Wandern Norwegen: Bergen: Fløyen – Ulriken
Das »Byfjell« (Stadtgebirge) von Bergen bietet eine Tour der Gegensätze: vom städtischen Treiben in die Stille des Hinterlandes mit vielen schönen Aussichten auf Berglandschaft, besiedelte Täler und Meeresküste! Mit den populären Bergbahnen ist die Tour auch kinder-/familiengeeignet!
Der Wegverlauf
Die Fløibanen ist eine Standseilbahn, die sowohl Touristen als auch Anwohner am Berg Fløyen bzw. die Bewohner der Stadt Bergen zum Aussichtspunkt Fløyen und ins schöne Naherholungsgebiet (norw. friluftsområdet) befördert. Von der Stadtstation Fløibanen kann man in ca. 45 Minuten auch zu Fuß über einem markierten Weg parallel zur Bahnlinie mit Haltestellen hinaufgelangen. Für Familien mit Kindern ist die Bahn die erste Wahl, da 300 von insgesamt 823 Höhenmetern sowie Zeit eingespart werden. Wir nehmen die Fløibanen, die alle 15 Minuten verkehrt, steigen in den interessant konstruierten Wagen und fahren in wenigen Minuten hinauf zum ersten Aussichtspunkt Fløyen.
Reges Touristentreiben herrscht zwischen dem Souvenirkiosk und dem Geländer der Aussichtsplattform, lockt doch hier der Blick auf die geschichtsträchtige mittelalterliche Hansestadt Bergen an Norwegens Westküste. Von hier wandern wir einen Schotterweg nach Osten in den stillen Wald zum Badeteich Skomakardiket (0:30 Std.) mit schönem Picknickplatz am Nordufer. Dieser See ist der Einzige im Byfjell, in dem Baden erlaubt ist. Alle anderen dienen zur Trinkwasserversorgung der Stadt.
Von dort geht es durch hügeliges, noch bewaldetes Terrain zunächst nordwestlich, dann entgegengesetzt nordöstlich auf dem Wanderweg Rundemannsveien Richtung Berghütte Brushytten (0:50 Std.). Die Hütte ist sonntags zwischen 11 und 16 Uhr zur Einkehr geöffnet und bietet Süßigkeiten sowie Getränke. Von der Hütte geht es nordwärts einen asphaltierten Weg durch ein Tal mit steilen Felswänden bergauf zum Berg Rundemanen. Hier lassen wir die Baumvegetation für die restliche Tour hinter uns. Kurz hinter dem Nordufer des Sees Store Tindevatnet zweigt ein markierter Pfad zur Hütte Hyttelien ab.
Auf dieser Route machen wir einen kurzen Schwenk nach links auf die Aussichtsstelle des Rundemanen (1:20 Std.) und genießen die weite Aussicht über die runde, felsige Berglandschaft. Weiter auf dem Pfad passieren wir die Wegkreuzung bei Hyttelien und gehen nun zunächst nordöstlich Richtung Vikinghytten, ab Jordalskaret (1:40 Std.) Richtung Südost zum See Øvre Jordalsvatnet und lassen den Abzweig zur Vikinghytten links liegen. Vom Südufer dieses Sees steigen wir auf das steile Trappefjellet, einen aussichtsreichen Berggrat mit steilen Flanken, der sich bis zum Alfjellet etwas verbreitert und weniger steil fortsetzt. Dort passieren wir die höchste Erhebung Borgevardegga (2:40 Std.) auf 637 Meter. Wenig später unterbricht die Schlucht Borgaskaret (3:00 Std.) diesen Höhenzug.
Wir steigen hier etwa 50 Meter hinunter und wieder steil die andere Bergseite hinauf. Südwärts auf dem sich erweiternden Höhenzug machen wir einen kleinen Schwenk nach rechts zum Steinmann (norw. Varde) des Storhaugen (3:30 Std.) und erreichen die höchste Erhebung der Tour mit 662 Meter. Hier ist der Blick nach Westen sehr lohnenswert, hinunter zur Stadt über das schroffe Tal Isdalen mit dem Trinkwassersee Svartediket und nach Osten zum Gletscher Folgefonna.
Wir setzen den, insbesondere bei dichtem Nebel, hilfreich mit Steinvarden markierten Weg nach Süden fort, passieren einen Abzweig in das Isdalen und gelangen wenig später zu einer weiteren Weggabelung. Hier nehmen wir den Weg zur Turnerhytten (3:50 Std.), die an Wochenenden bis 15 Uhr geöffnet hat und kleine Wegzehrungen anbietet. Von der Hütte oder bereits vom letzten Abzweig aus gehen wir nun in nordwestlicher Richtung allmählich zum Berg Ulriken, vorbei an der Årstadhytten und unterhalb der höchsten Erhebung des Ulriken.
Mehrere kleine Bergpfade weisen auf die Möglichkeit hin, hier nochmals sportlich diese Anhöhe auf 643 Meter hinaufzusteigen und abermals die Aussichten zu genießen. Schließlich erreichen wir auf dem hügeligen Hauptpfad den großen Sendemast und die Bergstation zur Seilbahn Ulriksbanen (4:30 Std.). Hier oben kann man in einem Café-Restaurant einkehren und die Aussicht nach Bergen mit vorgelagerter Küstenlandschaft genießen. Für den Abstieg bieten sich mehrere Möglichkeiten.
Die einfachste Variante ist die Seilbahn, die 500 Höhenmeter einspart! Ein steiler Pfad beginnt z. B. unterhalb der Bergstation und geht am Hang der Seilbahn hinunter. Vom Parkplatz der Seilbahn fährt der Doppeldeckerbus Ulriken 643 zurück ins Zentrum. Etwas weniger steil führt eine Route südlich hinunter und trifft auf einen Fahrweg, der zur Jugendherberge Montana führt. Von dort gelangt man ebenfalls per Bus ins Zentrum oder auf einem Pfad noch vor der Herberge zum Parkplatz der Ulriksbanen (5:15 Std.).
Region
Ausgangspunkt
Fløibanen-Stadtstation im Zentrum Bergens, nordwestlich des Fischmarktes (Torget)
Wegbeschaffenheit
Gut beschilderter, markierter Wanderweg, zunächst Fahrwege, später Bergpfade
Freud & Leid
Gewiss ist es angenehm, wenn man mehr als ein Drittel des Höhenunterschieds mit der Bahn zurücklegen kann. Aber die Konsequenz aus dieser Möglichkeit ist natürlich, dass man hier die Einsamkeit suchen muss. Doch keine Sorge, Tagestouristen aus Bergen bleiben für gewöhnlich in der Nähe der Bergstation.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.