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Wandergenuss
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Wandern Allgäu: Vom Neunerkopf zur Sulzspitze

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
8.5 km
Aufstieg:
450 m
Abstieg:
450 m

Hochgebirge light. Will man ohne allzu große Anstrengungen die Faszination des Hochgebirges erleben, bietet sich die Sulzspitze als ideales Ziel an. Aufgrund des einfachen Zustieges von der Bergstation der Tannheimer Vogelhornbahn ist dieser markante Gipfel auf aussichtsreichen Wegen problemlos zu erreichen.

Beschreibung

Auf breiten Wegen oder schmalen Steigen zur Strindenscharte

Ohne Mühe gleiten wir von der Talstation der Vogelhornbahn bis in eine Höhe von 1790 Meter hinauf. Von der Bergstation gehen wir den Wegweisern zum Neunerkopf und zur Landsberger Hütte folgend bergauf auf den nahen Neunerkopf zu. Vor dem Startplatz der Fallschirm- und Drachenflieger erreichen wir eine Wegkreuzung. Geradeaus quert der breite Hauptweg, der die einfachere Variante bietet: die Westflanke des Neunerkopfes. Wir halten uns jedoch links und folgen dem schmalen Steig, der uns durch steileres Gelände zum aufwendig geschnitzten Gipfelkreuz auf dem Neunerkopf (1864 m) hinauf leitet. Von dort bietet sich uns ein prachtvoller Tiefblick auf das Tannheimer Tal mit dem Haldensee, über dem die Tannheimer Berge aufragen. Bei gutem Wetter scheinen die senkrechten Südwände der Roten Flüh, durch die zahlreiche Klettertouren führen, zum Greifen nahe. Auch die markanten Felshörner von Schartenschrofen, Gimpel, Köllenspitze und Gehrenspitze wissen zu beeindrucken.

Vom Gipfel steigen wir kurz in den Sattel vor dem nächsten Kammaufschwung ab und wandern dann rechts auf breitem Weg zum Hauptweg hinab. Er führt links an einem breiten Wiesenkamm entlang, auf dem vor allem der Blick über das Vilsalpseetal zum Gaishorn und zum Rauhhorn begeistern, und bald abwärts zu einer Wegkreuzung. Hier muss man sich zwischen zwei Wegvarianten entscheiden. Die einfachere und etwas weitere leitet abwärts zur Oberen Strindenalpe. Von dort folgt man der Alpstraße zu einer Kreuzung, von der man auf einer Schotterpiste rechts aufwärts wandert und auf den beschriebenen Weg trifft. Für den Rückweg ist die Variante beschrieben, die zwar einige zusätzliche Höhenmeter aufweist, dafür aber mit einer Rast in der wunderbaren Oberen Strindenalpe entschädigt.

Wir schwenken jedoch jetzt rechts auf den schmalen, etwas anspruchsvolleren Steig, der mit dem Hinweisschild »Nur für Geübte« versehen ist. In leichtem Auf und Ab zieht er durch die Hänge. Es sind kurze felsige Abschnitte zu überwinden und auf den Alp­wiesen müssen wir mehrmals feuchte, morastige Stellen überlisten. Kurz unterhalb der Strindenscharte treffen wir auf das Schottersträßchen, auf dem die einfachere Wegvariante von der Oberen Strindenalpe heraufführt. Nun kürzen wir zwei weite Kehren der Schotterstraße ab, indem wir auf einem steinigen Weg geradeaus zur Strindenscharte hinaufsteigen. 

Zur Sulzspitze oder zur Gappenfeldscharte

In der Strindenscharte treffen wir wieder auf die Alpstraße, der wir nach links folgen. Sie leitet uns leicht ansteigend durch die steile Südostflanke der Sulzspitze. Im Süden ragt jenseits des Birkentales die wilde Gipfelgestalt der Leilachspitze auf, deren Dolomitgestein in zahllose Felstürme zerbröselt ist. Kurz vor der Gappenfeldscharte erreichen wir den Abzweig zur Sulzspitze, die auf steilem Bergpfad erstiegen wird. Wer eine einfachere Wegvariante sucht, der geht auf dem Sträßchen zu den Wiesen in der nahen Gappenfeldscharte, die dank der wundervollen Aussicht ein perfektes Ersatzziel darstellt.

Wir folgen jedoch dem Wegweiser zur Sulzspitze nach rechts. Der schmale, teils steile und abschüssige Steig führt uns oberhalb der Schotterstraße durch den Südosthang der Sulzspitze zu einer sanften Bergwiese. Oberhalb der Wiese wird der Hang wieder steiler und verlangt nochmals etwas Trittsicherheit. In Serpentinen schlängelt sich der Steig durch eine Mulde bergan, bis wir über harmloses Gelände zum nahen, aussichtsreichen Gipfel der Sulzspitze (2084 m) schlendern können. 

Über die Obere Strindenalpe zurück zur Seilbahn

Vom Gipfel wandern wir auf dem Steig wieder zum breiten Wirtschaftsweg hinab und auf ihm links zur Strindenscharte. Unterhalb der Straßenkehren biegen wir diesmal aber nicht links in den schmalen Weg, sondern wandern auf der Kiesstraße noch kurz abwärts. Dann biegen wir links in die Alpstraße ein, die durch den Hang zur Oberen Strindenalpe quert. In der gemütlichen, aussichtsreich gelegenen Alpe legen wir schließlich eine wohlverdiente Rast ein. Anschließend müssen wir allerdings unseren Abstecher mit einem Gegenanstieg büßen, der uns wieder zum morgendlichen Hinweg hinaufführt. Rechts haltend erreichen wir nun über den aussichtsreichen Weg ohne weitere Mühen die Bergstation der Vogelhornbahn, mit der wir wieder nach Tannheim hinabschweben.

 

Touren-Charakter

Die Tour verläuft auf breiten, bequemen Wegen. Nur für die Variante oberhalb der Oberen Strindenalpe und für den Gipfelanstieg zur Sulzspitze ist etwas Trittsicherheit erforderlich. Statt der Sulzspitze bietet sich als einfaches Alternativziel die Gappenfeldscharte an.

Ausgangspunkt

Endpunkt

Die Vogelhornbahn (Fahrplanauskunft unter Tel. +43/5675/62 60).

Route

Zum Abzweig auf die Sulzspitze 1:20 Std., auf die Sulzspitze 0:40 Std., über die Obere Strindenalpe zurück zur Bergstation 1:30 Std.

Paradeaussicht von der Sulzspitze

Am gesamten Weg von der Seilbahn zur Sulzspitze begeistert die Aussicht, die mit abwechslungsreichen Nah- und Fernblicken in unterschiedliche Richtungen verwöhnt. Dank ihrer freien Alleinlage bietet schließlich die Sulzspitze eine umfassende Rundumsicht. Ein großer Teil der östlichen Allgäuer Bergwelt mit ihren unzähligen Gipfeln ist zu überblicken. Ganz nah sind die wilde Leilachspitze, das markante Gaishorn und die steilen Wände der Tannheimer Berge. Im Osten geht der Blick über die Ammergauer Alpen zur Zugspitze und zu den einsamen Gipfeln der Lechtaler Alpen, und im Westen verlieren sich die Bergwälle in der Unendlichkeit. Schnell kann man auf der Sulzspitze die Zeit vergessen bei dem Versuch, möglichst viele umstehende Gipfel zu identifizieren.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.