Wandern Dolomiten: Friedrich-August-Weg
An der Südflanke der Langkofelgruppe. Friedrich August III. war letzter Sachsenkönig und als passionierter Bergsteiger häufig Gast in den Dolomiten. Ihm zu Ehren hat man den Höhenweg zwischen Sellajoch und Mahlknechtjoch getauft. Speziell der Abschnitt entlang der Südfront der Langkofelgruppe sieht regelmäßig starke Besucherströme. Vergleichsweise etwas ruhiger wird es auf der westlichen Fortsetzung über die Schneid.
Vom Col Rodella zum Fassajoch
Ein bequemer Einstieg (zum Beispiel per Seilbahn oder von einer Passstraße aus) sowie ein Verlauf ohne große Höhenunterschiede, dafür aber mit prächtiger Aussicht – Wanderwege mit solchen Attributen locken stets das meiste Publikum an. Das alles trifft auch auf den Friedrich-August-Weg zu. Vor allem die Bergwelt des Fassatals liegt wie ein aufgeschlagenes Buch vor uns. Später bewegen wir uns auf der Schwelle zwischen der sanft gewellten Seiser Alm und dem Val Duron, welches die Grenze zur Rosengartengruppe markiert. Offiziell beginnt der Friedrich-August-Weg am Sellajoch, doch erscheint der Einstieg mit der Seilbahn zum Col Rodella organisatorisch günstiger, weil wir später durchs Val Duron in den Talort Campitello zurückkehren wollen.
Nachdem man während eines kurzen Gipfelabstechers am Col Rodella (2484 m) bereits das Panoramafeld zwischen Sella- und Langkofelgruppe, Marmolada und Rosengarten abstecken konnte, verbinden sich die Zugänge bei der Forcella Rodella (2318 m). Wenige Schritte weiter treffen wir bei der Friedrich-August-Hütte (2298 m) ein. Vor allem das nahe Atoll des Langkofelstocks nimmt uns jetzt gefangen. Nacheinander schreiten wir die Phalanx von Fünffingerspitze, Grohmannspitze, Zahnkofel und schließlich
den breit gelagerten Plattkofel mit seiner charakteristischen Schräge ab. Die Strecke führt in leichtem Auf und Ab durch Gras und Geschröf und steuert via Rifugio Sandro Pertini (2300 m) die Plattkofelhütte (2300 m) am Fassajoch an. Hier weitet sich die Schau über die Seiser Alm.
Über die Schneid zum Mahlknechtjoch
Die Fortsetzung des Höhenweges Richtung Westen erscheint wie eine Einladung. Im Wiesengelände bleibt die Trasse stets angenehm, sodass »Genuss« weiterhin großgeschrieben wird. Vor dem Palatsch weichen wir ein Stück weit in die südliche Flanke aus und umgehen die Kuppe bis in die nächste Einsattelung. Dann folgt der Kammabschnitt mit dem Namen »Auf der Schneid«, der allmählich gegen das Mahlknechtjoch (2168 m) ausläuft. Im Blick voraus stehen die kariösen Rosszähne, während sich links vom Tierser-Alpl-Joch die wuchtige Masse des Molignon über dem Talschluss des Val Duron aufbaut.
In dieses begeben wir uns nun im Schrägabstieg, wobei die weite Schleife über die Malga Docoldaura auf einem Steig effektiv abgekürzt wird. Wohl dem, der am Ende eines Wandertages auch einen Talhatscher noch genießen kann. Das Val Duron offenbart nämlich ganz liebreizende Szenerien mit verstreuten Hütten und Schupfen. Gegebenenfalls kann man abRifugio Micheluzzi (1860 m) den Shuttle-Dienst talauswärts nutzen – ansonsten verbleiben weitere dreieinhalb Kilometer auf der (nicht öffentlichen) Fahrstraße bis Campitello.
Region
Touren-Charakter
Leichte Höhenwanderung auf komfortabel ausgebauten Wegen mit geringem Auf und Ab. Die lange Strecke erfordert jedoch Marschtüchtigkeit.
Beste Jahreszeit
Mitte Juni bis Anfang Oktober
Ausgangspunkt
Bergstation der Seilbahn von Campitello di Fassa zum Col Rodella (2387 m); Betriebszeiten Mitte Juni bis Anfang Oktober (8.30 bis 17.30 Uhr); alternativ auch Start am Sellajochhaus (2180 m).
Endpunkt
Campitello di Fassa (1414 m) bzw. schon beim Rifugio Micheluzzi (1860 m) im Val DuronRoute
Col Rodella - Rifugio Sandro Pertini 1 Std. - Plattkofelhütte ¾ Std. - Mahlknechtjoch 1¼ Std. - Rifugio Micheluzzi 1½ Std. - Campitello 1 Std.; insgesamt 4½ bzw. 5½ Std.
Höchster Punkt
Col Rodella (2484 m)Tipp
Der Friedrich-August-Weg ist auch in die sehr beliebte Langkofel-Runde integriert. Diese führt dann ab Plattkofelhütte nordwärts über den Piza da Uridl bis unter das Langkofelkar und weiter im großen Bogen um die düsteren Nordabstürze herum. Über das Rifugio Comici gelangt man in das Felssturzgelände der »Steinernen Stadt« und zurück zum Sellajochhaus. Gesamtgehzeit ca. 6 Std.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.