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Wandern Nürnberg: Archäologischer Rundweg zum Glatzenstein

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
9.5 km
Aufstieg:
272 m
Abstieg:
272 m

Auf den Spuren der Hallstattzeit. Der archäologische Wanderweg zum Glatzenstein gehört zu den schönsten Touren im Nürnberger Land. Neben der Rekonstruktion eines Hügelgrabs gehört vor allem die Aussicht vom Glatzenstein zu den Höhepunkten der Wanderung durch verschiedene Waldgebiete.

Beschreibung

Geschichtlicher Exkurs

Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz Schallerholz und folgen dem Wegweiser »Archäologischer Wanderweg« geradeaus. Nach etwa 300 Metern befindet sich im Wald links ein 2700 Jahre altes Grabhügelfeld aus der Hallstattzeit (800–450 v. Chr.). Die Epoche wurde nach einem Gräberfeld, das oberhalb des Ortes Hallstatt in Österreich entdeckt wurde, so benannt.

Unser Weg führt leicht ansteigend weiter durch Fichtenwald und trifft auf eine Wiese. Hier sehen wir rechts ein Grabhügelmodell mit umgebender Steinsetzung und das Modell einer Grabkammer. Beides sind Rekonstruktionen von Grabhügeln, wie man sie zwischen Speikern und Rollhofen fand. Wir setzen unseren Weg fort und wandern durch schönen Buchenwald. Im Frühjahr ist der Waldboden hier dicht mit den weißen Blütensternen der Buschwindröschen bedeckt. Wir treffen auf einen breiten Forstweg, halten uns rechts und wandern gemächlich bis zu einem Querweg. Dem Wegweiser »Wallanlage Hintere Röt« folgend, unternehmen wir einen kurzen Abstecher (etwa 150 Meter) nach links zur  Wallanlage. Dieser Festungswall ist rund 1000 Jahre alt und gut zu erkennen. Zurück auf unserem Wanderweg, folgen wir dem »Reiterlein« geradeaus auf einem schönen Waldweg zwischen Buchen, einigen Fichten und Waldmeister am Wegesrand. An der Stelle, an der wir den Wald verlassen, halten wir uns zunächst leicht rechts, dann links und gelangen schließlich auf eine schmale Teerstraße, die recht steil bergab führt. An der Informationstafel über Geologie können wir die bizarre und eindrucksvolle Schichtung der Gesteine an einem Hang erkennen.

Auf zum Glatzenstein

Jetzt führt uns unsere Wanderung auf einen sehr schönen ansteigenden Pfad nach links, wo uns der Wegweiser »Wanderzirkus Frankenalb« geradeaus weiterleitet. Zwischen Feld und Wald gelangen wir an eine Gabelung, halten uns links (die Abzweigung Weidenschlag ignorieren) und steigen auf einem sehr romantischen Waldpfad über Wurzeln und an bemoosten Felsen vorbei nach einem Linksschwenk auf den Gipfel des Glatzensteins. Es handelt sich bei diesem wunderbaren Aussichtspunkt um Jurakalk, der aus dem urzeitlichen Meer herausgehoben wurde. Unser Blick schweift in das Tal mit Kersbach, gegenüber thront die Festung Rothenberg. Direkt unterhalb des Aussichtsfelsens befindet sich die Glatzensteinhöhle, die – Funden zufolge – vermutlich schon vor 2500 Jahren genutzt wurde.

Nach einer kurzen Rast verlassen wir den Gipfel und folgen der Markierung »Reiterlein« auf einem Pfad hinunter zu einer Straße, auf der wir nach Weißenbach gelangen. Dort halten wir uns auf der Jurastraße rechts und wandern zwischen Hecken und Wiesen weiter abwärts, bis wir auf die Straße nach Kersbach treffen. Am Ende des Ortes biegen wir nach rechts und gelangen zum Waldrand. Hier halten wir uns wiederum rechts, um zum Wanderparkplatz Schallerholz zu gelangen.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Wanderung, vorwiegend auf Waldwegen und -pfaden

Beste Jahreszeit

Frühjahr bis Herbst

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Schallerholz in Speikern

Endpunkt

Wanderparkplatz Schallerholz in Speikern

Route

Wanderparkplatz Schallerholz - Hintere Röt 0:30Std. - Glatzenstein 2:00Std. - Kersbach 2:30Std. - Wanderparkplatz Schallerholz 3:00Std.

Die Hallstattzeit

Die Hallstattkultur wurde nach einem großen Gräberfeld am Hallstätter See im österreichischen Salzkammergut benannt. Dort entdeckte man zu Beginn des 19. Jahrhunderts erstmals Überreste aus dieser Zeit. Zwischen 1846 und 1863 wurden hier unter Leitung von Johann Josef Ramsauer etwa 1000 Gräber freigelegt. Diese Epoche ist der Beginn des »eisernen Zeitalters«, denn das neue Material wurde zunächst für Schmuck und zur Verzierung von Waffen verwendet, bis es durch Bronze abgelöst wurde. Reich ausgestattete Fürstengräber wie in Hochdorf oder Vix spiegeln den Beginn einer aristokratischen Gesellschaft, wie sie in der vorangegangenen Urnenfelderzeit noch nicht erkennbar waren.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.