JBerg-Verlag
Wanderbuch
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Wandern Allgäu: Über den Kühgundrücken zum Iseler

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
950 m
Abstieg:
950 m

Luftiger Grenzweg für Wanderer. Um den Iseler herum ist oft viel los. Doch überlaufen zeigt sich der Gratweg über den Kühgundrücken zum Iseler selten. Er bietet einen ausgesetzten Steig, der jedoch sehr gut versichert und damit auch nie schwer ist.

Beschreibung

Ein Geheimtipp am Iseler, kann das sein? Zugegeben, ganz verlassen ist auch diese Tour nicht oft. Doch daran gemessen, wie schön sie ist und was in der Umgebung meist los ist, geht sie auf jeden Fall als Geheimtipp durch. Dabei überschreitet man mit ihr das ganze Massiv von Kühgundrücken, -kopf und Iseler. Oft geht es rechts und links ordentlich in die Tiefe. Doch gute Sicherungen machen den Weg für schwindelfreie und trittsichere Wanderer schließlich außerordentlich genießbar. Nicht zuletzt krönen herrliche Ausblicke in das Tannheimer Tal und die Voralpen das Erlebnis.

Bester Startpunkt dafür ist der Parkplatz an der Grenzwiesbahn – von Oberjoch kommend im hinteren Teil des Skigebiets. Auf dem alten Salzweg geht es über einen zuerst noch breiten Weg mäßig steil bergauf. Kurz vor der deutsch-österreichischen Grenze macht der Weg eine Rechtskurve und führt dann zur unbewirtschafteten Hinteren Wiedhagalpe. Zuvor weist ein Schild auf den »Schmugglersteig« hin. Bei organisierten Erlebnistouren können hier vor allem Kinder Grenzer und Schmuggler spielen und versuchen, von einem Land ins andere zu schleichen. Denn hier verlief in Prä-EU-Zeiten eine Route für illegalen Warenverkehr.

Wie gut, dass sich das geändert hat und Wanderer nun ohne Angst vor misstrauischen Posten dem Grenzgrat entgegenstreben können. Ein schmaler Pfad führt auf den Rücken hinauf, und schon bald wird es ganz schön luftig. Bäume weichen Latschenkiefern und mehr und mehr durchsetzt Fels das Gelände. Meist direkt auf oder nahe am Grat, ist der Weg nicht zu verfehlen. Wo es sein muss – und auch an Stellen, an denen es auch noch ohne gehen würde – bieten Drahtseile zusätzliche Sicherheit.

Erstes Etappenziel ist die mit einem mächtigen Holzkreuz verzierte Kühgundspitze (1852 m), auch »Wannenjoch« genannt. Am Gipfel bietet sich eine Pause an, auch wenn es danach noch ein Stück aufwärtsgeht. Der höchste Punkt der Tour ist der 1907 Meter hohe Kühgundkopf. Er muss sich aber mit einem einfachen Grenzstein begnügen. Doch bietet er traumhafte Sicht: Im Süden reihen sich die bekannten Tannheimer Berge Bschießer, Ponten, Gaishorn und Rauhhorn (Tour 34) aneinander. Im Norden dagegen macht die Vordere Wiedhagalpe an einem Speicherbecken Lust auf eine Einkehr. Dahinter schwingen sich noch das Wertacher Hörnle und der Grünten (Tour 7) auf, danach folgt nur noch Flachland.

Ohne größere Schwierigkeiten führt der Gratweg nun weiter zum Iseler. Auch wenn der höchste Punkt bereits überschritten ist, wartet dabei noch ein steiler Anstieg. Je nach Startzeit und Länge der Pausen kann es sein, dass der mit Seilbahn und per Sportklettersteig erschlossene Gipfel des Iseler (1876 m) sich ungewöhnlich leer zeigt – ein weiterer Pluspunkt dieser Tour! Nach einem weiteren Gratstück, nun mit breiterem Weg, führen zahlreiche Serpentinen schnell vom Iseler hinab zur Bergstation der Seilbahn. Diese können Wanderer aber guten Gewissens links liegen lassen. Denn knapp eine halbe Stunde später ist schon die vorgemerkte Vordere Wiedhagalpe erreicht.

Nach der Einkehr dort empfiehlt es sich nicht, auf dem Fahrweg ins Tal abzusteigen. Wer dem Wanderweg – hier ist man wieder auf dem Schmugglersteig – noch ein wenig nach Osten folgt, findet nach einem Bach einen schöneren Abstieg: Ein ruhiger Waldpfad führt dort zur Straße, und in wenigen Minuten geht es dann auf dem Geh- und Radweg zurück zum Startpunkt.

Touren-Charakter

Sehr schöner, teils ausgesetzter Steig. Dank üppiger Sicherungen mit etwas Vorsicht auch für weniger geübte Bergsteiger machbar.

Ausgangspunkt

Parkplatz am Skigebiet Oberjoch

Endpunkt

Parkplatz am Skigebiet Oberjoch

Der Salewa-Klettersteig

In drei Etappen führt der Klettersteig maximal im Schwierigkeitsgrad C durch die Nordwand an Iseler und Kühgundkopf. Er eignet sich gut für Anfänger und ist im Angebot der örtlichen Bergschulen. Dadurch und wegen der Nähe zur Seilbahn ist aber oft viel los.

Später losgehen

Grundsätzlich sollten Wanderer in den Bergen zwar zeitig unterwegs sein. Doch diese Tour kann später am Tag besonders schöne Lichtstimmungen zaubern und präsentiert sich dann regelrecht einsam. Natürlich darf es keine Gewittergefahr geben!

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.