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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Kleinwalsertal: Vom Hochgrat zum Rindalphorn

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
1190 m

Nagelfluh nennt man im Allgäu ein aus Geröll zusammengebackenes Konglomeratgestein. Vom Hochgrat führt ein teils anspruchsvoller Gratweg über den Kamm der Nagelfluhberge bis Immenstadt. Wir ersteigen ohne allzu große Mühe nur die beiden höchsten Berge des Kammes.

Harte, schräg gestellte Konglomeratschichten bilden die Gipfel von Hochgrat und Rindalphorn. wandern, mittel
Harte, schräg gestellte Konglomeratschichten bilden die Gipfel von Hochgrat und Rindalphorn.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Der Wegverlauf

Wir gehen um diezu einer Weggabelung, folgen den Wegweisern zum Hochgrat nach links und steigen auf dem gut ausgebauten Weg über den Bergrücken aufwärts. Bald sind das Kreuz und die einladende Bank am nahen Gipfel des Hochgrat (0:25 Std.) erreicht. Weit reicht von hier der Blick nach Norden in das Alpenvorland und über die Nagelfluhberge ins Hochgebirge. Während die Hochgipel schon in Schnee und Eis erstarrt sind, können wir hier am Bergkamm noch die wärmende Kraft der Herbstsonne genießen. Nur die Nordhänge des Hochgrat sind schon mit einer ersten Schneeschicht überzogen, während an den Südflanken die Silberdisteln die einzigen weißen Farbtupfer setzten.

Am Hochgratgipfel behalten wir unsere bisherige Richtung bei und steigen entlang der Gratschneid nach Osten ab. 200 Höhenmeter verlieren wir, bis wir die Brunnenauscharte erreichen. Links zweigt ein kürzerer, aber anspruchsvollerer Alternativabstieg zur Talstation ab, der jetzt sicher schon vereist ist. Wir gehen also geradeaus, ignorieren den rechts zur Scheidwang-Alpe abzweigenden Weg und steigen rechts des Grates anfangs recht steil durch Bergwiesen aufwärts. Auf einem Vorgipfel erreichen wir wieder den Bergkamm und sehen vor uns das markante, aus steil gestellten Felsbänken aufgebaute Rindalphorn. Wir überschreiten einen wenig ausgeprägten Vorgipfel, steigen in einen weiten Sattel ab und wandern links haltend zu einer Wegkreuzung in einer Scharte. Geradeaus erreichen wir nach ca. 100 Metern den schmalen Gipfel des Rindalphorns (1:45 Std.), der uns wieder mit herrlichen Ausblicken belohnt.

Vom Gipfel gehen wir zurück zur Wegkreuzung in der nahen Scharte und halten uns links. Auf dem nach einem Unwetter wieder sanierten Weg steigen wir durch einen Steilgraben bergab. Bald führt uns der Weg nahe des Ostgrates, an den sich sturmzerzauste Bergfichten klammern, in die weit geschwungene Gündlesscharte hinab. Wir durchqueren die Scharte ihrer Länge nach bis zu einer Wegkreuzung. Geradeaus führt der anspruchsvolle Kammweg zum Mittaghorn bergauf.

Wir biegen jedoch links in einen schmalen Steig, der uns über den Weidegrund der aufgelassenen Oberen Rindalpe zur Rinderalpe (2:35 Std.) hinab bringt.

Wir wechseln geradewegs auf die Alpstraße, auf der wir über die Alp­wiesen wandern. Im Wald leitet sie uns neben dem rauschenden Rindalper Tobel abwärts zu einer Wegkreuzung. Wir folgen den Wegweisern zur Hochgratbahn links auf eine Forststraße und wechseln unterhalb zweier Kehren links auf einen Waldweg. Er führt uns geradewegs am »Älpele« vorbei zu einem malerischen Bachtobel. Ein kurzer Anstieg bringt uns zu den Weiden der Hinteren Simatsgundalpe, über die wir zur schmalen Teerstraße gehen. Wir folgen ihr nach links und wandern vorbei an der Kapelle St. Rochus durch das Weißachtal zur Talstation der Hochgratbahn (4:30 Std).

Nagelfluh

Als im Tertiär die Alpen emporgehoben wurden, senkte sich im nördlichen Vorland ein breiter Trog. Er wurde teils von Meerwasser überflutet, teils war er über dem Meeresniveau gelegen und von Flüssen durchflossen. So wurden in diesem sogenannten Molassetrog unterschiedliche Sedimente abgelagert. Die Flüsse hinterließen rundes Geröll, das im Laufe der Jahrmillionen durch Calcit zu einem festen Konglomeratgestein verbacken wurde. Schließlich wurde der südliche Teil der Ablagerungen in die Alpenfaltung miteinbezogen und es entstanden die Höhenzüge, die heute am Nordrand der Allgäuer Alpen aufragen.

Touren-Charakter

Die schmalen Kammwege verlangen teils Trittsicherheit. Der Abstieg verläuft auf harmlosen Wanderwegen

Ort

Oberstaufen

Ausgangspunkt

Bergstation der Hochgratbahn

Freud & Leid

Obwohl man mit der Seilbahn bis fast zum höchsten Punkt der Tour hinauf­fahren kann, sollte man die beschriebene Wanderung nicht unterschätzen. Der Steig ist teils schmal und abschüssig und die vielen Abstiegsmeter gehen in die Beine. Als Entschädigung gibt es Ausblicke bis zu den Schweizer Bergen.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.