Wandern Berchtesgadener Land: Karkopf und Schlafende Hex’
Großartige Ausblicke haben wir auf dieser Höhenwanderung. Dann geht es über die felsigen Sagengestalten der Steinernen Agnes und der Schlafenden Hexe hinunter nach Hallthurm.
Der Wegverlauf
Das Lattengebirge liegt – sozusagen als westlicher Nachbar des Untersbergs – zwischen Berchtesgaden und Bad Reichenhall. Der höchste Berg der Gruppe ist der Karkopf (1738 m).
Wenn man von Süden oder Norden her die Gipfelsilhouette betrachtet, erkennt man – und dazu braucht’s gar nicht viel Fantasie – eine auf dem Rücken liegende Frau, die im Volksmund »Schlafende Hex’« genannt wird. Wir wollen der Hex’ von dort aus zu Leibe rücken und nähern uns ihr auf die einfachste Weise: Wir fahren in nur achteinhalb Minuten mit der Seilbahn von Bad Reichenhall hinauf zur Bergstation. Über den Predigtstuhlgipfel führt unsere Wanderung auf dem wunderbar aussichtsreichen Weg, über Karkopf und Hochschlegel, vorbei an der sagenumwobenen, bizarren Felsgestalt der »Steinernen Agnes«, zurück ins Tal nach Hallthurm.
Von der Predigtstuhlseilbahn-Bergstation – einem beliebten Ausgangspunkt sowohl für kurze Bergspaziergänge als auch für längere Wanderungen – ist es nur ein »Katzensprung« bis zur Schlegelmulde. Von dort führt uns der schmale Pfad in etlichen Serpentinen hinauf auf den Hochschlegel (0:45 Std.).
Nun wandern wir weiter in gleichbleibender Höhe am Hochschlegelkamm entlang bis zur Wegverzweigung in der Mulde (ca.1700 m) unter dem Karkopf. Rechts geht es hinab Richtung Törlkopf; unser Weg aber führt nach links weiter. Unmittelbar nach der Verzweigung (1:15 Std.) kann man – wenn man sich die Zeit dafür nehmen will – rechter Hand in wenigen Minuten hinauf zum Karkopf-Gipfel.
Unser Steig führt danach in nordöstlicher Richtung hinab zur Mulde (ca. 1600 m) unter dem Dreisesselberg. Die gesamte Umgebung ist mit vielen Latschen bewachsen, vereinzelt findet man auch ein paar Bergkiefern. Genauso wie hier ist das gesamte Lattengebirge – mit wenigen Ausnahmen – bewaldet. Der An- und Abstieg zum Dreisesselberggipfel (80 Hm) kann ebenfalls in Kürze bewältigt werden. Dieser Abstecher ist in der Gehzeitangabe nicht berücksichtigt. An seiner Nordkante fällt der Dreisesselberg steil, fast lotrecht ab. Von oben hat man den schönen Weitblick ins Tal, zum nahen Bad Reichenhall nach Freilassing, Salzburg, dem Wallersee und hinüber zum Untersberg – vom Berchtesgadener Hochthron mit dem Stöhrhaus bis zum Salzburger Hochthron (Geiereck) samt Seilbahnbergstation.
Nun wendet sich der Steig nach Süden, führt unter der Flanke des Karkopfs abwärts Richtung Hallthurm, macht dann eine Kurve nach Osten, quert eine Mulde, und schon erblickt man die skurrile, imposante und felsige Gestalt der Steinernen Agnes. Die fromme Agnes, der Sage nach eine hübsche junge Sennerin, konnte ihre Unschuld vor den üblen Nachstellungen eines dreisten Jägerburschen nur durch eine Fürbitte retten, die sie zu Stein werden ließ, während ihre Seele gen Himmel fuhr.
Unterhalb der Agnes vorbei steigen wir nun auf einem Pfad Richtung Hallthurm linker Hand weiter (rechts führt der Weg nach Winkl hinab) und weiter in nördlicher Richtung zum Rotofensattel (2:45 Std.) zwischen Kinn und Brust der »Hex’« hinab. Nach ein paar Kehren wandern wir nun in lichtem Wald nach Osten, anfänglich steiler bergab, dann in weiteren Kehren hinunter nach Hallthurm (4:30 Std.).
Mit dem Bus 841 fahren Bahnfahrer nach Bad Reichenhall Bf. zurück und weiter mit dem Zug. Autofahrer fahren bis Bad Reichenhall Tiroler Tor und folgen der Bahnhofsunterführung über die Saalachbrücke zurück zur Predigtstuhlbahn, zuletzt an den Ufern der Saalach, bei etwa 20 Minuten Gehzeit.
Predigtstuhlbahn
Die Predigtstuhlbahn wurde bereits 1928 erbaut und ist die älteste deutsche Großkabinenbahn, die noch original erhalten ist; durch sorgsame Wartung und Pflege funktioniert sie auch heutzutage noch einwandfrei und sicher. An schönen Wochenendtagen im September/Oktober bilden sich vor dem Seilbahngebäude in Bad Reichenhall-Kirchberg lange Warteschlangen. Daher empfiehlt es sich, bereits zu Betriebsbeginn mit den ersten Seilbahnen aufzufahren.
Region
Ausgangspunkt
Bergstation der Predigtstuhl-Seilbahn (1583 m)
Wegbeschaffenheit
Typische Bergsteige
Freud & Leid
Längere Wartezeiten bei der Auffahrt mit der Predigtstuhlbahn sind an sonnigen Herbstwochenenden unvermeidlich. Frühaufsteher haben da einen Vorteil. Bei den ersten Bergfahrten ab 9 Uhr ist es noch relativ ruhig. Die älteste im Original erhaltene, ganzjährig verkehrende Großkabinenseilbahn der Welt bringt Sie dann schnell hinauf zum Predigtstuhl.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.
