auch das Maskottchen für den Rundweg kennenlernen. Es heißt »Pauli«, ist ein holzgeschnitztes Eichhörnchen und leitet uns sicher auf dem Pfad. Der Weg ist gut ausgeschildert und zeigt ein braunes Eichhörnchen auf weißem Grund. Spaß wird vor allem jüngeren Kindern auf dem Weg von Station zu Station die Suche nach dem nächsten Eichhörnchen machen. An jeder Station sind Informationstafeln angebracht.

Wir folgen oberhalb der Kirche zunächst der Straße Am Gottvaterberg an den Felsenkellern vorbei. Dann biegen wir nach rechts in den Waldweg ein und kommen schnell zur ersten Station. Es ist ein Reck mit Sprossenwand, wo Kraft und Ausdauer getestet werden können. Anschließend bietet sich bei der Station »Totholz« eine Pause mit Bildung an. Schon an der nächsten Station heißt es wieder aktiv werden und eine Wippe im Gleichgewicht zu halten. Geschicklichkeit und Konzentration sind am Balancierbalken gefragt, bevor die folgende Netzanlage wieder zum Entspannen einlädt. Eine ganz besondere Station ist der Rastplatz mit seiner einladenden Stein-Sitzgruppe. Sehr interessant ist auch die Vogeluhr, die uns nach dem Drehen verrät, zu welcher Uhrzeit die heimischen Vögel singen.

Einen Anstieg verlangt dann der rechts abzweigende Aktiv-Pfad, der auf die »Platt‘n«, den Wiesenfestplatz, führt, wo Rutsche und Kletternest warten. Hier heißt es, wie ein Eichhörnchen zu klettern, um in das Kletternest zu gelangen. Nach dem Genuss der Aussicht bietet die Rutsche eine schnelle »Abfahrt«. An der nächsten Station mit Fernrohr können wir bei gutem Wetter bis zum Fichtelgebirge sehen. An einem überdachten Sitzplatz vorbei gelangen wir zu einer Rotbuche, wo wir Wissenswertes über diese schöne und wertvolle Baumart erfahren. Nachdem wir an einem Hochbehälter, der Plech mit Wasser versorgt, vorbeigegangen sind, erreichen wir die letzte Station. Es ist ein Labyrinth, aber kein Irrgarten, denn ein einziger Weg führt in die Mitte. Das Labyrinth ist als meditative Station gedacht, um noch einmal die Ruhe und den herrlichen Ausblick zu genießen, bevor wir auf Stufen zum Ausgangspunkt zurückkehren.

Wer mit Kinderwagen oder Rollstuhl unterwegs ist, kann dem ausgeschilderten Rundweg »barrierefrei« folgen, um über die Badstraße zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Wanderung, vorwiegend durch Wald

Beste Jahreszeit

Frühsommer bis Herbst

Ausgangspunkt

Plech, Kirchplatz

Endpunkt

Plech, Kirchplatz

Route

Plech - Fleischhöhle 0:30Std. - Saalburggrotte 1:00Std. - Raumhöhle 1:15Std. - Geißlochhöhle 2:30Std - Viehhofen 3:00Std. - Plech 3:45Std.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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