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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Gardasee: Monte Pallotto, 1366 m

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:40 Std.
Länge:
10.5 km
Aufstieg:
870 m
Abstieg:
870 m

Einsamer Berg in lombardischer Wildnis. Wahrhaft vergessene Pfade, einst von Jägern und Hirten benutzt, in abgeschiedenster Einsamkeit im Parco dell’Alto Garda. Wir treffen auf fast verlassene Bergdörfer, Gehöfte und Almen, urwaldähnliche Wildnis und beinahe unzugängliche Gipfel über den tiefen Schluchten und Tälern der Lombardei.

Beschreibung

Aufstieg zur Malga Val Brusa

Vom Parkplatz am Ortsschild von Bollone gehen wir die Straße 300 Meter wieder zurück bis zur ersten engen Kehre nach dem betonierten Andachtsschrein. Rechts am Sperrschild zweigt ein Schotterweg ohne Wegweiser ab. 300 Meter nach dem Sperrschild nehmen wir an einem Abzweig den rechten Fahrweg aufwärts durch den Buchenwald.

In der Karte ist dies der Weg mit der Nr. 473, die aber in der Natur nirgends erscheint. Der Wald weicht offenen Weideflächen. An einer Wegkreuzung wandern wir den zweiten Weg rechts durch die Schranke leicht abwärts. 150 Meter nach der Schranke steigen wir rechts einen Pfad zu einem eisernen Torpfosten hoch und stehen vor der Malga Val Brusa (1020 m). Vor der verlassenen Alm wächst ein ungewöhnlich mächtiger Holunder mit ca. 35 Zentimeter Stammdurchmesser.

Sehr schön ist der Blick auf das Bergdorf Bollone, nach San Rocco hinüber, der Kirche auf dem Berg, und über die lombardische Bergwelt.

Aufstieg zum Monte Pallotto 

Nun gehen wir hinter der Alm durch das eiserne Tor und gelangen so wieder auf den Forstweg, der weiter aufwärtsleitet. Nach einer Rechtskehre kommen wir an ein verzinktes Tor und zwei Ruinen. Links vor der Ruine vorbei steigen wir nun am Waldrand über die Wiese hoch. Am oberen Ende der Wiese (1100 m) ist links in den lichten Sträuchern ein alter Steig nur schwer zu finden. Zur Orientierung dient voraus der Monte Pallotto. Der Steig bleibt in der linken Flanke des Hügels. Der verwachsene Pfad verläuft über die Corna Rossa stets entlang der Schilder »Divieto di Caccia« (Jagdverbot). Die Schilder und gelbe Farbstriche einer Grenze sind hier die einzige Orientierungshilfe. Der folgende höhere Hügel mit Felsaufsatz ist die Corna Rossa. Bei 1155 Metern überschreitet der alte Jägersteig den Grat auf die rechte Seite der Corna Rossa hinüber. Von einem weiteren Sattel steigt der Pfad in steilen Serpentinen hoch.

Am Felsaufsatz der Corna Rossa führt der Pfad auf der rechten Seite nahe an den Felsen vorbei, und am letzten Felsen geht es wieder links in dem steilen Hang weiter, bis ein Kamm auf 1200 Metern in älterem Buchenwald erreicht ist. An der rechten Seite des Kamms ist der Weg nun besser erkennbar.

An vermeintlichen Abzweigen bleiben wir immer aufwärts. Auf 1250 Metern wandern wir nach links auf einen Kamm hoch. Auf einer Kuppe steht ein großer alter Grenzstein. Vom Grenzstein fällt der Weg nun nach rechts leicht abwärts. An einer Buche direkt am Weg findet sich erstmalig eine rot-weiße Markierung. Weiter rechts, etwas höher an einem dürren Stamm, ist ebenfalls eine rot-weiße Markierung und die Aufschrift »M. Palotto«. Wir sind an der Wegkreuzung im Wald. Hier müssen wir nach rechts hinauf, den weiteren Farbmarkierungen entlang. Auf einem Sattel schwenkt der Weg nach rechts und bleibt auf der rechten Seite des folgenden Kamms.

Schließlich kommen wir auf 1330 Metern an die Wegkreuzung am Kamm. Hier wandern wir rechts zum nahen Monte Palotto (1366 m). Von hier oben können wir in das wilde Valle di Festa und über die Berge des Parco dell’Alto Garda schauen. Abstieg zum Brunnen im Valle di Fassane Der Abstieg geht wieder hinunter zur Wegkreuzung am Kamm. Geradeaus bietet sich ein 20-minütiger Abstecher zu einer noch besseren Aussichtsstelle an.

Von dem Abstecher zurück, gehen wir an der Wegkreuzung am Kamm nach rechts hinunter zur bekannten Wegkreuzung im Wald, an der wir aber jetzt nach rechts laufen. In der Karte ist dies der Weg mit der Nr. 472, die aber in der Natur nirgends ausgezeichnet ist. Bald wandern wir in Serpentinen in der linken Flanke eines steilen Grabens des Valle di Fassane hinunter. Der Steig quert den Torrente (Wildbach) in die rechte Seite hinein. An einer Weggabelung auf 1040 Metern bleiben wir nach rechts noch auf der rechten Seite des Grabens.

Erst auf 815 Metern wird der nun wasserführende Bach wieder überquert. Ab hier bleiben wir auf einem bequemeren, grasbewachsenen und schmalen Fahrweg. An einer Weggabelung bleiben wir geradeaus leicht aufwärts. Ab einem Brunnen mit Wasserhahn und Dach wird der Fahrweg breiter.

Abstieg nach Bollone 

Auf 850 Metern kommen wir an zwei Picknickbänken und einem alten Grenzstein vorbei. Kurz nach dem Grenzstein steht auf der linken Seite ein großer Mehlbeerbaum, dessen Blätter auf der Unterseite wie mit Mehl bestäubt erscheinen. Im Herbst trägt er viele rote Beeren. Durch die Bäume öffnet sich nun immer wieder der Blick auf die Straße und Brücke unten am Lago di Valvestino. Nach einer Linkskurve ist dann auch schon Bollone zu sehen. An einem schönen Ferienhaus stehen zwei Bänke, die zur beschaulichen Betrachtung des kompakten Bergdorfes einladen. Bald sind wir wieder am Abzweig vor dem Sperrschild an der engen Kehre und nach weiteren 300 Metern auf der Straße aufwärts am Parkplatz von Bollone zurück. Versäumen Sie auf keinen Fall die Besichtigung des traditionellen Köhlerdorfes.

Region

Touren-Charakter

Mittelschwere, teils schattige Tour auf nicht immer markierten Wegen und Pfaden. Auf schwer zu findenden Steigen sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung erforderlich. Besonders guter Orientierungssinn im Gelände ist nötig.

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Parkplatz am Ortsschild von Bollone, 800 m

Endpunkt

Parkplatz am Ortsschild von Bollone, 800 m

Route

Aufstieg: Bollone – Malga Val Brusa 1:00 Std. – Wegkreuzung im Wald 1:25 Std. – Wegkreuzung am Kamm 0:10 Std. – Monte Pallotto 0:15 Std.

Hinweis

Das Auffinden des Weges 473 ist eine Herausforderung. Wer sich die schwierige Orientierung nicht zutraut, kann auch über den Weg 472 aufsteigen, der für den Abstieg beschrieben ist.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.