Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Auf die Rotwand
Im Herzen des Mangfallgebirges. Die Rotwand ist ein real existierender Mythos: Weil die Landschaft um den Berg herum so abwechslungsreich ist; weil so schöne und so viele Hütten herumstehen; und weil da etwas ist, das man nicht beschreiben, sondern nur erwandern kann.
Unter Alpinisten ist es eigentlich Ehrensache, eine Seilbahn nicht zu nutzen. Oder? Manchmal kann eine gewisse Gelassenheit aber auch nicht schaden. In diesem Fall erstens, weil die 500 Höhenmeter entlang einer Piste keine Bergsteiger-Vita sonderlich schmücken dürften. Und zweitens, weil die 14-minütige Fahrt in der museumsreifen Seilbahn durchaus kulturellen Wert hat. Wie auch immer: Der Weg zur Taubensteinbahn-Bergstation ist ausgeschildert.
Boulevardweg zum Gipfel
Von der Bergstation führt ein Wanderweg gut ausgeschildert am felsigen Taubenstein vorbei in Richtung Rotwandhaus. Recht bald folgt eine Passage, für die der Begriff »Höhenweg« erfunden worden zu sein scheint: Mehr oder weniger ebenerdig wandelt man auf einem gut ausgebauten Weg dahin und kann das 180°-Panorama auf nahe und ferne Berge mangels Anstrengung und technischer Schwierigkeiten in vollen Zügen genießen. In der Regel allerdings gemeinsam mit sehr vielen anderen Panoramagenießern.Unmittelbar vor dem Rotwandhaus, das eine Einkehr wert ist, zweigt ein Weg links ab und führt über einen steilen, aber unproblematischen Wiesensüdhang zum Gipfel der Rotwand (1884 m). Vom höchsten Punkt aus kann man nicht nur viel Aussicht genießen, sondern auch in die schroffe Nordseite schauen. Dieser Blick kann insofern ein wenig furchteinflößend wirken, als durch diese Nordseite immerhin der Weiterweg führt.
Abstecher gefällig?
Ganz so schlimm, wie der erste Eindruck nahelegt, ist es dann aber doch nicht. Eine gewisse Schwindelfreiheit ist aber ebenso von Vorteil wie die viel zitierte Trittsicherheit. Der restliche Weg zum breiten Miesingsattel ist wieder problemlos. Dort angekommen könnte man geradeaus einen Abstecher zum Hochmiesing (1883 m) machen. Eine halbe Stunde Aufstieg kostet dieser leicht erreichbare und mit hervorragender Aussicht ausgestattete Gipfel. Der eigentliche Weiterweg führt links hinunter in einen großen Kessel zur Kleintiefentalalm, an ihr vorbei und kurz danach zu einem Abzweig, an dem es links zum Taubensteinhaus geht. Das ist natürlich auch wieder eine Einkehr wert, zumal man von der Terrasse einen wunderbaren Blick auf jene Rotwand-Nordflanke hat, die zuvor furchteinflößend gewirkt haben mag, nun aber jene typische Zufriedenheit des Bergsteigers aufkommen lässt, die sich beim ersten postalpinistischen Bier einstellt.
Ohne oder mit?
Nur 10 Minuten sind es vom Taubensteinhaus zurück zur Taubensteinbahn-Bergstation. Und noch einmal stellt sich die Frage nach der Bahnbenutzung. Ein gutes Argument dagegen könnte ein leicht abgewandelter Abstieg über die Schönfeldhütte sein. Zumindest dann, wenn man Lust auf eine weitere Einkehr hat. Wirklich schön sitzt man auf dessen Terrasse nämlich tatsächlich, insbesondere im späten Licht eines ereignisreichen Tages.
Region
Touren-Charakter
Abwechslungsreiche Wanderung, teils breite Wege, insbesondere am Abstieg von der Rotwand aber auch ein steiler, schmaler Weg
Ausgangspunkt
Parkplatz an der Talstation der Taubensteinbahn
Endpunkt
Parkplatz an der Talstation der TaubensteinbahnRoute
5Std. ohne Bahnfahrt, 2.45Std. mit Bahnfahrt
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.