Wandern Frankfurt: Lämmerspieler Rundweg
Spurensuche im Steinheimer Wald. Auf ebenen Wegen führt der markierte Rundweg durch Laubmischwälder und Streuobstwiesen zum historischen Galgen von Steinheim und dem Naturdenkmal »Sieben Eichen«. Die Wanderung ist auch für Familien empfehlenswert!
Der Mühlheimer Stadtteil Lämmerspiel trug bereits im 11. Jahrhundert den Namen Limares villa. Dieser Name deutete nicht auf Lämmer hin, sondern auf Personen. Zudem zeichnet den Stadtteil Lämmerspiel schwerer Lehmboden aus. Eine weitere Erklärung ist die Bezeichnung Limar Bühl, was übersetzt Lehmhügel bedeutet. Lämmerspiel liegt an der Rodau und ist von Wäldern umgeben. Hausen, Dietesheim und Steinheim sind die unmittelbaren Nachbargemeinden.
Zur Steinkaute
Vom Parkplatz des Friedhofs in Lämmerspiel gehen wir gemütlich an der Streuobstlehrwiese vorbei. Die Markierung mit dem roten L auf weißem Grund begleitet uns bei der Rundwanderung. Über die Steinheimer Straße gelangen wir zu einer kleinen Unterstellmöglichkeit, die gerade bei schlechtem Wetter praktisch ist. Eine Informationstafel an der Hütte vermittelt Wissenswertes zu den heimischen Vögeln. Hier lohnt es sich, innezuhalten und den Vogelstimmen zu lauschen. Vielleicht kann der eine oder andere Vogel sogar beobachtet werden. Nun führt die Wanderung zu einem Parkplatz in der Steinheimer Straße. Hier überqueren wir die Straße Richtung Steinkautenbrücke, um bald die Steinkaute zu erreichen. An dieser Stelle wurden vor 300 Jahren Steine gebrochen, die man unter anderem für den Bau der Kirche und des Obst & Käse-Stübchens in Lämmerspiel verwendete. Später nutzte man Feldbahnen zum Transport. Aufmerksame Wanderer können hier interessante Mineralien finden: Kugelrunde Basaltbomben oder auch der weiße bzw. braune Steinheimer Opal sind am häufigsten. Übrigens entdeckte man in der Steinkaute eine Steinzeitwerkstatt, in der Opale zu Werkzeugen verarbeitet wurden. Heute wird die Steinkaute gern für Geländespiele oder als Zeltplatz genutzt. Im Winter verwandelt sich die Gegend in ein Rodelparadies, in dem Erwachsene mit ihren Kindern gemeinsam Tempo auf den Schlitten geben.
Zu den Streuobstwiesen
Nun führt uns ein Waldweg in Richtung Sanddüne zu den Streuobstwiesen am Gailenberg. Gailenberg ist ein ca. 1,5 Quadratkilometer großes Gebiet vulkanischen Ursprungs und liegt auf etwa 130 Metern Höhe. Schon die Römer bauten hier anscheinend Basalt ab. Die Streuobstwiesen entstanden bereits im Mittelalter. Heute kann man hier ganz unterschiedliche Obstbäume entdecken. Unter anderem wachsen hier Kirschen, Mirabellen, Walnüsse und Äpfel. Neben den sehr alten Apfelsorten finden sich auch sehr beliebte wie der Rheinische Bohnapfel, die Goldparmäne und der Gestreifte Matapfel. Zur Apfelblüte ist der Anblick zauberhaft. Aber auch wenn die Äpfel am Baum hängen, erinnert der Ort an ein kleines Paradies. I Zentrum der Streuobstwiesen befinden sich 99 Weißburgunderreben. Sie erinnern an den »Weingarten uff dem Gailenbergke« im 16. Jahrhundert. Im Gebiet leben 5000 Tier- und Pflanzenarten, einige von ihnen sind streng geschützt wie der Steinkauz. Außerdem tummeln sich hier Zauneidechsen, die man mit etwas Glück bei ihrem Sonnenbad beobachten kann.
Zum Naturdenkmal Sieben Eichen
Ein kleines Wegstück weiter ist der Steinheimer Galgen erreicht. An dieser Stelle wurden vom Steinheimer Gericht bis zum Jahr 1734 Todesurteile vollstreckt. Zwei große Säulen im Steinheimer Wald erinnern an diese Ereignisse. Nach einer kleinen Pause erreichen wir das Naturdenkmal Sieben Eichen. Hierbei handelt es sich um eine siebenstämmig gewachsene Eiche, die bereits 200 Jahre alt ist. Mit ihrem Umfang von etwa acht Metern wirkt sie imposant. Bevor wir unser Ziel, den Parkplatz am Friedhof erreichen, kommen wir noch am Bienenhotel des NABU vorbei.
Region
Touren-Charakter
Gemütliche Tour ohne Steigungen
Beste Jahreszeit
Januar bis Dezember
Ausgangspunkt
Parkplatz Friedhof Lämmerspiel, Steinheimer Straße, 63165 Mühlheim am Main
Endpunkt
Parkplatz Friedhof Lämmerspiel, Steinheimer Straße, 63165 Mühlheim am MainRoute
Parkplatz - Steinheimer Galgen 1.25Std. - Naturdenkmal 0.25Std. - Parkplatz 0.5Std.
Höchster Punkt
Gailenberg (130 Hm)Apfelweinweg
Die Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute führt Interessierte auf rund 1000 Kilometern zu den schönsten Streuobstwiesen, Apfelweinlokalen und Apfelweinkeltereien. Das Logo mit dem roten Apfel und dem grünen Pfeil erweist sich bei der Wanderung als sehr hilfreich. Die entsprechenden Wanderkarten sind bei den Kommunen erhältlich.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.