Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Dolomiten: Von der Raschötz zum Pic

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:15 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
750 m
Abstieg:
1580 m

Über die Hausberge von St. Ulrich. Seine großen landschaftlichen Trümpfe spielt das Grödner Tal im inneren Bereich aus, mit der gewaltigen Sellaburg, den Geislerspitzen über der grünen Cisles-alpe und nicht zuletzt dem Langkofel als Grödens Wahrzeichen Nummer eins. Von diesen Felsbastionen bleibt unsere Wanderung meist ein gutes Stück entfernt und doch bietet sie - aus der Halbdistanz gewissermaßen - großartige Impressionen.

Beschreibung

Oben auf der Raschötz

Das liegt wohl vor allem an der unerklärlichen Harmonie der Topografie, dem Zusammenspiel von lieblichen Hochweidegebieten und erhabenem Felsgemäuer. Auf den Höhenwegen über dem Grödner Tal erschließt sich eine Südtiroler Bilderbuchlandschaft, die seit den Zeiten Luis Trenkers Urlaubsträume alpenfern ansässiger Menschen beseelt. Nicht umsonst ist Gröden – mehr als andere Dolomiten-Destinationen – zur international renommierten »Marke« im Tourismus avanciert, auch weil man hier wohl besonders geschäftstüchtig agiert und die Gäste mit großzügigen Erschließungen anlockt. Erst kürzlich ist der alte Sessellift auf die Raschötz durch eine moderne Standseilbahn ersetzt worden.

Wir nehmen die Aufstiegshilfe an, um unsere durchaus ausschweifende Tour direkt ab derBergstation mit einer der schönsten Höhenpromenaden beginnen zu können. An der sanften Südabdachung des Raschötzkammes geht es auf dem breiten Weg Nr. 35 ohne große Höhendifferenzen zuerst quer durch eine Einbuchtung und dann kilometerweit hinüber zum Broglessattel (2119 m). War anfangs der Riffkomplex der Langkofelgruppe Hauptblickfang, setzen sich nun die Geislerspitzen umso prächtiger in Szene. Die Schrägperspektive auf Fermeda, Odla, Sas Rigais und Furcheta lässt sich vorzüglich während einer Rast bei der Brogles­alm (2045 m) genießen. An der »Secëda« rechts außen entdecken wir einen interessanten Einblick in die Erdgeschichte.

Über die Panascharte zum Pitschberg

Ein möglicherweise etwas skeptischer Blick fällt dabei auch auf die steil abfallende Panascharte, denn dort wollen wir als Nächstes hinauf. Man quert die Reißen in der Nordflanke der Secëda und gelangt im Bogen bis unter den Auslauf der Rinne. Hier über die unvermeidlichen Geröllfelder im Zickzack empor und zuletzt teilweise gesichert bis in die Panascharte (2447 m). Rechts auf etwa gleicher Höhe dockt die Seilbahn von St. Ulrich an, mit der sich unsere Tour auch in zwei kleinere Einheiten unterteilen ließe. Wer mag, kann jetzt über die Secëda (2518 m) wandern, ansonsten bringt uns Weg Nr. 6 durch die Matten der Aschgler Alm schräg bergab zum Cucasattel (2160 m) und im Gegenanstieg über den Nordrücken zum Pitschberg (2363 m), den die Ladiner kurz »Pic« nennen.

Unter den leicht zu erreichenden Grödner Panoramalogen ist diese Gipfelkuppe mein heimlicher Favorit, erschließen sich doch sowohl die Cisles-Arena zwischen Geisler- und Steviamassiv als auch die Wände von Sella und Langkofel jenseits des Tals buchstäblich in einer Gesamtübersicht. Durch eine anmutige Kulturlandschaft geht es weiter: Wir folgen dem Westrücken auf die ausgedehnten Wiesen von Sëurasas, die man zur herrlichen, kreuzgeschmückten Kanzel der Crujëta (2149 m) überschreitet. Vorübergehend steiler auf den Plan dla Roles und dem nun bewaldeten Bergrücken weiter folgend bis zur nächsten Kanzel namens Balest (1823 m). Ein absolutes Klassemotiv wartet etwas tiefer mit der Bergkirche St. Jakob (1565 m), die sich vor dem Langkofel wunderbar ins rechte Licht rücken lässt, ehe man über den Col de Flam bis ins Zentrum von St. Ulrich absteigt.

Touren-Charakter

Über weite Strecken leichte, wenig beschwerliche Wege in Wiesengelände. Eine Ausnahme bildet der steile, nordseitige Aufstieg zur Panascharte, der etwas Trittsicherheit verlangt. Ziemlich lange Runde, Abkürzung mit der Secëdabahn möglich.

Beste Jahreszeit

Mitte Juni bis Mitte Oktober

Ausgangspunkt

Bergstation der Standseilbahn

Endpunkt

St. Ulrich (1265 m), Hauptort im Grödner Tal

Route

Raschötz-Bergstation - Broglesalm 1½ Std. - Panascharte 1¼ Std. - Pitschberg 1¼ Std. - St. Ulrich 2¼ Std.; insgesamt 6¼ Std.

Höchster Punkt

Panascharte (2447 m)
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