Wandern Bodensee: Von Arbon zur Steinerburg
Von der Römer- in die Ritterzeit. Wir wandern von Arbon über Mammertshofen zur Steinerburg zurück an den See und durchstreifen dabei die Jahrhunderte. Schon Kelten und Römer siedelten hier.
Auf alten Spuren
Mit der Ankunft in Arbon betreten wir einen der geschichtsträchtigsten Böden am See: Zum Weltkulturerbe zählende Pfahlbauten wurden hier ausgegraben, seit den Kelten ist die Besiedelung durchgehend. Die Römer errichteten erst ein kleines Dorf, in der Spätantike auf der Landzunge das Kastell mit dem schönen Namen Arbor felix – »glücklicher Baum«. Als die beiden Wandermönche Columban und Gallus hier 610 vorbeikamen, trafen sie auf eine christliche Bevölkerung mit Kirche und Priester; Gallus kehrte später zurück und starb um 640 in Arbon (siehe Tour 24). Im 19. Jahrhundert begann ein großer Aufschwung, Arbon wurde zwischenzeitlich größte Stadt im Thurgau. Heute lockt vor allem die ruhig und schön gelegene Altstadt mit ihren vielen erhaltenen Bauten. Auf dem Gelände des Römerkastells stehen das Schloss Arbon (heute Museum) mit seinem Turm, die katholische Martinskirche mit ihrem einst frei stehenden gotischen Turm, dem barocken Langhaus (überwiegend moderne Ausstattung) und dem spätgotischen Chor, sowie die romanische Galluskapelle (12. Jh., Fresken 14. Jh.) gleich nebenan. Ein Bummel durch die Gassen der Stadt und über die lange Seepromenade lohnt sich.
In Richtung Roggwil
Ob wir diesen Bummel vor Beginn oder im Anschluss der Wanderung unternehmen, ist egal. Von der Bahnhofstrasse biegen wir links in die St. Gallerstrasse ein, die uns kilometerlang und schnurgerade aus Arbon hinaus- und ohne Unterbrechung nach Roggwil hineinführt. Obwohl dieses Dorf mit Kirche, Schloss und Fachwerkhäusern einen schönen Ortskern besitzt, biegen wir vorher links bei einer Gärtnereifirma ab (Grünaustrasse, dort auch ein Schaugarten) und begeben uns auf den Wanderweg zum Schloss Mammertshofen.
Mammertshofen
Wir folgen der Beschilderung, überqueren eine weitere Landstraße und stehen bald vor dem eindrucksvollen Schloss. Der monumentale Bergfried ist ein gut erhaltener Wohnturm des 13. Jahrhunderts mit einem überkragenden Holzaufbau. Die teils riesigen Kieselsteine bilden Mauern von knapp drei Metern Dicke. Weiter in Richtung Berg führt uns die Beschilderung über die Kantonsgrenze genau dorthin, neben der barocken Kirche mit entsprechender Ausstattung (18. Jh.) leitet der Weg zur Steinerburg vorbei. Diese liegt über dem hier tief eingeschnittenen Steinachtobel.
Die Steinerburg
Sahen wir in Mammertshofen soeben noch einen intakten Wohnturm, erblicken wir nun das Gegenteil. Auch das Hauptgebäude der Steinerburg war solch ein Wohnturm, mit dem es das Schicksal jedoch nicht so gnädig meinte. Über die nahen Bauernhöfe geht es rechts durch Obstplantagen langsam wieder hinunter, bald an der nun träge dem See zustrebenden Steinach entlang. Praktischerweise führt der Wanderweg nach Steinach nicht nur am Bahnhof vorbei, sondern direkt auf den Bahnsteig, wo uns der Zug wieder nach Arbon zurück mitnimmt.
Region
Touren-Charakter
Zu Beginn etwas straßenlastige, anschließend sehr ruhige und gut befestigte Strecke mit meist nur sanften Anstiegen.
Ausgangspunkt
Arbon Bahnhof
Endpunkt
Steinach Bahnhof
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.