JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Allgäu: Nagelfluhkette nach Westen

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:00 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
1400 m

Die stillere Seite des langen Grates. Weit über das Allgäu hinaus bringt der Name Nagelfluhkette Wanderer zum Schwärmen. Doch nur wenige kennen den Weg auf dem Grat in Richtung Westen. Dort wartet eine stillere und teilweise sogar etwas luftigere Tour als an den höheren Gipfeln der Kette im Osten.

Zahm zeigt sich die Tour noch am Seelekopf. wandern, mittel
Zahm zeigt sich die Tour noch am Seelekopf.© Frank Eberhard
Beschreibung

Fünf Gipfel gibt es hier zu sammeln: Seelekopf (1663 m), Hohenfluhalpkopf (1636 m), Eineguntkopf (1639 m), Falken (1564 m) und Hochhäderich (1565 m). Wie auch bei der bekannten Nachbartour nach Immenstadt (Tour 4) lässt sie sich mit der Hochgratbahn abkürzen. Für Perfektionisten sei aber gesagt, dass auch ein Aufstieg zu Fuß seine Reize hat: Es geht zuerst ein gutes Stück westlich der Bahn an einer 1000-jährigen Eibe vorbei und über die Obere Lauchalpe in Bahnnähe zur Bergstation der Hochgratbahn.

Wer hier noch ein wenig müde aus der Bahn steigt, wird sich bei gutem Wetter die Augen reiben – im Süden reihen sich zahlreiche Gipfel aneinander, sogar der vergletscherte Tödi in der Schweiz ist zu sehen. Auf breitem Weg geht es nun hinab auf ein hölzernes Portal zu. Dort beginnt der Gratweg. Er wird schmaler und eine kurze Leiter sorgt für erste Spannung. Schnell ist mit dem Seelekopf der erste Gipfel abgehakt. Nah am Grat, aber ohne größere Schwierigkeiten ist bald die nächste Scharte erreicht, aus der es sonnig auf den wenig markanten Hohenfluhalpkopf geht. Durch den nun folgenden Sattel verläuft die deutsch-österreichische Grenze, und der Pfad führt auf den sanften Eineguntkopf.

Unterhalb des Gipfels liegt die Falkenhütte. Hier ließe sich der Kamm das erste Mal seit dem Seelekopf verlassen. Die Grattour lässt die Hütte aber rechts liegen und steuert nach dem sanften Gelände eine mit Bäumen bewachsene Felsschneide an. Auf ihr führt der Pfad auf den Falken mit seinem betonierten Fundament unter dem Gipfelkreuz.

Nun folgt der schönste und luftigste Teil der Tour. Felsig und elegant führt der Ostgrat zum Gipfel des Hochhäderich. Während unten bereits der halbmondförmige Hörmoossee mit Alpe lockt, heißt es, sich noch mal zu konzentrieren. Denn obwohl Bäume auf dem Grat wachsen, ist er ausgesetzt. Bald wird die Konglomeratschneide richtig scharf und Drahtseile helfen weiter. Nach einem steilen Aufschwung ist der Gipfel erreicht und die Schwierigkeiten sind geschafft. Über die nach dem Berg benannte Gaststätte führt der Weg nun hinab zum Hörmoossee. Mit leichten Gegenanstiegen wandert es sich über Schneeloch- und Obere Stiegenalpe bequem hinab zur Talstation.

Touren-Charakter

Teils ausgesetzte Kammwanderung mit leichten Kletterstellen am Drahtseil. Bei Bahnbenutzung halten sich die Aufstiegshöhenmeter dafür in Grenzen.

Ausgangspunkt

Hochgratbahn-Bergstation

Endpunkt

Hochgratbahn-Talstation

Einkehr am Wasser

Am Alpengasthof Hörmoos lohnt sich eine Einkehr vor dem langen Rückweg. Er bietet einen netten Garten mit vielen beschrifteten Gewächsen und liegt nah am gleichnamigen See.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.