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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Allgäu: Übers Imberger Horn ins Retterschwanger Tal

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:30 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
850 m
Abstieg:
850 m

Im Tal des Drachen. Der Höhepunkt dieser Wanderung ist der tolle Pfad auf dem Rücken hinter dem Gipfel des Imberger Horns. Hier steigen wir ab ins Retterschwanger Tal, in dem einst ein Drache einen Haufen Gold bewacht haben soll. Heute finden wir dort eine Alpe mit regionalen Köstlichkeiten - fast genauso gut!

Beschreibung

Zu zwei Gipfeln

Diese Runde wählt einen weniger begangenen Weg hinauf aufs Imberger Horn. Erst etwa nach zwei Dritteln des Aufstiegs kommen wir an der Bergstation der Hornbahn vorbei, die von Bad Hindelang hier herauffährt. Ab diesem Punkt sind vermutlich ein paar Wanderer mehr unterwegs. Das legt sich aber hinter dem Gipfel wieder. Gleich­zeitig beginnt an der Bergstation auch der spannende Teil der Wanderung: der steile Anstieg hinauf zum Gipfel, auf den der Grat zum Strausberg und hinab ins Retterschwanger Tal folgt. Der Gipfelaufstiegund auch der Grat sind teilweise etwas ausgesetzt und felsig, jedoch an den kritischen Stellen mit Seilen gesichert. So ist diese Wanderung für trittfeste und schwindelfreie Bergwanderer mit etwas Erfahrung gut zu meistern. Vermutlich werden wir hier zwar kein Gold finden, können dafür aber eine sehr schöne Wanderung machen.

Am Nest des Drachen vorbei

Beim Aufstieg wandern wir sicherheitshalber noch einmal um den Drachen herum, der am Eingang zum Retterschwanger Tal lauert. Gegenüber vom Parkplatz überqueren wir die Ostrach und halten uns dann immer rechts in Richtung Retterschwanger Tal. So wandern wir ein Stück flussabwärts am Ufer entlang. Hier an der Ostrach ist es ganz schön laut. Das Wasser rauscht unaufhörlich und dann kommen noch die Geräusche des Kraftwerks nebenan hinzu. Aber besser das als das Grollen eines Drachens und es wird auch gleich wieder vorbei sein. Denn schon bei der nächsten Brücke biegen wir links hinauf ab und gehen zwischen zwei Häusern hindurch – das Imberger Horn ist nun schon angeschrieben. Hier wartet eine schöne Überraschung: Direkt hinter den Gebäuden geht es schon auf einem herrlichen Pfad weiter. Der Wald schließt sich um uns und schluckt einen Großteil der Geräusche. An der Gabelung folgen wir der Markierung. Dann hilft uns eine Metallbrücke über einen verwunschen wirkenden Tobel mit kleinen Wasserfällen hinweg. An einem Teich vorbei wird der Weg wieder etwas breiter und mündet dann auf eine asphaltierte Fahrstraße. Hier wandern wir rechts hinauf, folgen der Kurve zu einer T-Kreuzung, wo wir wieder rechts gehen. Es sind allerdings nur ein paar Meter, bis wir uns schon wieder nach links den Berg hinauf wenden. Hier geht es nun durchgehend recht knackig bergauf über eine schöne Wiese mit kleinen traditionellen Hütten. Am Ende der Weide tauchen wir rechts in den Wald ein. Dieser Weg bringt uns geradewegs auf die Fahrstraße, die erst hinauf zurHornalpe und dann zur Bergstation der Hornbahn führt. Die Hornalpe ist für die nächsten knapp drei Stunden die einzige Einkehrmöglichkeit, danach gibt es erst wieder unten im Retterschwanger Tal etwas zu essen. Allerdings haben wir hier noch den anstrengenden Gipfelaufstieg vor uns – allzu viel Brotzeit sollte es auf der Hornalpe also vielleicht noch nicht sein.

Farne, Wurzeln und Stein

Wir passieren die Bergstation oberhalb und umgehen den Gipfel noch ein Stück, bis wir zu dem Pfad kommen, der hinaufführt. Im Hochsommer ist dieser herrlich eingewachsen von Farnen und hochgewachsenen, blühenden Blumen. Dieser wird im Anschluss zu einem schönen Waldpfad mit knorrigen Wurzeln. So steigen wir hinauf auf den Rücken, auf dem wir die letzten Höhenmeter zurücklegen. Kurz unter demImberger Horn wird es dann felsig und man kann auch mal Hand anlegen. Oft ist hier oben einiges los und allzu viel Platz zum Hinsetzen und Pausieren ist nicht. Dafür ist die Aussicht umso schöner, hat man sich nicht für einen Tag mit mystischen Nebelschwaden entschieden.

Weiter auf dem Grat

Den anstrengenden Aufstieg haben wir schon hinter uns. Nun wartet der Genussteil der Tour. Wir verlassen den Gipfel nach Süden und wandern auf dem herrlichen Grat entlang zum Strausbergsattel. Der schmale Pfad windet sich zwischen Bäumen und Felsen demStrausberg entgegen, wo uns noch ein Gipfelkreuz erwartet. Zwar ist auch hier nicht viel Platz, meistens aber weniger los als auf dem Imberger Horn. Ab hier wird es steiler und wir schrauben uns über viele kleine Kehren bergab. Dabei haben wir links von uns einen guten Blick übers Retterschwanger Tal und können schon einmal ausspähen, ob der Drache zu Hause ist. Vom  Sattel geht es dann links hinunter zur Alpe Mitterhaus. Hier ist der Weg wieder leichter zu begehen. Im Wald befestigen Baumstämme große Treppenstufen und auf einer Wiese ist sogar ein Pfad mit flachen Steinen gepflastert.

Freundschaft mit einem Drachen

Auf derAlpe Mitterhaus können wir uns nun ohne Probleme die Bäuche vollschlagen, denn der Weg zurück ist zwar noch kein Katzensprung, aber dafür leicht zu begehen und es geht bergab. Wir folgen einfach der Talstraße hinaus. Bevor wir nach etwa eineinhalb Kilometern eine Brücke überqueren, orientieren wir und am Wegweiser nach Bruck und biegen rechts ab. Dieser Waldweg bringt uns zurück an die Ostrach, wo wir unsere Wanderung begonnen haben. Damit nähern wir uns dem Eingang des Tales, wo angeblich der Drache wacht. Dieser hatte nämlich einen Pakt mit den Venedigern, die vor langer Zeit oft ins Retterschwanger Tal kamen, um dort Gold zu holen. Dabei wollten sie natürlich ungestört sein. Deshalb sollte der Drache das Tal am Eingang bewachen und dafür einen Teil des Goldes bekommen. Also saß der Drache tagein, tagaus am Eingang des Tales und gab sich ganz wild mit seinem heißen Atem, sodass sich keiner an ihm vorbeitraute. Doch dann wurden die Venediger gierig und wollten dem Drachen nichts mehr von ihrem Gold abgeben. Sie hintergingen ihn und glaubten, dass er es nicht merken würde, wenn sie ihm ein anderes Metall unterjubelten. Doch der Drache bemerkte den Betrug und ließ ab jetzt jeden Allgäuer vorbei, der willig war, einen Zoll zu bezahlen. So verließen die Venediger das Tal. Angeblich kamen der Drache und die Allgäuer gut miteinander zurecht. Bleibt nur zu hoffen, dass uns das auch so geht.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche, anspruchsvolle Wanderung mit Einkehrmöglichkeiten auf Pfaden und ausgebauten Wegen

Ausgangspunkt

Parkplatz Säge zwischen Bruck und Hinterstein

Route

Parkplatz - Hornalpe 1.30 Std. - Imberger Horn 1.15 Std. - Alpe Mitterhaus 1.30 Std. - Parkplatz 1.15 Std.

Höchster Punkt

Imberger Horn, 1655 m

Information

Orientierung: Zu Anfang etwas unkonventionelle Wegführung, aber alle Richtungen sind angeschrieben.

Leichte Talwanderung

Wer lieber etwas Gemütliches machen möchte, lässt das Imberger Horn einfach aus und folgt nach dem ersten Waldstück mit dem Wasserfall der Beschilderung ins Retterschwanger Tal. Auch so kommt man zur Alpe Mitterhaus. Dieser Weg ist in der Karte gestrichelt als Alternative eingezeichnet. Wer möchte, kann auch hinter der Alpe noch weiter ins Tal wandern und sich auf die Suche nach dem Venedigergold begeben.

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Bitte beachten!

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