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Bergwandern
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Wandern Allgäu: Vom Hochgrat zur Falkenhütte

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
980 m

Nagelfluh-Idylle über Steibis. Der gesamte lang gestreckte Kamm, der sich vom Hochhäderich im Bregenzerwald über den Hochgrat bis zum Mittag über Immenstadt erstreckt, heißt Nagelfluhkette, benannt nach dem hier vorkommenden Gestein. Die Hochgratbahn ermöglicht lohnende Überschreitungen sowohl nach Westen als auch nach Osten.

Beschreibung

Mit der Hochgratbahn zur Bergstation in 1708 Meter Höhe. Wer Lust hat, kann in 20 Minuten noch den Gipfel besteigen (Höhenunterschied 130 Meter). Vor der Bergstation der Seilbahn, fast direkt über dem Staufner Haus (DAV), beginnt der Weg über den Nagelfluhkamm nach Westen. Einige Felspassagen und eine kleine Leiter sorgen für Abwechslung; auf teils schmalem Pfad folgt man sanft auf- und absteigend dem Kammverlauf zum Seelekopf (1663 m). Von hier interessanter Rückblick zum Hochgrat mit seiner steil ins Tal abfallenden Seite. Dem Kammverlauf folgend, erreicht man dann den Hohenfluhalpkopf (1636 m) und folgt dem Weg über den lang gestreckten Kamm. Herrlicher Blick nach Süden hinab ins Lecknertal, zum Lecknersee und zur Winterstaude. Der nächste Gipfel heißt Eineguntkopf (1639 m), von wo man bereits zur Falkenhütte hinabschauen kann.

Der Abstieg vom Kamm durch die Wiesen hinab zur Falkenhütte (1420 m, montags Ruhetag), einem herrlich gelegenen, ganzjährig bewirtschafteten privaten Berggasthaus, ist kurz. Insgesamt benötigt man etwa 2,5 Stunden hierher. Eine Einkehr lohnt sich wegen der guten, herzhaften Küche. An einem klaren Tag ist sie ein Muss: Auf der Terrasse sitzend, genießt man einen überraschend weiten Blick über die idyllische Landschaft mit ihren grünen Matten und runden Kämmen, der bis zur Insel Reichenau und zum Bodensee reicht. Danach folgt man dem bezeichneten Weg ins Tal, der zunächst durch Wäldchen und Wiesen zum ebenfalls bewirtschafteten Berggasthof Obere Stieg­alpe führt, dann zur Schilprealpe und schließlich zur Unteren Lauch­alpe. Von dort gelangt man auf einem breiten Alpfahrweg über freie Weideflächen hinab ins bewaldete Tal der Weißach. Der Alpfahrweg mündet in die Straße zwischen Steibis und der Hochgrat-Talstation. Hier biegt man rechts ab und folgt der Straße etwa 150 Meter bis zur Hochgrat-Talstation.

Alternative zur Hörmoosalpe und Talfahrt: Wer den Abstieg ins Tal scheut, kann von der Falkenhütte (1420 m) in westlicher Richtung in 45 Minuten zum Berggasthof Hörmoosalpe (1283 m) queren, einem ebenfalls herrlich gelegenen Berggasthaus. Direkt daneben liegen die Michelsalpe, der Kräutergarten und die höchst­gelegene Allgäuer Schnapsbrennerei. Von der Hörmoosalpe besteht um 16.25 und 17.25 Uhr (letzte Abfahrt) eine direkte Busverbindung nach Steibis; davor fährt der Bus derzeit nur zur Bergstation der Imbergbahn. Das bedeutet, dass man für die Talfahrt noch ein Ticket der Bergbahn benötigt. Für Hochgrat- und Imbergbahn gibt es ein Kombiticket. Von der Imbergbahn-Talstation in Steibis oder der Bushaltestelle am Golfplatz kommt man problemlos per Bus zurück zum Ausgangspunkt (Info: Buslinie Hölzer, Tel. 08386/2225).

Touren-Charakter

Panoramareiche Wanderung auf teils schmalen Wegen mit netten Passagen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind an einigen Stellen erforderlich. Bei Nässe an einigen Stellen heikel

Ausgangspunkt

Bergstation Hochgratbahn bei Steibis

Endpunkt

Talstation Hochgratbahn

Nagelfluh

Es handelt sich dabei um ein überraschend hartes Konglomeratgestein, das durch die fest darin eingebackenen Kiesel an Waschbeton erinnert. Der Begriff »Nagelfluh« stammt aus dem Alemannischen: Fluh bedeutet Wand und Nagel bezieht sich auf die herausragenden Kiesel, die aussehen wie »Nagelköpfe«. Typisch sind hier steile Abbrüche auf der Nordseite und sanfte grüne Hänge auf der Südseite sowie oft auch die markanten Nagelfluhrippen in den Flanken, die durch das Ausschwemmen von weicheren Gesteinsschichten entstanden sind.

Tipp

In der Bergkäserei Steibis an der Hauptstraße kann man dienstags ab 10.30 Uhr an einer Führung mit anschließender Brotzeit im Kässtüble teilnehmen und Käse kaufen. Die Sennerei wurde bereits um 1900 gegründet; die neun Bauern der Genossenschaft liefern zweimal täglich rund 1500 Liter Milch an, die weiterverarbeitet werden zu Allgäuer Emmentaler, Berg- und Bauernkäse, Tilsiter, Pfefferkäse, Zwiebelkäse und Butter. Im Verkaufsraum findet man auch andere köstliche Erzeugnisse aus der Region. Info: www.berg-kaese.de

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.