Wandern Bayern: Auf die Steinlingalm
Beliebtes Ausflugsziel mit sensationellem Chiemseeblick. Die leicht zu erreichende Steinlingalm ist natürlich alles andere als ein Geheimtipp. Trotzdem ist die toll gelegene Bergwirtschaft sehr für Familien zu empfehlen. Nicht zuletzt weil man sie mit einer spannenden Gipfelbesteigung verbinden kann.
Schweißlos bergauf
Wer seinen Kids die Entscheidung überlässt, ob man auf einem gut dreistündigen Aufstieg oder aber über einen dank Seilbahnbenutzung nur halbstündigen Spaziergang zum Alm-Spezi gelangt, wird eine eindeutige Antwort erhalten. Also schweben Familien in den allermeisten Fällen mit den nostalgischen Kabinen der Kampenwandbahn von Hohenaschau ohne Schweißverlust zur Bergstation hinauf. Von dort aus geht es (Beschilderung »Steinlingalm«) Richtung Sonnenalm und links an dieser vorbei. Kurz wird es etwas steiler, bis maneinen flachen Rücken mit einem Kreuz erreicht, von dem aus sich zum ersten Mal der stolze Chiemsee präsentiert. Der breite Weg führt an einem Felsturm vorbei und leicht absteigend hinüber zur Steinlingalm.
Fast 500 Jahre Almwirtschaft
In den Geschichtsbüchern finden sich bereits im Jahr 1529 Berichte von einer »Albm Kamppen«. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um das Gebiet der heutigen Steinlingalm. Der jetzige Almname geht wiederum auf das umliegende recht steinige Almgelände zurück. Das Vieh kommt damit aber anscheinend gut zurecht. Jedes Jahr verbringen rund 60 Rinder den Sommer auf den Almwiesen zwischen Kampenwand und Sulten und leisten wertvolle Arbeit in Sachen Landschaftsbild. Ohne deren Beweidung würden Latschen und Bergwald die freien und blumenreichen Almwiesen zurückerobern und irgendwann den Blick auf den Chiemsee versperren.Durch die Säle der Kaiser.
Wendet man seinen Blick hingegen nach Süden, dominiert natürlich der lang gezogene Felskamm der Kampenwand das Panorama. Deren Ostgipfel kann man mit trittsicheren Kindern ab etwa sechs Jahren durchaus in Betracht ziehen. Hier wendet man sich nach rechts und steigt sogleich steiler nach Süden bergan. Der Weg ist in viele Teilpfade aufgegliedert. Wir folgen am besten dem mit roten Punkten markierten Hauptweg, um Kniegelenke und auch den Boden zu schonen. Der Weg wird bald steiniger, und man erreicht die ersten Felswände. Hier wendet sich der Anstieg nach links. Es geht nun weiter durch die nicht nur für Kinder spannenden Felsschluchten der »Kaisersäle«, wo im weglosen Gelände weiterhin rote Markierungen den Weg weisen. Senkrechte Felswände begleiten nun den Anstieg. Teilweise muss man hier und da die Hände zu Hilfe nehmen. Die Markierungen führen nach rechts durch eine beeindruckende, enge Felsschlucht, und gleich dahinter ist zum ersten Mal das große Gipfelkreuz zu sehen.
Um dieses zu erreichen, geht es zunächst problemlos auf einen flachen Absatz hinauf. Von hier aus wendet sich der Steig auf die steile Nordseite des Gipfelblockes, welche mithilfe von Stahlseilen und Trittbügeln gemeistert wird. Auf diesem kurzen, ausgesetzten Abschnitt ist Trittsicherheit angesagt. Im Zweifelsfall kann man Kinder hier mit einem Klettergurt, Bandschlingen und Karabinern sichern.
Zum Gipfelkreuz
Dahinter wird der Weg wieder leichter. Der Weg wendet sich, sobald er den Ostkamm der Kampenwand erreicht hat, nach rechts und folgt dem Bergrücken ohne weitere Schwierigkeiten und zuletzt über eine Stahlbrücke zum zwölf Meter hohen Gipfelkreuz des Kampenwand-Ostgipfels hinauf. Dieser ist übrigens fünf Meter niedriger, als der weiter westlich gelegene Hauptgipfel …, was der genialen Aussicht, die bei guter Fernsicht bis zum Großglockner reicht, keinen Abbruch tut.
Zurück zum Ausgangspunkt geht es auf demselben Weg, wobei man natürlich bei der Steinlingalm auf die gelungene Gipfelbesteigung anstoßen und über den alten Spruch »Wann i mit meiner Wampen kannt, dann gangat i auf dُ’Kampenwand!« nur schmunzeln kann.
Region
Touren-Charakter
Leichte, meist flache Panoramawanderung in äußerst aussichtsreichem Gelände
Ausgangspunkt
Kampenwandbahn-Bergstation
Endpunkt
Kampenwandbahn-Bergstation
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.