Wandern Chiemsee-Alpenland: Kampenwand (1669 m)
Traumpfade über dem Klausgraben. Diese Tour lebt von ihren Kontrasten. Ein munteres Treiben mit vielen Touristen erwartet uns auf dem Weg über die Steinlingalm zur Kampenwand. Ruhig wird es dagegen auf den stillen Pfaden über die Hofbaueralm hinunter in den Klausgraben und nach Hainbach.
Von der Kampenwand nach Aschau
Die Kampenwand ist ein Traumgipfel mit perfekter Aussicht an klaren Tagen. Da liegt der Chiemsee zu Füßen und die drei Inseln Herrenchiemsee, die Krautinsel und Frauenchiemsee sind gut zu erkennen. Auf Letzterer sieht man sogar den Zwiebelturm der Klosterkirche. Wie kleine Papierfächer treiben die vielen Segelschiffe auf dem See.
Rundherum grüßt eine eindrucksvolle Gipfelparade: Im Osten geht der Blick bis in die Berchtesgadener Alpen, in die Leoganger und in die Loferer Steinberge. Im Süden erheben sich die Hohen Tauern mit dem Großglockner. Auf dem Weg zur Hofbauernalm sieht man im Südwesten über dem Inntal bis in die Stubaier und die Ötztaler Alpen. Auch der Pendling über Kufstein erhebt sich markant, sieht von hier oben allerdings wie ein kleiner Zwerg aus, obwohl er nur etwa hundert Meter niedriger ist als die Kampenwand.
Auf der Hofbauernalm sitzt man direkt dem Weitlahnerkopf, dem Tauron und den Aschentaler Wänden gegenüber – auf der anderen Seite des Dalsentales und des Klausgrabens. Bei einer zünftigen Brotzeit kann man dieses Panorama besonders gut genießen.
Dann geht es auf einem Steig hinunter in den Chiemgau-Dschungel bis nach Hainbach, je tiefer man steigt, umso höher werden die Bäume. Alte Buchen und Ahornbäume bilden ein romantisches Blätterdach. Ab Hainbach geht es dann auf dem Prientalweg nach Aschau, mit idyllischen Wegpassagen neben der Prien.
Vom Bahnhof zur Kampenwandbahn
Wenn Sie mit der Bahn anreisen, gibt es vereinzelt Busanschlüsse der Linie 9502 nach Sachrang zur A2 Talstation der Kampenwandbahn. Falls Sie hier keinen Anschluss haben, können Sie mit dem Taxi ebenso dorthin fahren. Sollten Sie zu Fuß gehen wollen, dann spazieren Sie von Aschau-Bahnhof am Bahnhofsvorplatz (Hans-Clarin-Platz) in die Bahnhofstraße linker Hand und in der Verlängerung in die Kampenwandstraße bis zur Talstation der Kampenwandbahn, etwa eine halbe Stunde Gehzeit.
Von der Bergstation zur Kampenwand
Von der Bergstation der Kampenwandbahn geht es mit dem Wegweiser »Kampenwand« zur Steinlingalm. Davor führt rechts der Weg durch die Schuttreisen hinauf zum Felsaufbau der Kampenwand. Weiter steigt man zwischen den Felswänden wie in einer Schlucht auf, bevor es dann über Stufen auf dem Kamm die letzten Meter zum Gipfel der Kampenwand geht. Zurück nimmt man den gleichen Weg bis zur Bergstation der Kampenwandbahn.
Über die Hofbauernalm ins Priental
Kurz vor der Bergstation der Kampenwandbahn folgt man dem Steig zur Hofbauernalm. Bald gabelt sich der Weg. Wir nehmen den rechten Steig mit dem letzten Wegweiser, der in südwestlicher Richtung über den Hängen der Mehlbeerwände führt, bis es dann über weite Wiesen hinunter zur Hofbauernalm geht. Nach einer zünftigen Einkehr wendet man sich von dort in südwestlicher Richtung, vorbei an einer kleinen Kapelle.
Dann steigt man weglos über die schönen Almwiesen ab, dabei hält man sich neuerlich in südwestlicher Richtung. Am Zaun, schon am Waldrand, führt dann gut erkennbar eine Pfadspur rechts über ein Gatter in eine Steilrinne bzw. in einen Graben. Diesem folgt der Pfad, zumeist etwas rechts davon, immer bergab durch den Bergwald, bis das Ende eines Forstweges erreicht ist. Diesen überquert man, und sogleich geht es weiter auf dem Pfad nahe der Steilrinne bergab, bis nun eine Privathütte in Sichtweite kommt. Hier steigt man über einen breiten Schotterweg ab zu dieser.
Wenige Meter davor zweigt der Pfad rechter Hand ab und führt so durch die Berghänge des Klausgrabens westwärts. Einige Wegstücke sind manchmal nach starken Regenfällen abgebrochen, mit guter Trittsicherheit ist dieser Steig aber gehbar, ist aber deshalb auch in der Kategorie »schwarz« eingestuft.
Der Weg macht eine Kehre und führt so nach Osten. Nach wenigen Metern, an einer Gabelung, gehen wir wieder nach Westen, also rechts, weiter. Der Weg führt weiter durch die Steilhänge des Klausgrabens mit einer kurzen Schrofenstelle. An einer schwer einsehbaren Gabelung des Pfades führt der rechte Pfad durch Steilabbrüche in das Priental.
Wir folgen dem linken Weg weiter bergab, bis der Klausgrabenbach erreicht ist. Dieser wird überquert, und man folgt talauswärts, also rechts, weiter der Pfadspur. Nach nur wenigen Metern ist ein Fahrweg erreicht, dem man rechts bergab folgt, bis der Wanderparkplatz Hainbach an der Straße nach Sachrang erreicht ist.
Durch das Priental nach Aschau
Am Wanderparkplatz Hainbach geht es auf der gegenüberliegenden Straßenseite in den Prientalweg. Die Wegweiser »Aschau, Hohenaschau, Grenzenlos wandern« führen uns nun in unterschiedlicher Zusammensetzung über die Ortschaft Bach und die Kettenkapelle entlang der Prien nach Aschau. Hier folgen wir ein Stück der Zellerhornstraße. Dann geht es rechter Hand in die Schloßbergstraße.
An deren Ende überqueren wir die Hauptstraße. Bahnfahrer können hier mit dem Bus zurück nach Aschau fahren oder zu Fuß entlang der Hauptstraße zurück nach Aschau-Bahnhof gehen. Autofahrer folgen der Straße »Am Hofbichl« weiter. Dann geht es rechter Hand mit dem Wegweiser »Kampenwandbahn« zurück zu den Parkplätzen an der Talstation der Kampenwandbahn.
Region
Touren-Charakter
Markierte Wege und Steige zur Kampenwand. Nach Hainbach auf unmarkierten Steigen, die absolute Trittsicherheit verlangen
Ausgangspunkt
Bahn: Bhf. Aschau (615 m) Bahn/Bus: Bushaltestelle Aschau Schlosseinkehr oder Kampenwandbahn (635 m) Pkw: Wanderparkplatz Kampenwandbahn (635 m)
Endpunkt
Wie AusgangspunktRoute
Bhf. Aschau - KW Talstation ½ Std. (ÖPNV, wenn kein Bus) - KW Bergstation Kampenwand 1½ Std. - KW Bergstation 1 Std. - Hofbauernalm 1 Std. - Hainbach 1½ Std. - KW Talstation 1¼ Std. - KW Talstation - Bhf. Aschau ½ Std. (ÖPNV, wenn kein Bus)
Höchster Punkt
GipfelKampenwand (1669 m)Kampenwandumrundung
Wer die Kampenwand auf »vergessenen Pfaden« vor deren Besteigung umrunden möchte, folgt kurz nach der Sonnenalm dem Wegweiser »Schleching, Mühlau« über einen Steig etwa 80 Höhenmeter bergab. Dann nimmt man an einer Gabelung den Steig linker Hand, der in einem Auf und Ab um die Kampenwand herumführt zur Steinlingalm. Dort geht es dann auf dem Normalweg zur Kampenwand und weiter zur Bergstation der Kampenwandbahn. Für diese Wegvariante ist zusätzlich eine Dreiviertelstunde zu veranschlagen.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.