Bruckmann CMYK quer
Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Von Streitberg zur Binghöhle

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
180 m
Abstieg:
180 m

Venusgrotte und Muschelquelle. Zu den Attraktionen in der Fränkischen Schweiz gehören die über 1000 Höhlen. Bei Streitberg gibt es die Binghöhle, 1905 von Kommerzienrat Bing entdeckt. Sie ist 350Meter lang und hat Tropfsteinbildungen mit so schönen Namen wie Kerzensaal, Riesensäule oder ­Venusgrotte.

Beschreibung

Zur Binghöhle   

Wir folgen in der Ortsmitte beim Dorfplatz von Streitberg dem Wegweiser zur Binghöhle (Markierung schwarzer Ring), die wir nach 10Minuten erreichen. Der Weg wird auch »Promilleweg« genannt, denn er führt direkt an der Adlerbrennerei Pircher vorbei, wo in der Probierstube »Höhlenklause« täglich ab 10Uhr wohlschmeckende Schnäpse verkostet werden können. Zu den 45 edlen Bränden und Likören, die in der Adlerbrennerei Pircher hergestellt werden, gehören auch berühmte Kräuterdestillate wie »Alt Bitter« und »Streitberger Schütz«; sie werden nach alter Tradition von der Brennerei produziert, die seit 1921 im Besitz der Brennrechte ist. Wer lieber im Biergarten sitzt, kann beim Gasthof Schwarzer Adler eine Rast einlegen. Der Aufstieg zur Binghöhleführt über zahlreiche Stufen. Die 350Meter lange Höhle am Westrand des Schauertals wurde 1905 von Kommerzienrat Bing entdeckt. In ihr kann man besonders schöne Tropfsteinbildungen bewundern, die so klingende Namen tragen wie Kerzensaal, Riesensäule oder Venusgrotte.

Vom Höhleneingang bietet sich eine schöne Aussicht auf Streitberg und die Ruine Neideck, die über dem Wiesenttal zwischen Streitberg und Muggendorf steht. Sie ist die größte Burganlage der Fränkischen Schweiz und ihr Wahrzeichen. Die Burg war ab 1312 Stammsitz der Schlüsselberger, einem mächtigen Geschlecht in der Fränkischen Schweiz. Ab 1348 bischöflicher-bambergischer Amtssitz, wurde sie im Markgrafenkrieg – einem Glaubenskrieg zwischen dem katholischen Bamberg und den lutherischen Markgrafen – wie viele andere Burgen der Fränkischen Schweiz 1552/1553 zerstört. Von Streitberg aus bietet sich eine schöne und gut ausgeschilderte Wanderung zur Burgruine an.

Bizarre Kalkfelsen und die Guckhüll   

Wir folgen dem Pfad, vorbei an einem markanten, steil aufragenden Felsen, und gelangen auf eine Asphaltstraße. Hier geht es abwärts; wir folgen dem Wegweiser »Guckhüll« und müssen dann auf der Asphaltstraße leicht ansteigen. Am Abzweig zur Muschelquelle vorbeilaufend, folgen wir immer der Markierung schwarzer Ring durch den Wald, kommen an bizarren Kalkfelsen mit sehr ausgeprägter Schichtung vorbei und erreichen einen Aussichtspunkt mit herrlichem Ausblick auf das Wiesenttal.

An der folgenden Gabelung wählen wir den linken Weg, aus dem dann ein breiter Waldweg wird. Bei der nächsten Kreuzung halten wir uns links, wenden uns anschließend nach rechts und wandern durch Buchenwald. Bei einer weiteren Kreuzung müssen wir gut auf den Abzweig achten, da der Weg im Buchenwald nicht sehr deutlich zu sehen ist. Wir schwenken nach links (Wegweiser »Guckhüll«), steigen aufwärts und kommen an einem Sitzplatz vorbei nach Guckhüll .

Zur Muschelquelle   

Von hier wandern wir abwärts (Wegweiser »Streitberg, Muschelquelle«), biegen beim Abzweig zur Felsenschlucht nach rechts und folgen dann dem Wegweiser »Streitberg über Jägersteig«. Auf dem schmalen Pfad mit streckenweise schönen Aussichten kommen wir über einige Stufen zu einem breiten Weg, biegen hier nach rechts und stehen bald an der Muschelquelle . Sie liegt unterhalb der glatten Wand in einem engen, felsenumschlossenen Tal. Am oberen Ende entspringen neben der Muschelquelle zwei weitere kleine Quellen, deren Wasser in eine Kneippanlage geleitet wird.

Das Quellwasser der Muschelquelle tritt aus Mergeln des Oberjura als Schichtquelle zu Tage. Es lagert Kalktuff ab, der einige Zeit in einem großen Gebiet unterhalb der Quelle abgebaut wurde. Aus diesen Kalktuffsteinen wurde 1910 das Quellhaus der Muschelquelle errichtet, das mit eingesetzten Weißjura-Ammoniten verziert wurde. Bis 1968 wurde die Quelle zur Trinkwasserversorgung der umliegenden Ortschaften genutzt. Bei sehr hoher Schüttung der Quelle entspringt das Wasser dem Schneiderloch oberhalb der Muschelquelle, das auch eine Quellgrotte und etwa 50Meter lang ist.

Streitberg und seine Ruine   

Auf einem schönen Promenadenweg erreichen wir wieder Streitberg. Auf einem vorgeschobenen, zerklüfteten Felsstock stand einst die Veste Streitberg, eine mächtige Burganlage. Heute sind nur noch Mauerreste von der Burg vorhanden, die 1120 erbaut wurde. Fehden und Kriege sowie verworrene Besitzverhältnisse führten immer wieder zu Zerstörung und erneutem Aufbau. Auch zwischen dem lutherischen Markgrafen Friedrich, den Bamberger Bischöfen und sogar dem Kaiser kam es 1501 zu einer Auseinandersetzung, die eine Zerstörung der Burg zur Folge hatte. Der letzte Wideraufbau erfolgte 1657/58, dann gab es nur noch Kämpfe der Landesherren gegen den Verfall, da sie sich in chronischer Geldnot befanden. Schließlich verwendete man die Steine der Burg für den Bau der Häuser in Streitberg, sodass die Burg nach und nach zur Ruine wurde.

Touren-Charakter

Anfangs Asphalt, dann bequemer Waldweg, zum Schluss asphaltierter Promenadenweg

Ausgangspunkt

Ortsmitte von Streitberg

Endpunkt

Ortsmitte von Streitberg

Route

Streitberg - Binghöhle 10Min. - Guckhüll 1.20Std. - Muschelquelle 45Min. - Streitberg 15Min.

Höchster Punkt

Guckhüll (500m)

Historische Pilgerstube

Streitberg wurde auch durch die Molkekur bekannt, die Mitte des 19.Jh. in der Molkekuranstalt, dem Alten Kurhaus, praktiziert wurde. Hier befindet sich auch die Alte Kurhausbrennerei, 1898 von Hans Hertlein gegründet. Durch sie wurde Streitberg für seine Liköre und Obstbrände bekannt. Heute kann man in der gemütlichen His-torischen Pilgerstube erlesene Schnäpse probieren.

Lust auf mehr?
Mystische Pfade Fränkische Schweiz
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Mehr als wandern: Dieser Wanderführer Fränkische Schweiz lotst durch urwüchsige Landschaft, zu historischen Bräuchen und geheimnisvollen Kraftorten.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.