Wandern Allgäu: Zum Hohen Ifen, 2230 m
Auf einen außer- gewöhnlichen Berg. Der Hohe Ifen ist sicher der am eigenartigsten geformte Berg in den Allgäuer Alpen - kaum zu glauben, dass wir relativ einfach durch die Felswände auf sein Haupt gelangen können. Die beiden Steige nutzen dabei geschickt die »Schwachstellen« aus. Eindrucksvoll zeigt sich dabei das Gottesackerplateau, eine riesige Karstlandschaft.
Auf den Hohen Ifen
Vom großen Parkplatz an der Auenhütte lassen wir uns von dem alten Sessellift hinauf zur Bergstation des Ifenlifts (1586 m) bringen und wandern von dort über einige Serpentinen hinter der Ifenhütte in die Ifenmulde. Die ganze Zeit spazieren wir unterhalb eines Sessellifts entlang, der allerdings nur im Winter in Betrieb ist. Links von uns erhebt sich die mächtige Ifenmauer, die wir später überwinden müssen, um auf den Gipfel zu gelangen.Auf der Höhe einer überwindbaren Stelle in der Mauer biegt der Weg nach links ab und bringt uns über Geröll steil hinauf zum Einstieg. Weiter geht es über gut gestuften und mit Drahtseilen versicherten Fels durch den Einschnitt zur geräumigen Gipfelwiese, über die wir in 20 Minuten gemütlich zum Kreuz auf dem Hohen Ifen (2230 m) wandern.
Die Aussicht von hier oben begeistert uns: Wir sehen den Großen Daumen, den mächtigen Hochvogel, die Schafalpenköpfe und den Allgäuer Hauptkamm mit Großem Krottenkopf, Trettachspitze, Biberkopf und Hohem Licht. Im Südwesten blicken wir ins Verwall zum Hohen Riffler, ins Rätikon zur Schesaplana und zu den Gletschern des Tödi in den Glarner Alpen. Aber auch die nähere Umgebung ist faszinierend: Unter uns breitet sich das Gottesackerplateau aus, eine unter Naturschutz stehende Karstlandschaft. Die Karren an der Oberfläche wurden von Niederschlägen und Schneeschmelze herausgearbeitet, während unterirdisch zahlreiche Höhlen entstanden. Erst von hier oben wird die Dimension dieser riesigen Karstlandschaft deutlich. Besonders beeindruckend ist zudem der mächtige Große Widderstein, der sich südlich vom Walmendinger Horn erhebt.
Eugen-Köhler-Weg zur Schwarzwasserhütte
Für den Abstieg bietet sich der Eugen-Köhler-Weg über die Ifersguntalpe an. Dazu folgen wir kurz dem Anstiegsweg zu einem Wegweiser auf der Gipfelwiese und biegen hier rechts ab. Der Weg bringt uns über das Gipfelplateau an den Rand der Felsabbrüche, und wir gelangen zu einem Durchbruch in der südwestlichen Ifenwand. Wieder helfen uns Drahtseile über den steilen Abbruch hinweg.Bald wird aus dem seilversicherten Steig ein einfacherer Wanderweg, der über Geröll und Gras abwärts führt. Wir wandern in einem Bogen hinüber zur Ifersguntalpe (1750 m), die im Sommer bewirtschaftet ist, und spazieren von hier in leichtem Auf und Ab in einer Stunde zur gemütlichen Schwarzwasserhütte (1620 m). Die Alpenvereinshütte liegt in einem Kessel unterhalb von Grünhorn und Steinmannl und bietet sich für eine Rast an. Sie feierte im Jahr 2014 ihr 100-jähriges Bestehen und wird bestens von Nicole Zwischenbrugger und Martin Kinzel bewirtschaftet.
Abstieg zur Auenhütte
Nach einer gemütlichen Pause auf der Hütte spazieren wir auf dem Wanderweg hinab ins Schwarzwassertal zur Melköde (1346 m). Auch hier befindet sich noch einmal eine Alpe. In der hauseigenen Sennerei wird würziger Bergkäse hergestellt, den wir unbedingt probieren müssen.Der Weiterweg durch das Tal zur Auenhütte führt recht flach über Wiesen und Wälder talauswärts. Ab und zu bietet sich uns noch mal ein Blick hinauf zum mächtigen Hohen Ifen mit seinen charakteristischen Felswänden. Ohne größere Anstrengungen schlendern wir gemütlich zum Parkplatz bei der Auenhütte (1273 m) und beenden hier unsere schöne Wanderung.
Region
Touren-Charakter
Relativ kurze Tour. Der Anstieg aufs Gipfelplateau und der Abstieg am Eugen-Köhler-Weg sind seilversichert und erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Beste Jahreszeit
Juli bis Oktober
Ausgangspunkt
Ifenhütte an der Bergstation (1586 m) des Ifenlifts
Endpunkt
Auenhütte (1273 m)Höchster Punkt
Hoher Ifen (2230 m)Meine Tour-Variante
Durch eine Übernachtung auf der Schwarzwasserhütte lässt sich diese Tour auf den Hohen Ifen mit Tour 18 zu den Ochsenhofer Köpfen zu einer eindrucksvollen Rundtour verbinden. Es empfiehlt sich der Start an der Walmendinger Hornbahn und der Abschluss am Hohen Ifen. Wir erleben dann eine grandiose Gipfelrunde, die wegen ihrer Schönheit zu unseren Lieblingstouren im Allgäu zählt.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.