Wandern Berchtesgadener Land: Wanderrunde am Predigtstuhl
Bergausflug mit der Nostalgie-Bahn. Mit der denkmalgeschützten Predigtstuhl-Kabinenbahn in die Höhe zu schweben und oben die reine Höhenluft bei einer wenig anstrengenden Wanderung zu genießen - das entspannt. Und die schöne Aussicht ins Alpenvorland und in die Berchtesgadener Alpen gibt es gratis dazu.
Das Lattengebirge begrenzt die Berchtesgadener Alpen im Norden und liegt an der Nahtstelle zwischen Alpenvorland und Hochalpen. Hier finden Bergwanderer attraktive Touren in gemäßigter Höhe mit eindrucksvoll weiten 360°-Panoramen.
Nostalgie in pollenarmer Höhenluft
Von allen vier Himmelsrichtungen gibt es Zustiege mit über 1000 Höhenmeter Distanz, die mindestens 3 Stunden Gehzeit erfordern. Nur knapp 10 Minuten dagegen braucht die Predigtstuhlbahn. Die Fahrt mit der weltweit ältesten original erhaltenen Großkabinenseilbahn (seit 1928 in Betrieb, seit 2008 unter Denkmalschutz) ist ein nostalgisches Erlebnis, das ein kurzer Rundgang durchs ebenfalls denkmalgeschützte, 2014 neu eröffnete Restaurant an der Bergstation ergänzt. Wer mag, kann gleich auf der Terrasse die pollenarme Höhenluft genießen, deren positive Wirkung auf die Atemwege des Bad Reichenhaller Kurpublikums schon beim Bau der Predigtstuhlbahn eine wichtige Rolle spielte. 1928 schrieb der Ärztliche Bezirksverein Bad Reichenhall: »Die Staubfreiheit der verdünnten Luft, die stärkere Sonnenstrahlung sind die Momente, die auf die Atemorgane und auf die Blutzusammensetzung bedeutungsvoll einwirken, die weite Fernsicht, das Bewusstsein, sich hoch über der Talsohle zu befinden, beruhigt die Nerven und macht seelisch freier. Der Aufenthalt auf dem Berge kann nun in mannigfacher Weise ausgenützt werden, in Ruhe sowohl als in Bewegung. Liegekur und Sonnenbad, schon so wohltuend im Tiefland, werden dort oben zum wahren Genuss.«
Exzellente Fernblicke inklusive
Wer genussvolle Bewegung sucht, findet auf dem Predigtstuhl drei markierte Runden: Die »Alpinrundtour« ist eine »richtige« Wanderung und führt von der bewirtschafteten Almhütte in der Schlegelmulde auf einem schmalen Weg durch Latschen zum Gipfel des Hochschlegels. Auf der Höhe geht es weiter zum Karkopf, mit 1737 Metern höchster Punkt im Lattengebirge. Die Fernblicke von hier auf den Berchtesgadener Talkessel, auf Watzmann, Hochkalter, die Reiteralm und die zentralen Hochalpen, sind exzellent, und auch der Blick auf das Alpenvorland ist nicht ohne – bei guter Fernsicht erkennt man sogar den Bayerischen Wald. Zur versteinerten Sennerin
Auf dem Rückweg sollte man von der Schlegelmulde noch den Gipfel des Predigtstuhls mitnehmen, bevor man gen Tal schwebt. Geübte Berggeher werden vielleicht zu Fuß nach Hallthurm absteigen wollen: Nach dem Karkopf zweigen sie dazu Richtung Dreisesselberg ab und können die »Steinerne Agnes« bestaunen. Der Sage nach handelt es sich um eine Sennerin, die zu Stein verwandelt wurde, um sie vor dem Liebesspiel mit dem Teufel zu schützen. Von Hallthurm geht’s dann mit dem Bus zurück nach Bad Reichenhall.
Region
Touren-Charakter
Genussorientierte Höhenwanderung auf teilweise schmalen Bergwegen mit vielen Wurzeln. Der Abstieg nach Hallthurm ist steil und verlangt Trittsicherheit und Kondition.
Ausgangspunkt
Talstation der Predigtstuhlbahn in Bad Reichenhall
Endpunkt
Talstation der Predigtstuhlbahn in Bad ReichenhallRoute
Gipfelrunde ca. 2.30Std.; Abstieg Karkopf-Hallthurm 2.30-3Std.
Seilbahn-Denkmal
Nach der Eröffnung 1928 rühmte man die Predigtstuhlbahn für ihre Geschwindigkeit, Lautlosigkeit, Sicherheit und die eleganten »Pavillon-Kabinen«. Die äußerst innovativ erbaute Anlage funktioniert rein mechanisch und bis heute einwandfrei, auch das Original-Tragseil: Im Spannraum 14m unter der Erdoberfläche sorgen 104Tonnen Gewicht für eine möglichst starke Spannung und für die steile Seillinie nach oben.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.