Wandern Berchtesgadener Land: Auf den Salzburger Hochthron
Als sagenumwoben gilt der Untersberg, insbesondere sein Salzburger Hochthron mit den malerischen Höhleneingängen (Bärenhorst, Kolowratshöhle, Schellenberger Eishöhle). Unsere Rundtour wird durch die Untersberg-Seilbahn erleichtert und ist landschaftlich prächtig.
Der Wegverlauf
Der Untersberg (sein Name kommt angeblich von Undensberg = Wotansberg) ist so sagenumwoben wie kein anderer Berg in den Alpen. Tief drinnen im Berg sollen unermessliche Schätze lagern, Riesen, Zwerge, Wildfrauen und Moosweiblein ihr Versteck haben. Eine ganze Hochzeitsgesellschaft verschwand im Berg, tauchte jedoch nach 100 Jahren wieder auf. Kaiser Karl der Große (oder vielleicht auch Barbarossa) soll hier in einem prächtigen Marmorsaal hausen. Die Legenden haben ihre Ursache in der geologischen Beschaffenheit des Berges.
Die größte erschlossene der über 100 bekannten Höhlen ist das Gamslöcher-Kolowrat-System im Gebiet des Geierecks mit einer Länge von 14 km. Die bekannteste und einzige der Öffentlichkeit zugängliche Höhle ist die Anfang des 19. Jh. entdeckte Schellenberger Eishöhle am Wandfuß des Großen Heubergkopfs (das Bodeneis ist hier 30 m dick und 3000 Jahre alt).
Diesmal gehen wir den Untersberg von oben an. Von der Bergstation der Untersbergbahn – der Geiereckgipfel (1805 m) mit seinem schönen Kreuz liegt sozusagen am Weg – geht es südwestlich in eine Senke hinab (Weg Nr. 417) und in gleicher Richtung bergan zum Salzburger Hochthron (0:30 Std.). Nun wandern wir auf dem am Rand des Untersbergplateaus verlaufenden latschengesäumten Steig weiter, bis wir über freies, schrofendurchsetztes Gelände (trittsicher sollte man hier schon sein) abwärts zur Mittagsscharte (1678 m) gelangen. Von hier gehen wir nicht geradeaus weiter (zum Stöhrhaus), sondern wir steigen nach links hinunter (Weg Nr. 463) zu dem aus dem Felsen gesprengten Thomas-Eder-Steig, der mit geländergesicherten Treppen (mehr als 450 Stufen) durch mehrere Tunnel und über Bänder kühn durch den ostseitigen, senkrechten Wandabbruch der Mittagsscharte verläuft (hierfür Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung!). Unterwegs genießen wir faszinierende Tiefblicke, sollten uns allerdings auch beim Gehen auf den Weg konzentrieren, dann ist der Steig auch nicht schwierig zu begehen.
Vom Ausstieg erreicht man in wenigen Minuten die Schellenberger Eishöhle (2:00 Std.). Die Besichtigung (einfach vor dem Eingang auf die nächste Führung warten; warme Kleidung mitnehmen!) lohnt die Dreiviertelstunde zusätzlichen Zeitaufwand.
Danach lässt es sich gut rasten und einkehren in der nahen, reizvoll auf einem Vorsprung gelegenen Toni-Lenz-Hütte (2:15 Std.). Beeindruckend sind von hier die steilen Felswände des Salzburger Hochthrons zu betrachten.
Von der Hütte geht es auf Weg Nr. 463 zunächst durch freies Gelände und durch Latschen landschaftlich sehr schön über Serpentinen steil bergab bis zur Jagdhütte Mitterkaser (3:00 Std.), die allerdings verfallen ist. Von hier steigen wir weiter auf dem steilen Pfad hinab in den Hochwald, dann entlang des Lochgrabens und weiter durch Mischwald bergab. Ein Wegknick führt hinüber zum Bachkaser am Bachgraben. Auch dieser ist bereits verfallen.
Nun geht es auf dem Pfad südlich weiter, bis schließlich ein erneuter Knick nach links in nordöstlicher Richtung oberhalb des Rothmannbachs zum Paßthurm (4:30 Std.) hinableitet. Dort geht es mit dem Bus 840 für Autofahrer zurück zur Untersbergbahn, für Bahnfahrer Salzburg Hbf. oder Berchtesgadener Bf.
Region
Ausgangspunkt
Bergstation Untersberg
Wegbeschaffenheit
Bergpfade und gut gesicherte Steiganlagen (keine Klettersteige)
Freud & Leid
Klar, diese Tour eignet sich für den Sommer, bei beständigen Hochdruckphasen ohne Gewitterneigung, wenn die Tage lang sind. Dann wird es auf der Hochfläche des Untersberges in den Latschengassen aber schnell heiß. Doch ein Besuch der Schellenberger Eishöhle sorgt für die nötige Abkühlung. Und am späten Nachmittag ist der Abstieg vom Mitterkaser hinunter ins Tal durch den schattigen Bergwald angenehm.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.