JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Allgäu: Mittag, Steineberg und Stuiben

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Blumen- und Panoramatour für Genießer. Für Berg- und Naturfans ist diese gemütliche Kammwanderung ohne große Höhenunterschiede ab der Mittagbahn ideal, weil so genügend Zeit bleibt, in aller Ruhe die botanischen Schätze zu entdecken, die man hier oben findet (siehe Kasten S. 34).

Beschreibung

Von der Bergstation der Mittagbahn in rund 15 Minuten in westlicher Richtung über Wiesen zum unspektakulären Bärenkopf (1476 m). Dabei handelt es sich um eine eher unscheinbare Er­hebung mit Gipfelkreuz inmitten der Weiden. Hier wurde 1760 der letzte Allgäuer Bär geschossen. Rechts haltend führt der Weiterweg durch eine kleine Senke, dann steil durch den Wald aufwärts, teils über Stufen. Bei Nässe ist dieser Abschnitt sehr rutschig.

Schließlich gelangt man an eine flache Passage mit freiem Blick auf den Steineberggipfel über der steilen Felswand und auf die 30 Meter lange Leiter, die zum Gipfel hinaufführt – ein beeindruckender Anblick. Man steigt bis direkt unter die Felswand auf und hat nun zwei Optionen. Es gibt einen leichten, schmalen Weg, der nach links über die leichte Südwestseite zum Gipfel führt. »Für ­Geübte« heißt es bei der Alternative, die ein echtes Schmankerl ist für Schwindelfreie: Auf einem kleinen befestigten Steig überwindet man zuerst den Felsvorbau und gelangt dann an die beeindruckend steile und lange Leiter, über die man direkt den Gipfel erreicht. Nach dieser luftigen Turnübung wandert man in östlicher Richtung am Grat entlang weiter und steht nach etwa zehn Minuten vor einer Felsstufe, der »Grauen Wand«, die eher einer felsigen Flanke gleicht. Drahtseil, Stifte und Krampen helfen Ungeübten beim Abstieg in eine kleine Scharte, aus der man kurz aufsteigt zum bewachsenen Kamm. Über den teils etwas schmalen, schönen Grat gelangt man in ein Wäldchen, wo der Weg scharf nach rechts abbiegt. In einer Gasse zwischen dem Hang auf der rechten und dem Wald auf der linken Seite geht man hinab zur Weggabelung »am Eck«.

Geradeaus weiter verläuft der direkte, leichte Abstieg zur bewirtschafteten Gundalpe (1502 m). Gipfelstürmer gehen am Eck kurz links und dann über den schmalen, ausgesetzten Nordostgrat in etwa einer halben Stunde hinauf zum Gipfelaufbau des Stuiben (1749 m). Auf dem Grat ist ebenso Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich wie an der kurzen Felspassage direkt unter dem Gipfel, die mit Drahtseil und Stiften entschärft wurde.

Rückweg zur Mittagbahn wie Hinweg. Wer nur den Steineberg erklimmen will, benötigt für den Hin- und Rückweg knapp zwei Stunden.

Touren-Charakter

Eine der schönsten Routen für Genießer und Botanikfans. An einigen Stellen ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, vor allem zwischen Steineberg und Stuiben. Bei Nässe heikel. Hinweg wie Rückweg

Ausgangspunkt

Bergstation der Mittagbahn in Immenstadt

Endpunkt

Bergstation der Mittagbahn in Immenstadt

Tipp

Ein Bummel im schmucken Zentrum von Immenstadt lohnt sich. Wunderschöne Keramiken gibt’s in der Töpferei von Christine Velte im Hörmann-Haus, am Klosterplatz 3, www.hoermann-haus.de. Im Immenstädter Ortsteil Diepolz steht das für Groß und Klein interessante Bergbauernmuseum, Tel. 08320/709670 oder www.bergbauernmuseum.de

El Dorado für Botaniker

Das Gebiet rund um Steineberg und Stuiben ist im Frühsommer ein Dorado für Botaniker. Hier entdeckt man Steinnelken, Alpen-Anemonen, Herzblättrige Kugelblumen, Kohlröschen und viele Orchideenarten. Bei einer Botanikexkursion der Nürnberger Natur­historischen Gesellschaft wurden auf dem Kamm rund 250 verschiedene Pflanzenarten erfasst, darunter zehn Habichtskrautarten, 14 Seggenarten, zwei Arten der Teufelskralle, fünf Enzian- und fünf Steinbrecharten, ferner Türkenbund, Seidelbast u.v.m.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.