JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Allgäu: Innere Kuh- gehrenalpe

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Bilderbuchoase am Sonnenhang. Sie sind selten, die Alpen, bei denen alles passt - die Lage, die Erreichbarkeit, die Stimmung. Natürlich ist das auch von den eigenen Präferenzen abhängig. Die objek-tiven Kriterien für eine Lieblingsalm erfüllt die Kuhgeh-renalpe aber auf jeden Fall. Zu schön liegt sie hoch über dem grünen Kleinwalsertal.

Beschreibung

Zustieg 

Um die langen Wege zur Alpe für Kinder abzukürzen, drängt sich die Kanzelwandbahn in Riezlern auf (für eine etwas längere Runde käme auch die Fellhornbahn auf der deutschen Seite infrage). Von der Bergstation auf 1949 Meter Höhe wandern wir südlich Richtung Kanzelwand bis zur Wegverzweigung. Hier halten wir uns rechts Richtung Kuhgehrensattel, laufen beim nächsten Abzweig zum Gasthof Adlerhorst geradeaus weiter und unter den Nordhängen der Hammerspitze hindurch. Nur wenige Meter auf erdigem Weg ansteigend, erreichen wir den Kuhgehrensattel. Von hier wäre links ein kurzer Abstecher zur Kuhgehrenspitze möglich. Aber auch am Sattel gibt es genügend Aussicht, z. B. auf die Walser Hammerspitze und auf Elfer und Zwölferkopf. Westlich ragt der eigentümliche Gipfel des Hohen Ifen auf, das riesige Gottesackerplateau dehnt sich rechts davon aus. Über Wiesenhänge absteigend, laufen wir in einer großen Rechtsschleife zur Alpe. Ein ausgewaschener Pfad auf grasigem Westrücken leitet uns dann hinab zur Inneren Kuhgehrenalpe.

Garten Eden auf der Alp 

Hühner, Schwei­ne, Kühe und sogar Murmeltiere in der Umgebung bevölkern die Kuhgehrenalpe. Während der Alpzeit befinden sich ca. 45–50 Stück Jungvieh und zwei Milchkühe auf den Alpflächen, die sich über 50 Hektar erstrecken. Das bedeutet viel Arbeit für den Hirten beim Melken, Zäunekontrollieren usw. In der Hochsaison hilft dann auch mal die ganze Familie mit, um alles zu bewältigen. 200 Jahre alt ist die Kuhgehrenalpe und gerade deshalb so schön und gemütlich mit ihren liebevollen Ornamenten. Neben der kinderfreundlichen Umgebung, in der es einiges zu entdecken gibt, wie z. B. Blumenwiesen, Bergdohlen und den Blick ins Wildental hinab, erfreuen Kinder auch ein Sandkasten, eine Rutsche und ein kleiner Kinderbrunnen.

Bekannt ist die Alpe besonders für ihre Kuchen. Die duftenden Prachtstücke werden täglich frisch im Holzbackofen gebacken – nach Großmutters Rezepten, versteht sich! Deftig sind dann die Berglerbrotzeit, der saure Romadur, die Hauswurst und die Tagessuppe. Die Fruchtbuttermilch gibt es wohl nur hier auf dieser Alp. Die Fleischwaren stammen alle von der heimischen Metzgerei und teilweise auch von den eigenen Schweinen auf der Alp. Sie werden im Herbst geschlachtet und als geräucherter Schinken serviert. Es gibt aber auch Wildspezialitäten wie Gamswurst oder Hirschsalami.

Wer lange genug bleibt oder früh genug kommt (Übernachten ist leider nicht möglich), erlebt hier oben außerdem sehr eindrückliche Sonnenuntergänge. Dann ist es auch noch etwas ruhiger, als es ohne Strom und Internet ohnehin schon ist.

Abstieg ins Wildental 

Von der Kuhgehrenalpe laufen wir weiter die Höhe haltend zur Wannenalpe (1821 m). Kurz danach am Abzweig rechts haltend, geht es dann zügig hinunter ins schöne Wildental und zur Fluchtalpe (1309 m). Das meist freie Gelände erlaubt Panoramawandern vom Feinsten. Im Frühsommer blühen die Almwiesen, auf denen durchaus glückliche Kühe weiden – eine Kuh, die einen Almsommer erlebt hat, ist Zeit ihres Lebens gesünder und wird auch um einiges älter als ihre Stallgenossen. An der Oberen Wiesalpe biegen wir links ab zur Unteren Wiesalpe und erreichen letztlich das Gasthaus Schwendle am Talende. Nur einige Meter weiter liegt die Bushaltestelle; hier verkehren regelmäßig Busse Richtung Mittelberg und Riezlern (zu Fuß sind es noch fast sechs Kilometer bis nach Riezlern zu unserem Ausgangspunkt).

Aufstieg zur Hammerspitze 

Beim Abstieg ins Wildental über den Panoramaweg liegt auf der Strecke die Wannenalpe. Bei ihr zweigt links ein Weg ab, auf dem noch leicht die Walser Hammerspitze bestiegen werden kann. Der Gipfel bietet einen freien Blick auf das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen und ins Stillachtal und im Westen ins Kleinwalsertal. Ein guter Steig führt am grasigen Westgrat zügig empor bis zum flachen Grasgipfel der Walser Hammerspitze, die Teil der Schafalpengruppe ist. Um Verwechslungen bei Bergunfällen vorzubeugen, hat der Berg seit 2013 seinen neuen Namen Walser Hammerspitze. Vorher hieß er in Österreich anders als in Deutschland (die Grenze verläuft übrigens genau am Gipfel entlang). Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.

Touren-Charakter

Einfache bis mittelschwere Wanderwege, bei Nässe schwierig

Ausgangspunkt

Parkplatz der Kanzelwandbahn in Riezlern

Endpunkt

Parkplatz der Kanzelwandbahn in Riezlern
Lust auf mehr?
Meine Lieblings-Familien-Alpe Allgäu
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Leichte Touren mit familienfreundlicher Einkehr im Allgäu. Dazu Lustiges, Launiges und Lesenswertes zu allen Lieblings-Almen.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.