Wandern Allgäu: Vom Tegelberg nach Neuschwanstein
Der Abstecher zum Branderschrofen ist nur für schwindelfreie, trittsichere Bergsteiger geeignet (zusätzlich 170 Hm und 40 Min.). Der Abstieg nach Neuschwanstein erfolgt auf steinigem Steig - für trittsichere Bergwanderer mit gutem Schuhwerk.
Der Wegverlauf
Abstecher zum Branderschrofen (nur für geübte Bergsteiger, zusätzlich 160 Hm im Auf- und Abstieg und 1 km Weglänge): Faszinierend ist es, die zahlreichen Drachenflieger und Paraglider bei ihren atemberaubenden Startmanövern zu beobachten, ehe man an der Bergstation der Tegelbergbahn auf dem breiten Wanderweg startet, der nach links ansteigt. An der nahen Weggabelung halten wir uns links und folgen dem breiten Weg aufwärts. Bald ist eine aussichtsreiche Wiese erreicht, an der die meisten der Seilbahnbenützer zurückbleiben.
Der Weg schlängelt sich weiter aufwärts bis zu einem schwach ausgeprägten Vorgipfel. Hier warnt ein Schild mit der Aufschrift »Stop – nur für Geübte« vor dem Weiterweg; es wird allerdings nicht von allen beachtet, für die es aufgestellt wurde. Der Steig, der ab hier an einigen Stellen mit Drahtseilen gesichert ist, wird jetzt schmal und quert in die steile Südflanke. Ein kurzer Anstieg bringt uns auf die luftige Gratschneide hinauf. Der Fels ist stark abgeschmiert, und bei Nässe ist ab hier Vorsicht geboten. Wir steigen jetzt links des Kamms zum felsigen Gipfelaufbau, den wir in leichter Kletterei überwinden. Vom großen Metallkreuz auf dem Gipfel des Branderschrofens genießen wir die herrlichen Ausblicke. Vom Gipfel steigen wir wieder hinab zur Bergstation der Tegelbergbahn.
Abstieg zum Schloss Neuschwanstein: Von der Bergstation der Tegelbergbahn wandern wir links am Tegelberghaus vorbei und auf einem breiten Weg abwärts (Wegweiser »Marienbrücke, Hohenschwangau«). Bis hinunter zum Schloss Neuschwanstein läuft unser Weg gemeinsam mit dem Europäischen Fernwanderweg 4. Der breite Weg knickt nach kurzer Strecke nach rechts und führt uns unter der Seilbahn hindurch abwärts. Kurz nach einer Lifttrasse erreichen wir eine Weggabelung. Rechts führt der Normalabstieg hinab zur Talstation. Wir halten uns jedoch links (Wegweiser »Marienbrücke, Hohenschwangau«).
Kurze Zeit später biegt rechts der Direktabstieg durch die »Gelbe Wand« ab, der nur trittsicheren und schwindelfreien Bergsteigern angeraten werden kann. Wir gehen hier geradeaus weiter und wandern ein zweites Mal unter der Seilbahn hindurch. Teils eben, teils abwärts quert der Weg nun durch den steilen, waldreichen Nordhang des Tegelbergkopfes. Vorbei an einigen Felstürmen unterhalb des Weges erreichen wir den westlich vom Tegelbergkopf steil abfallenden Bergkamm.
Der gute Weg wechselt auf die sonnige Südseite des Berges und führt uns nahe dem Westkamm bergab. An einer Stelle, an der der Steig eine steile Flanke quert, gibt ein vorsorglich installiertes Stahlseil zusätzliche Sicherheit. Danach windet sich unser Weg in Serpentinen zwischen latschenbewachsenen Felstürmen abwärts. Immer wieder eröffnen sich Blicke hinab zum Märchenschloss Neuschwanstein, das nach und nach näher rückt und weitere Details erkennen lässt. Bald wird das Gelände zahmer, und der Weg schlängelt sich durch Buchenwald abwärts.
Noch einmal erreichen wir einen fantastischen Aussichtspunkt, von dem wir nach Neuschwanstein hinabsehen, ehe der Weg im Tal der Pöllat nach rechts knickt. Unvermittelt stehen wir vor der Marienbrücke, die in schwindelerregender Höhe den Eingang zur Pöllatschlucht überspannt. Hinter der Brücke erreichen wir eine Wegkreuzung, an der wir rechts zum Schloss Neuschwanstein hinabgehen (Wegweiser »Pöllatschlucht, Tegelbergbahn«).
Kurz vor dem Schloss biegen wir rechts auf einen Treppenweg ab (Wegweiser »Pöllatschlucht, Tegelbergbahn«), der uns zur Pöllat hinabführt. Rechts rauscht ein mächtiger Wasserfall durch die enge Schlucht, über den sich der Bogen der Marienbrücke spannt. Unser Weg wendet sich im Tal nach links und bringt uns zum unteren Abschnitt der Pöllatschlucht (2:30 Std.). Die Felswände rücken zu einer engen Klamm zusammen, und ein Metallsteg vermittelt uns über dem tobenden Fluss den Weiterweg. Das Tal wird bald wieder weiter, und neben einer alten Gipsmühle erreichen wir eine Wegkreuzung. Wir folgen dem breiten Weg nach rechts (Wegweiser »König-Ludwig-Weg«), gehen an der nächsten Gabelung geradeaus (Wegweiser »Tegelbergbahn«) und halten uns dann nach wenigen Metern rechts (Wegweiser »Tegelbergbahn«). Wir wandern auf dem Dammweg 400 m am Flüsschen entlang bis zu einem schmalen Sträßchen. Auf ihm nach rechts (Wegweiser »Abkürzung zur Tegelbergbahn«) und hinter der Brücke links auf den Wanderweg. Nach 300 m gehen wir an der Weggabelung rechts.
Bald wendet sich unser Weg nach links, und wir wandern über sanft ansteigende Wiesen zur nahen Talstation der Tegelbergbahn (3:00 Std.). Direkt neben der Talstation kann man zum Schluss der Tour besichtigen, wie die alten Römer mit Wasser umgingen. Die Grundmauern einer Therme, in der verschieden temperierte Bäder für Erholung sorgten, lassen den gehobenen Lebensstil vor nahezu 2000 Jahren erahnen.
Region
Ausgangspunkt
Bergstation der Tegelbergbahn (ganzjährig in Betrieb). GPS-Startpunkte: Talstation: 47.5678/10.7564; Bergstation: 47.5595/10.7794
Wegbeschaffenheit
Schmaler, steiniger Bergpfad, im Steilhang kurz mit Drahtseil gesichert
Freud & Leid
Steil ragt der Tegelberg über Neuschwanstein auf, und nur auf einem sehr steilen Steig ist sein höchster Punkt zu erreichen. Auch der Direktabstieg entlang des Westrückens hinab zum Schloss Neuschwanstein führt durch steiles Gelände und verlangt Trittsicherheit. Dafür werden atemberaubende Tiefblicke auf das Märchenschloss geboten.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.