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Wandern Bayern: Kenzenhütte

Anspruch:
leicht

Bergbus zur Hütte mit schönen Wandermöglichkeiten. Seit 2011 bewirten die drei netten Linder-Schwestern die traditionsreiche Kenzenhütte und bewahren dort trotz Busanbindung den Charme einer urigen Bergunterkunft.

Beschreibung

Einfacher geht’s nicht

Nur eingefleischte Bergrad-Familien werden auf die Möglichkeit verzichten, ohne jeden Schweißtropfen zu vergießen mit dem Kenzenbus zur gleichnamigen Hütte zu gelangen. Wobei der Autor dieser Zeilen hinzufügen muss, dass er auf seinem Fahrrad kurz vor der Hütte von einem etwa neunjährigen Jungen eingeholt wurde. Was dessen Vater natürlich mächtig stolz machte.Oben angekommen, kann man natürlich einfach etwas faul sein und sich nur zum wenige Hundert Meter weit entfernten Wasserfall begeben, bevor man den Bergtag auf der sonnigen Hüttenterrasse bzw. deren kleinem Spielplatz verbringt. Ist man aber schon einmal in dieser besonders schönen Ecke der Ammergauer Alpen, lohnt es sich unbedingt einen familiengerechten Gipfel wie den Grubenkopf zu erklimmen.

Weiche Wege – weite Blicke

Wenige Meter vor der Kenzenhütte weist ein Schild Richtung »Bäckenalmsattel/Klammspitze«. Sogleich führt der Anstieg durch den Bergwald in angenehmer Steigung bergan. Ohne jegliche Orientierungsprobleme erreicht man ein schönes Tälchen, durch das es zum Bäckenalmsattel hinaufgeht. Hier hält man sich nach links und steigt nun einen steileren Wiesenhang auf teils erodiertem Pfad bergan. Wo es wieder flacher wird, sieht man im Norden den Grubenkopf schon in der Ferne aufragen. Ein wunderschöner Wiesenpfad führt nun zur unbewirteten Hirschwanghütte, die, falls die Kinder müde sein sollten, auch schon ein sehr schönes Ziel ist. Die freien Almwiesen bieten nämlich einen tollen Rundumblick und sehr schönes Spielgelände.

Sind die Kids aber noch laufwillig, folgt man dem Hauptpfad Richtung Klammspitze noch ein kurzes Stück und zweigt dann nach links in einen schmaleren Pfad ab. Dieser quert ein Tälchen und führt dann auf der anderen Seite durch lichten Wald zum Beginn des unschweren Schlussanstiegs hinauf. Immer einem licht bewaldeten Bergrücken folgend, geht es nach Nordwesten zum 1840 Meter hoch gelegenen Gipfelkreuz hinauf.

Leckere Belohnung

Nachdem man auf dem gleichen Weg abgestiegen ist, haben sich freilich alle eine Stärkung auf der Kenzenhütte verdient. Da die Hütte wegen des Kenzenbusses nicht nur von Bergsteigern, sondern auch von Ausflüglern besucht wird, fragt der eine oder andere Tagesgast zwar nach Pommes frites. »Doch so etwas ist für mich kein Berggericht. Die kann ich im Tal doch in jedem Schnellimbiss haben. Wir haben von Anfang vor allem an auf traditionelle Gerichte gesetzt«, betont Hüttenwirtin Pamela Linder.

Die Direktvermarktung regionaler Produkte ist den Linder-Schwestern ein weiteres Anliegen. So liefert das Hoch’Alp-Käsehaus in Buching die Molkereiprodukte, deren Milch von Allgäuer Bergwiesen bzw. den Kühen stammt. Auch das Fleisch zur Rindsroulade kommt aus Buching, genau wie die angebotenen Backwaren. Absolute Kenzen-Klassiker sind die Allgäuer Krautkrapfen und die Tiroler Spinatnocken, deren Herkunftsland direkt hinter der das Hüttenpanorama beherrschenden Hochplatte liegt. »Beide Gerichte sind so beliebt, dass wir sie trotz aller Experimentierfreudigkeit seit sechs Jahren einfach nicht von Karte nehmen können«, schmunzelt Pamela und fügt hinzu, dass sie wegen der Vegetarier auf den üblichen Speck bei den Krautkrapfen verzichtet.

Ihr dreijähriger Sohn verbringt übrigens mit der Mama zusammen fast den ganzen Bergsommer auf der Kenzenhütte. Nur in den Ferienzeiten ist er beim Papa, der Lehrer ist im Tal, und kommt auch dann nicht nur einmal pro Woche zur Mama hinauf. Aber nicht mit dem Bus, sondern in Papas Fahrradanhänger.

Zeitlos in den Bergen

Nicht nur um auf dem Rückweg vom Grubenkopf nicht in Zeitstress zu gelangen (schließlich fährt der letzte Bus um 17.30 Uhr), ist es eine gute Idee, nach der Tour auf der Kenzenhütte zu übernachten. Eine urige Hüttenübernachtung macht Kindern nämlich immer großen Spaß!

Mit etwas größeren Kindern (ab etwa sechs Jahren) kann man am zweiten Tag zudem über den Kenzensattel zum Geiselsteinjoch aufsteigen und von dort zur Haltestelle des Kenzenbusses am Wankerfleck absteigen. Auf dieser Rundtour besteigt man zwar keinen Gipfel, durchwandert dafür eine der schönsten Landschaften des bayerischen Alpenrands. Und wenn man am Vormittag an der Hütte gestartet ist, wird man auch ohne auf die Uhr zu schauen den letzten Bus bestimmt nicht verpassen.

Touren-Charakter

Auffahrt mit Kenzenbus zur Kenzenhütte, dann zum Wasserfall oder auf leichten Bergwegen zum Beispiel auf den Grubenkopf

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz in Halblech

Endpunkt

Wanderparkplatz in Halblech
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.