Wandern Frankfurt: Rund um ­Bergen-Enkheim

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Die Tour startet in der Vilbeler Landstraße am Parkplatz des Jüdischen Friedhofs von Bergen-Enkheim. Von hier geht es sofort ins Grüne. Nachdem wir den Landgrafenweg überquert haben, führt die Route weiter geradeaus.

Zur Schelmenburg

Ein wenig später halten wir uns rechts und queren die B521. Jetzt sehen wir schon die ersten Häuser von Bergen-Enkheim. Der Ludwig-Klemann-Weg führt uns am Alten Jüdischen Friedhof vorbei bis zur Straße Am Weißen Turm. Diese queren wir und wandern weiter geradeaus. Dabei streifen wir einen Spielplatz und die  Schelmenburg. Die ehemalige Wasserburg war lange im Besitz der ritterständischen Adelsfamilie Schelme von Bergen. Von der ehemaligen Burg ist heute nur noch ein Wasserschlösschen erhalten, das um 1700 auf den Grundmauern des Vorgängerbaus errichtet wurde. Ab 1768, nach dem Aussterben der Familie Schelmen von Bergen, wechselten die Besitzer. 1942 kaufte Bergen-Enkheim schließlich die Schelmenburg. Alle paar Jahre findet auf dem Vorplatz der Burg eine Theateraufführung statt: Der Schelm von Bergen wird von den Laienschauspielern des Ortes aufgeführt.

Zur Nikolauskapelle

Hinter der Burg überqueren wir den Parkplatz Schelmenburgplatz und treffen auf die Gangstraße, der wir rechts folgen. Nach wenigen Schritten erreichen wir die Marktstraße und halten uns auf ihr links. Vorbei an mehreren Einkehrmöglichkeiten, biegen wir schließlich rechts in die Straße am Königshof ab. Wir kommen an der Nikolauskapelle vorbei, bevor wir die Straße Im Sperber queren und links ein Stück den Franz-Schubert-Ring entlanggehen. Die Nikolauskapelle ist im Stil der Spätgotik erbaut. Zisterziensermönche des Klosters Haina ließen sie im Jahr 1524 errichten. Wenige Jahre nach der Reformation wurde die Kapelle entweiht. Man nutzte sie zum Beispiel als Scheune und Stall. 1984 erwarb die Stadt die Nikolauskapelle und restaurierte sie. Heute finden hier kulturelle Veranstaltungen statt.

Naturschutzgebiet Berger Hang

Links verlassen wir den Franz-Schubert-Ring und erreichen nach wenigen Häusern die Straße Am Bienenstock. Am Haus mit der Nummer 16 biegen wir rechts ab und wandern durch schöne Wiesen zum Berger Hang. Der Ludwig-Emmel-Weg führt uns in den Wald des Naturschutzgebiets Berger Hang. Aufgrund des milden Klimas beginnt es hier immer etwas früher zu blühen als anderswo in der Region. Geschützte Orchideenarten wie der Händelwurz wachsen hier.

Naturschutzgebiet Mühlbachtal

Nach der Durchquerung des Naturschutzgebiets Berger Hang folgen wir der Maintaler Grenzschneise bis zum Tränkebach. Wenige Minuten später geht es rechts den Nachtigallenweg, parallel zum Tränkebach. Wir umrunden den Ž Riedteich über den Dammweg und den Riedweg, bis wir links in den Martin-Schäfer-Weg abbiegen können. Die nachfolgend zweite Abbiegung bringt uns auf denm Willy-Sedler-Weg und wieder zum Ortsrand von Bergen-Enkheim. Der Fritz-Schubert-Ring und der Heinrich-Bingemer-Weg führen uns zum Naturschutzgebiet Mühlbachtal, das gut drei Hektar groß ist. Hier wachsen der Riesenschachtelhalm, der bis zu einem Meter groß werden kann, und Buschwindröschen, Wiesenbärenklau sowie Glatthafer. Das kleine Naturschutzgebiet ist schnell durchquert. Die Straße Am Hessenborn führt uns auf den Neuen Weg, bevor wir die Marktstraße überqueren und den Ort über den Landgrabenweg wieder verlassen.

Berger Warte

Über Wiesen erreichen wir anschließend die Berger Warte. Unter dem Namen Geierswarte wurde sie im Jahr 1340 erstmals erwähnt. Der Turm auf dem höchsten geografischen Punkt Frankfurts wurde zur Bewachung der Geleitswechsel auf der Hohen Straße erbaut. Später, im Jahr 1552, wurde die Berger Warte zerstört und 1557 wiederaufgebaut. Hinter dem Turm führt uns die Route parallel zur B521, bevor wir rechts wieder den Parkplatz am Jüdischen Friedhof erreichen.

Schauerliche Geschichte

Neben dem Wartturm stand im Mittelalter ein Galgen. Bergen-Enkheim war damals Standort des Landgerichts Hanau. Hier wurden die Urteile der ganzen Region vollstreckt. Verhandelt wurde im Alten Rathaus Bergen-Enkheims. Wurden Todesurteile gefällt, wurden die Verbrecher im Karren des örtlichen Schlächters auf die Berger Warte gebracht und am Galgen gehängt. 36 Todesurteile zwischen 1488 und 1835 sind dokumentiert.