Wandern Fränkische Schweiz: Panoramen über Streitberg
Zwei Burgruinen, eine Höhle und Fernblicke. Der erlebnisreiche Rundweg um Streitberg beschert wunderbare Aussichten über das Wiesenttal in der südlichen Fränkischen Schweiz. Auf Wunsch geht es auch unter die Erde zu Tropfsteinen in der Binghöhle. Die Burgruinen liegen sowieso am Weg.
Zum Pavillon
Vom Parkplatz am Schwimmbad in Streitberg wandern wir unten über die Wiesen auf der Brücke über die Wiesent in Richtung Ortsmitte. Dann überqueren wir die Schienen der Museumsbahn und die B 470. Nach links versetzt laufen wir auf der Straße Am Bürgerhaus nach Streitberg hinein. An der Kreuzung mit dem Kiosk bleiben wir geradeaus Richtung Binghöhle. Nach dem Gasthaus Schwarzer Adler geht es links auf einer Treppe in Richtung Binghöhle aufwärts. An der Kreuzung am Ende des Zauns bleiben wir geradeaus bergan. Kurz vor der Binghöhle können wir nach links auf einem romantischen Weg einen Abstecher zum Aussichtspunkt Pavillon machen (300 Meter einfach bei einem Höhenunterschied von 35 Metern, nicht wie auf dem Wegweiser angeschrieben 900 Meter). Vom Pavillon, der nach Prinz-Rupprecht genannt ist, können wir über Streitberg im Wiesenttal bis Ebermannstadt schauen. Auch unsere nächsten Ziele, die Ruinen der Streitburg und Burg Neideck sind gut zu sehen.
Zur Binghöhle
Vom Pavillon gehen wir wieder zurück und bleiben nun auf dem breiten Weg geradeaus aufwärts und kommen zur Binghöhle. Die wunderbare Tropfsteinhöhle kann nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden, die aber fortlaufend stattfinden (April bis Oktober täglich von 10–17 Uhr. Die Temperatur beträgt auch im Sommer nur 9 °C, Tel. 09196/340, www.binghoehle.de).
Zur Ruine Streitburg
Von der Höhle wandern wir weiter nach Norden über den Parkplatz der Binghöhle zur Schauertalstraße hinunter. Nach 70 Metern machen wir einen 100 Meter weiten Abstecher nach rechts entlang des Wedenbachs zu dem Wasserfall über das Kalktuff-Gestein (siehe Infokasten). Dann laufen wir auf der Schauertalstraße weiter abwärts und nach 100 Metern links auf der Straße aufwärts in Richtung Ruine Streitberg. Vor einem einzelnen Haus geht es rechts zur Ruine Streitburg. Im frühen 11. Jahrhundert auf dem Dolomit-Felsmassiv genau im Knick des Wiesenttals erbaut, war die Streitburg strategisch sehr wichtig. Sie wurde ebenso wie die Burg Neideck 1553 zerstört, später als Schloss im Renaissancestil wiederaufgebaut und während des Dreißigjährigen Kriegs niedergebrannt. Seitdem verfiel sie und die Steine wurden von den Streitbergern zum Hausbau verwendet. Heute sind nur noch das Burgtor und Teile der Mauern zu sehen. Vom Aussichtsplatz haben wir einen wunderschönen Blick auf das Wiesenttal und zur Ruine Neideck hinüber.
Zur Muschelquelle
Von der Ruine Streitburg gehen wir hinunter und an der Kreuzung an dem einzelnen Haus rechts und gleich nochmals rechts in Richtung Muschelquelle. Nach einem Gartenhaus steigen wir rechts die Treppe hinunter und überqueren um 30 Meter nach links versetzt die Straße St 2186. Die Muschelquelle ist eine Karstquelle, an der sich lange Zeit Kalktuff abgelagert hat. Das Gestein wurde sogar abgebaut und für Gebäude verwendet. Auch das Quellhaus der Muschelquelle ist aus Kalktuff erbaut. Das Wasser diente noch bis in die 1960er-Jahre zur Trinkwasserversorgung der umliegenden Ortschaften.
Zur Brücke
Von der Quelle wandern wir auf dem ebenen Weg weiter in Richtung Muggendorf und bleiben auch an Abzweigen immer in dieser Richtung. An einem hohen Kletterfelsen steigen wir rechts hinunter in Richtung Talweg Muggendorf. Der Pfad endet an einem Wanderparkplatz an einer Forststraße, der wir nach links aufwärtsfolgen. Von hier haben wir einen schönen Blick zur Burgruine Neideck. Nach 300 Metern geht es rechts auf einer Treppe in Richtung Ruine Neideck hinab. Weiter unten laufen wir links auf einem Steg über den Güßgraben. Nach 500 Metern können wir an einem Abzweig rechts zur B 470 hinunter, überqueren sie und gehen Richtung Ruine Neideck auf den Weiler Haag auf der anderen Seite des Tals zu. Auf einer Brücke überqueren wir die Wiesent.
Zur Ruine Neideck
Im Weiler Haag halten wir uns rechts und steigen nach dem letzten Haus links hinauf zum Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz, der Ruine Neideck. Die Burganlage ist viel größer, als man von unten ahnt. Sie wurde erstmals 1219 urkundlich erwähnt. Dieser strategische Felsen war allerdings schon mindestens ab dem 12. Jh. v.Chr. besiedelt. Hier wurde auch Marmor aus einem Bruch auf der Neideck abgebaut, der zum Bau der Würzburger Residenz und der Gößweinsteiner Basilika genutzt wurde. Wir haben wieder gute Aussicht, diesmal hinüber zur Streitburg und zum ehemaligen Kurort Streitberg.
Zum Parkplatz am Schwimmbad
Wir steigen von der Ruine Neideck wieder hinunter und wenden uns am ehemaligen unteren Tor rechts aufwärts in Richtung Streitberg. An einer T-Kreuzung steigen wir rechts hinunter zum Schwimmbad in Streitberg.
Region
Touren-Charakter
Leichte, vorwiegend sonnige Tour, meist auf befestigten Wegen durch Wälder und Wiesen mit Steigungen. Im Ortsgebiet auf Straßen
Ausgangspunkt
Parkplatz Schwimmbad Streitberg, GPS N49°48'28.5'E11°13'27.0', Höhe 300 m ü.NN
Endpunkt
Parkplatz Schwimmbad Streitberg, GPS N49°48‘28.5“ E11°13‘27.0“, Höhe 300 m ü. NNRoute
Parkplatz Schwimmbad - Pavillon 0:25Std. - Binghöhle 0:10Std. - Ruine Streitburg 0:25Std. - Muschelquelle 0:15Std. - Brücke 0:35Std. - Ruine Neideck 0:25Std. - Parkplatz Schwimmbad 0:15Std.
Lust an der Geologie
Kalktuff ist ein sekundäres Gestein, weil primäre Kalksedimente nach chemischer Kohlensäure-Lösung in einer Ausfällung erneut sedimentiert werden. Kalktuffe haben keine deutliche Schichtung, zeigen teilweise blumenkohlartige Oberflächen und weisen Hohlräume auf. Das Gestein enthält versteinerte Pflanzen und Kleintiere, wie Schnecken. Wenn kalkhaltiges Wasser aufgewirbelt wird, entweicht Kohlendioxid. Dies geschieht auch, wenn Wasser über Moosteppiche fließt und die Pflanzen für ihre Fotosynthese dem Wasser Kohlendioxid entziehen. In diesen Fällen steigt der pH-Wert des Wassers, die Löslichkeit von Kalk sinkt und der Kalk fällt aus. Der Kalk legt sich als feinkristalline Kruste um alles Kleinmaterial wie Sand oder Moose. Kalksinter ist im Gegensatz zu Kalktuff in der Struktur geschichtet. Kohlensäurehaltiges Wasser nimmt im spröden Kalkgestein eines Karstsystems die Karbonate bis zur Sättigung auf. Gerät der gelöste Kalk an einer Karstquelle unter andere Umgebungsbedingungen, kann er durch chemische Ausfällung erneut in Schichten abgelagert werden.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.