Wandern Frankfurt: Maintaler Hühnerbergrunde
Auf den Spuren von Händlern und Pilgern. Von Hochstadt wandern wir über eine alte Handelsstraße mit einer herausragenden Geschichte zum Naturdenkmal Lausbaum und genießen die Pause unter den starken Ästen. Weiter führt uns die Tour nach Hochstadt und an der legendären Apfelweinkelterei vorbei.
Im 19. Jahrhundert kamen mehrere Einwanderer in die Region von Maintal. Die Familien aus dem Vogelsberg oder der Rhön glaubten an einen Neuanfang. Die Menschen fanden Arbeit in den Keltereien, in der Landwirtschaft, aber auch als Arbeiter in der Industrie. Andere ließen sich als selbstständige Handwerker oder Wirte nieder. Eine Familie kam sogar aus Australien, um fortan in Bischofsheim zu leben. Im 20. Jahrhundert kamen die Einwanderer vor allem aus Griechenland. Sie lebten in Wohngemeinschaften mit den Bischofsheimern, bis genügend Wohnraum in Frankfurt und Hanau gebaut worden war.
Zur Hohen Straße
Von der Stadtverwaltung Maintal Hochstadt führt die Wanderung auf der Weinbergstraße entlang, bis man rechts Richtung Wald abbiegen kann. Immer geradeaus erreicht man die Streuobstwiesen. Links geht es weiter an Baumgruppen und Streuobstwiesen entlang, und jetzt ist der Hühnerberg bereits in Sichtweite. An der kleinen Loh führt der Rad- und Wanderweg Hohe Straße am Waldrand entlang. Einst zogen Händler, Pilger und Heerscharen auf der Hohen Straße vom Taunus durch die Wetterau in Richtung Vogelsberg.
Zum Lausbaum
Kurz vor dem Waldrand treffen wir auf die Wachenbuchener Leseecke. Rote sofaähnliche Sitzgelegenheiten laden hier zum Verweilen ein. Zudem befindet sich an der Stelle ein Landschaftsfenster, durch das man einen Blick auf die nächste Ortschaft werfen kann. Die Leseecke Wachenbuchen wurde errichtet, um an der ehemaligen Handelsstraße die historische Bedeutung des Buches als Handelsware zwischen Leipzig und Frankfurt zu verdeutlichen. Nun ist auch bald der Lausbaum erreicht. Die alte Eiche mit den Holzbänken ist eine der 18 Stationen an der Regionalparkroute Hohe Straße. Von hier bietet sich ein wundervoller Blick auf die umliegenden Felder und Gemeinden.
Nach Maintal
Nach einer Weile auf der Hohen Straße verlassen wir diese rechts in Richtung Wachenbuchen. Am Neuen Friedhof entlang, biegen wir rechts vor dem Alten Friedhof ab und gelangen in die Kirchhofstraße, der wir rechts folgen. An der Kirche Wachenbuchen vorbei, queren wir mehrere Straßen, bis wir links auf der Dörfelder Straße bzw. der Hanauer Landstraße weitergehen.
Rechts ein Stück auf der Ronneburger Straße und gleich abbiegend in Am Hochstädter Rain, führt die Route nun weiter Richtung Maintal. An Streuobstwiesen und Feldwegen entlang, kommen wir nach Maintal an die Straße Am Weides. Immer geradeaus streifen wir die Landkelterei Wilhelm Höhl. Diese wurde 1779 von Michael Weber gegründet. Sein Apfelwein wurde in der ersten Zeit in seinem Gasthaus Zur goldenen Krone und in anderen Restaurants ausgeschenkt. Neben der Sorte Alter Hochstädter ist der Blaue Bock im Frankfurter Raum und darüber hinaus bekannt. Nachdem wir die Konrad-Höhl-Straße gequert haben, wandern wir weiter geradeaus bis zum Heimatmuseum, das sich links in einer Parallelstraße befindet. Jeweils am ersten Sonntag im Monat öffnet das Heimatmuseum seine Türen und zeigt Interessierten verschiedene Exponate zum Wein- und Obstbau, eine alte Apfelweingaststube sowie eine Puppensammlung. Auf unserer ursprünglichen Straße kommen wir an mehreren gastronomischen Einrichtungen vorbei. Immer weiter durch Hochstadt mit seinen historischen Gebäuden, erreichen wir links abbiegend die Klosterhofstraße und unseren Ausgangspunkt, die Stadtverwaltung.
Region
Touren-Charakter
Familientaugliche Rundtour mit schönen Aussichten
Beste Jahreszeit
Januar bis Dezember
Ausgangspunkt
Stadtverwaltung Maintal, Klosterhofstraße 4-6, 63477 Maintal
Endpunkt
Stadtverwaltung Maintal, Klosterhofstraße 4–6, 63477 MaintalRoute
Maintal - Lausbaum 1.5Std. - Wachenbuchen 0.5Std. - Maintal 1Std.
Höchster Punkt
Hühnerberg (206 Hm)Hessisch babbele
Die hessische Mundart war schon Johann Wolfgang von Goethe zueigen. Der Hessische »Bub« wurde von seinen Eltern nicht nur wegen des Studiums nach Leipzig geschickt, sondern auch, um die sächsische Mundart zu erlernen, die damals als vornehm galt. Wem kann man das verdenken bei Sätzen wie »Des krieje mer heut net mer gebacke« oder »Haach, isch waas net. Kammer so mache, awer isch deet eher ... «!
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.