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Panoramawege
wandern

Wandern Harz: Ausblicke vom Hexentanzplatz bei Thale

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
480 m
Abstieg:
480 m

Wandern mit dem ­Hexenbesen. Überall im Harz sieht man die Hexe auf ihrem Besen reiten. Sie zeigt sich auf Autoaufklebern, Wanderschildern und Werbetafeln und ist ein Erkennungszeichen des Harzes. Auf dem Hexentanzplatz oberhalb des spektakulären Bodetals bei Thale kommen wir ihr noch näher.

Beschreibung

Hermine Granger aus den Harry-Potter-Romanen; Gundel Gaukeley, die es auf Dagobert Ducks ersten Zehner abgesehen hat und Bibi Blocksberg, die für ihr »Hex, hex!« berühmt ist, sind es nicht, die uns bereits kurz nach dem Start am Parkplatz neben dem Hüttenmuseum im Tal entgegenkommen. Aber es sind Hexen, ganz eindeutig. Ein entsprechendes Gewand, ein Hexenbesen und der Zauberhut auf dem Kopf sprechen eine deutliche Sprache. In Thale dreht sich alles um das Hexenwesen – bezaubernd. Man merkt gleich, dass hier etwas los ist und es sich definitiv nicht um eine ruhige, abseits gelegene Wanderung halten wird. So gehören eben auch die Damen dazu, die im Hexengewand rund um die Seilbahntalstation schleichen und sich leicht furchterregend den Touristen nähern. Wir fürchten uns nicht sondern haben höchstens Platzangst, weswegen die Kabinenbahn von uns ignoriert wird. Aber wir wollen ja ohnehin wandern und deswegen biegen wir am Ende des Goetheweges direkt vor der Talstation der Seilbahn links ab, überqueren die Bode und steigen gleich darauf halb rechts in den Hexenstieg ein. Dieser führt uns auf einem Waldpfad leicht nach oben. Die Bode zu unserer Rechten wird immer schmaler, zumindest kommt es uns so vor, und schließlich erreichen wir einen Abzweig nach links, wo ein Serpentinenweg beginnt, der uns die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn treibt. Ein gutes Dutzend Haarnadelkurven sind es, mit denen wir höher steigen. Grüßende Menschen kommen uns fröhlich entgegen und wir versuchen, zwischen unseren Atemzügen zurückzugrüßen. Doch auch der steilste Anstieg hat einmal ein Ende und so stehen wir nach einer Vielzahl verbrauchter Kalorien vor dem Harzeum, das uns mit seiner Walpurgisgrotte als erstem Gebäude auf dem Gipfel begrüßt. Dahinter folgen das Harzer Bergtheater und die Walpurgishalle. Herzlich willkommen, wir sind im Reich der Hexen angekommen.

Während in der Walpurgishalle große Wandgemälde auf den Besucher warten und Motive aus Goethes Faust zeigen, finden im Theater Aufführungen unter freiem Himmel statt. Nicht ganz einfach für die Schauspieler, denn die Zuschauer könnten durch die tolle Fernsicht in das Harzer Vorland, die als Kulisse dient, gelegentlich leicht abgelenkt sein. Ebenfalls schöne Aussichten erhalten wir, wenn wir an der Bergstation der Seilbahn vorbeigehen und uns dem Œ Hexentanzplatz nähern. Jetzt wird es vielleicht doch ein wenig unheimlich, denn es sind nun nicht nur Hexen, denen wir begegnen, sondern auch der Teufel höchstpersönlich. Dass dieser sich aber als freundlicher Gastgeber entpuppt, hätten wir wohl nicht erwartet. Mehrere gastronomische Einrichtungen, die sich nach dem Beelzebub benennen, bieten uns Einkehrmöglichkeiten nach dem anstrengenden Aufstieg. Auf der rechten Seite gelangen wir dann zwischen den Souvenirläden hindurch zu einer Aussichtsterrasse, von der wir nach Thale zurück- und in das enge, bewaldete Bodetal hineinblicken können.

Nach einem ausgiebigen Rundgang über den Hexentanzplatz verabschieden wir uns von der diabolisch grinsenden Teufelsfigur mitten auf dem Platz und gehen in den Wald hinein, wo wir den hiesigen Tierpark streifen. Diesen lassen wir links liegen und erreichen einen Abzweig zur La Viershöhe. Diesen merken wir uns, denn hier werden wir wieder in das Bodetal hinabsteigen. Doch zuvor lohnt sich noch ein kurzer Gang zu einem weiteren Aussichtspunkt. Dafür gehen wir geradeaus bis zu einer Köhlerhütte, die heute als Unterstand für Wanderer dient, und biegen auf dem etwas breiteren Waldweg nach rechts ab. Halb rechts folgt ein immer schmaler werdender Weg, der am Aussichtspunkt Prinzensicht endet.

Hier genießen wir den Blick in das Tal und vor allen Dingen auf den gegenüberliegenden Berghang, der unter dem Namen Roßtrappe bekannt ist. Gut zu erkennen ist der als Schurre bezeichnete Serpentinenweg, auf dem man vom Bodetal hinauf bis zur Roßtrappe wandern könnte. Leider ist die Schurre seit dem Jahr 2010 wegen eines Felssturzes gesperrt und es bleibt abzuwarten, ob und wann der spektakuläre Weg wieder begangen werden darf. Nach der Aussicht gehen wir zurück zur Köhlerhütte und entscheiden uns nun für den Pfad zur La Viershöhe. Auch hier genießen wir wieder beste Ausblicke hinüber zur Roßtrappe und nach Thale. Doch danach folgen rund 200 Höhenmeter, die wir bergab wandern und für die wir Trittsicherheit mitbringen sollten. In einer nicht enden wollenden Folge von Serpentinen erreichen wir schließlich das Bodetal, wo wir über die kleine Steinbrücke hinweg zum  Gasthaus Königsruhe gelangen können. Ansonsten halten wir uns recht und erreichen über einen malerischen Weg entlang der Bode nach einiger Zeit wieder die Talstation der Seilbahn und den Parkplatz. Wir sind stolz darauf, es geschafft zu haben, wir sind zu Fuß zum Hexentanzplatz hinauf und wieder hinab. Was sollten uns also die Hexen, die hier immer noch ihr Unwesen treiben, anhaben können.

Region

Touren-Charakter

Anstrengende Wanderung, die Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Mit einem steilen Aufstieg kommt man zum Hexentanzplatz und steigt über einen steilen und schmalen Pfad wieder hinab in das Tal.

Ausgangspunkt

Parkplatz am Hüttenmuseum, An der Hütte 1, in Thale (GPS: 51.745425, 11.027792)

Endpunkt

Parkplatz am Hüttenmuseum, An der Hütte 1, in Thale (GPS: 51.745425, 11.027792)

Die Walpurgisnacht

Die legendäre Walpurgisnacht findet immer am 30. April statt und wird vor allen Dingen im Harz ausgiebig gefeiert. In anderen Regionen Deutschlands feiert man sie zwar auch, eher aber mit einem »Tanz in den Mai«. Der Name leitet sich ab von der heiligen Walpurga, die an einem 1.Mai des 9.Jahrhunderts heiliggesprochen wurde.

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