JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Auf den Großen Arber

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
800 m
Abstieg:
800 m

Der König vom Wald. Der 1456 Meter hohe Große Arber im Arber-Massiv ist einer der schönsten Aussichtsgipfel im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet. Gern wird er als »König des Bayerischen Walds« bezeichnet. Dabei ist er bestens erschlossen, was der wunderschönen Natur jedoch keinen Abbruch tut.

Beschreibung

Einer für alle

Und gerade, weil er von einem großen Wandernetz überzogen ist, darf er in diesem Buch auf keinen Fall fehlen. Die verschiedenen Wandermöglichkeiten, die wir für seine Besteigung nutzen können, erlauben so auch unterschiedlich konditionierten Wanderern das Gipfelerlebnis Großer Arber. Ob bei einem gemütlichen Spaziergang oder bei einer herausfordernden Tagestour: Es ist sicherlich für jeden etwas dabei.

Die leichte Variante

Wer den Arber mit einer leichten Wanderung erobern möchte, gönnt sich die Auffahrt mit der Arber-Seilbahn, deren Talstation unweit von Bayerisch Eisenstein an der Brennesstraße liegt. Bei der Bergstation der Arber-Bahn angekommen, starten wir zu einem kurzen Gipfelspaziergang und steigen zuerst einige Meter aufwärts, bis der eigentliche Rundweg beginnt. Vor uns liegt eine verhältnismäßig flache Hochebene von etwa 500 Metern Durchmesser, die nach allen Seiten recht steil abfällt. Das ist der Stumpf eines einst gewaltigen Berggipfels, der über Millionen von Jahren hinweg durch die Erosion abgetragen wurde. Der eigentliche Arbergipfel ist nur ein flacher Felsen, den ein Gipfelkreuz markiert. Die beiden mächtigen Radartürme vor uns werden von der Deutschen Luftwaffe betrieben. Etwas unterhalb des Gipfels steht die Arberkapelle, deren Vorgängerin schon 1806 erbaut wurde. Nachdem die alte Kapelle durch die extremen Witterungsverhältnisse mehrere Male zusammengebrochen war, stiftete der Grundherr, Fürst Friedrich Wilhelm von Hohenzollern, 1957 den Neubau.

Die Sicht ist wunderschön, z. B. hinunter auf den Lamer Winkel, ein Tal, das sich vom Arber aus nach Westen zieht. Im Lauf von Jahrtausenden wurde es durch den Weißen Regen geformt, der dem Kleinen Arbersee entspringt und zuerst Seebach heißt, ehe er weiter unten im Tal bei Seebach zum Weißen Regen wird. Langsam wendet sich unser Weg nach Süden, und tief unter uns liegt der Kleine Arbersee mit seinen schwimmenden Inseln. Richtung Süden dürfen wir an einem klaren Tag bis zu den Alpen schauen: Mit einem Fernglas können wir die Chiemgauer Alpen mit der zackigen Kampenwand gut identifizieren, und weiter links liegen die Berge des Salzkammerguts, die vom schneebedeckten Dachstein überragt werden. Der Blick nach Osten auf die riesigen Waldgebiete des Bayerischen Nationalparks und auf den tschechischen Sumava-Nationalpark, das größte geschlossene Waldgebiet Europas, scheint schier unendlich. Am Ende des Rundgangs angekommen, können wir uns in einer der beiden Gaststätten an einem Mittagessen oder einer Brotzeit laben, ehe wir gemütlich mit der Gondel wieder ins Tal schweben.

Der schönste Weg

Ein längere, aber sehr zu empfehlende Wanderung führt von Bodenmais entlang der Rißloch-Wasserfälle über die Südseite hinauf zum Arber-Plateau. Dafür starten wir am Wanderparkplatz Rißlochweg in Bodenmais und folgen dem Rißbach auf dem steinigen Weg (grüne Markierung Nr. 2) Richtung Rißloch-Wasserfälle. Bald endet der bequeme Weg, und wir kommen auf einem Pfad dem Wasserlauf und den Wasserfällen ganz nahe. Kraftvoll und gewaltig fließt das Wasser zwischen moosbewachsenen Steinen ins Tal. Eine traumhafte Urwaldlandschaft!An der oberen Brücke folgen wir links dem Weg Nr. 2 in Richtung Großer Arber. Zweimal queren wir einen Fahrweg und steigen über den Seesteig 2b weiter auf. Der Weg trifft auf den Verbindungsweg vom Arber zum Mittagsplatz. Letzteren lassen wir rechts liegen und gehen stattdessen links weiter aufwärts, nun dem Weg Nr. 1 Richtung Gipfel folgend. Oben angekommen, ist es Zeit für eine Rast, eine Einkehr oder ebenfalls für den Gipfelrundweg. Der Abstieg beginnt Richtung Westen und führt uns zur Chamer Hütte, die unterhalb des Kleinen Arbers liegt. Hier können wir vor dem finalen Abstieg noch einmal einkehren. Von dort gelangen wir auf dem Weg Nr. 2a über die Rißlochfälle wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Etwas längere Bergtour. Der Aufstieg führt überwiegend durch schattige Wälder. Die Wege sind bestens beschildert, im Bereich der Rißloch-Wasserfälle und am Gipfel ist etwas Trittsicherheit nötig

Ausgangspunkt

Bodenmais, Wanderparkplatz Rißlochweg

Endpunkt

Bodenmais, Wanderparkplatz Rißlochweg

Nicht versäumen

Seit 1965 findet jährlich am vorletzten Sonntag im August die Arberkirchweih statt. Dieses traditionelle Bayerwald-Fest wird mit einem Gottesdienst am Vormittag und anschließender großer Feier mit Musik und Tanz rund um das Arber-Schutzhaus begangen.

Darum einzigartig

Der Große Arber ist das ganze Jahr über wegen seiner wunderbaren Aussicht einzigartig. Aber besonders spektakulär ist er im Winter, denn dann verwandelt der kalte böhmische Wind die Bäume rund um den Gipfel in ein märchenhaftes Wunderland, »bewohnt« von vielen Tausend Arber-Mandln.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.