JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Allgäu: Runde um Neuschwanstein

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
1100 m
Abstieg:
1100 m

Über den Tegelberg zum Schloss. Diese Tour zeigt zwei verschiedene Gesichter: zum einen die große Touristenattraktion Schloss Neuschwanstein, die das Ostallgäu weltberühmt macht. Zum anderen führt sie durch die Wälder der wilden Ammergauer Alpen und gibt immer wieder den Blick auf skurrile Felsgebilde frei.

Beschreibung

Wie bei mancher Tour in diesem Buch ist es dabei möglich, viele Höhenmeter durch eine Seilbahnfahrt zu sparen. Doch der Aufstieg zum Tegelberghaus (1707 m) fällt nicht in die Kategorie »Da verpasst man nichts«. Denn die Wanderung zur Bergstation durchstreift schöne Wälder, belohnt mit Blicken auf die Königsschlösser und die Ostallgäuer Seen sowie mit faszinierender Felslandschaft. Obendrein gibt es eine Einkehrmöglichkeit an der Rohrkopfhütte.

Wer das alles nicht verpassen und den ganzen Tag wandern will, startet also an der Talstation der Tegelbergbahn. Links der Sommerrodelbahn geht es auf dem gut beschilderten »Schutzengelweg« hinauf. Schnell ist der Waldrand erreicht, doch öffnet sich immer wieder der Blick auf das Voralpenland sowie auf Schloss Neuschwanstein und den Alpsee. Nach rund 90 Minuten taucht die Rohrkopfhütte an einer Lichtung auf – die Bahn ist mittlerweile weit entfernt und kein Trubel stört die Waldwanderung. Inmitten dichten Grüns geht es nach der Lichtung weiter in Serpentinen bergauf, bis der Weg die Skipiste quert. Der Pfad setzt sich steil und teils im Zickzack fort. Ein Felsdurchlass gewährt Eintritt in neues Gelände: Es wird karger und – zugegeben – das letzte Stück zum Tegelberghaus, teils über anstrengende Stufen im erodierten Gelände, ist weniger schön.

Doch das ist bald vergessen. Denn am Haus, dem höchsten Punkt der Tour, bietet sich eine Mittagspause mit Aussicht an. Auch bei Gleitschirmfliegern ist der Berg als Startpunkt beliebt, sodass sich ihre Manöver gut beobachten lassen. Zwar liegt streckenmäßig der größte Teil der Tour noch vor einem. Doch haben die Wackeren, die zu Fuß aufgestiegen sind, den weitaus größten Höhenmeteranteil bereits bewältigt. Nun führt die Tour tiefer in die Ammergauer Alpen, die hier bis weit ins Ostallgäu reichen. Ein Pfad leitet hinter dem Tegelberghaus in eine Landschaft aus Wald und Felswänden und quert unterhalb der steilen Hänge des Branderschrofens weiter. Manche Schrofenwand entpuppt sich bei näherer Betrachtung als wahres Schaustück der Alpenfaltung. Ebenfalls bei genauerem Hinsehen fällt weiter unten bereits ein breiter Forstweg auf. Auf diesem mündet der Pfad nach einigen Serpentinen bergab. Dabei geht es über Brander- und Ahorngraben. Bequem wandert es sich von dort aus dem Tal entgegen.

Unten kommt wieder Asphalt unter die Füße. Zudem gibt es die Möglichkeit, in rund zehn Minuten die Berggaststätte Bleckenau zu erreichen, eine ehemalige Jagdhütte König Ludwigs II. In der anderen Richtung folgt das Sträßchen der Pöllat mit Kurs Neuschwanstein und bietet ein tolles Fotomotiv mit dem Schloss und der Marienbrücke zur gleichen Zeit. Mit jedem Schritt in Richtung dieser weltberühmten Attraktionen nimmt der Rummel zu, bis es an den meisten Tagen am Schloss nahezu absurd voll wird. Darauf sollte sich jeder einstellen, dann wird es nicht ganz so schlimm. Außerdem ist das Schloss trotz allen Andrangs immer wieder ein echter Hingucker.

Auf dem Rückweg nach Hohenschwangau wird auch so gut wie immer viel los sein. Unten angekommen gilt es, sich auf dem Pöllatweg am Waldrand rechts zu halten. An der Gipsmühle vorbei geht es wieder auf offene Flächen, an einer T-Kreuzung nach rechts und der bereits sichtbaren Tegelbergbahn entgegen. Dort gibt es zum Abschluss noch die antiken Ruinen eines Römerbads zu besichtigen. Sie gehörten einst zu einer Villenanlage und sind heute eine von vielen Sehenswürdigkeiten auf dieser königlichen Runde.

Touren-Charakter

Lange Wanderung mit steilen Abschnitten, aber ohne technische Schwierigkeiten. Kann durch Benutzung der Bahn um knapp die Hälfte der Zeit verkürzt werden.

Ausgangspunkt

Tegelbergbahn-Talstation bei Schwangau

Endpunkt

Tegelbergbahn-Talstation bei Schwangau

Schloss Neuschwanstein

Es ist ohne Übertreibung eines der bekanntesten Bauwerke Deutschlands: das Schloss Neuschwanstein. Viele halten es dabei für älter, als es ist. Denn der schöngeistige König LudwigII. ließ es erst in den Jahren 1869 bis 1886 im Stil einer mittelalterlichen Burg bauen. Für Besucher geöffnet wurde das Schloss kurz nach Ludwigs bis heute ungeklärtem Tod.

Die Pöllatschlucht

Kürzer und schöner gestaltet sich der Rückweg vom Schloss zur Tegelbergbahn durch die Pöllatschlucht – vorausgesetzt, diese ist begehbar. Denn Steinschlag stellt dort immer wieder eine Gefahr dar, sodass die Schlucht gesperrt wird. Aktuelle Infos gibt es auf www.neuschwanstein.de.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.