Wandern Allgäu: Hochgrat und Rindalphorn
Über den Hörnerkamm. Auf schmalen Steigen führt uns diese Tour über Hochgrat und Rindalphorn, die beiden höchsten Gipfel der Nagelfluhberge. Da sie all ihre Nachbarn überragen, bieten sie an klaren Tagen eine umfassende Rundschau über die Berge im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz.
Über den Hochgrat zum Rindalphorn
Wir gehen um die Bergstation der Hochgratbahn (1704 m) zu einer Weggabelung, folgen den Wegweisern zum Hochgrat nach links und steigen auf dem gut ausgebauten Weg über den Bergrücken aufwärts. Bald sind das Kreuz und die einladende Bank am nahen Gipfel des Hochgrats (1834 m) erreicht. Weit reicht von hier der Blick nach Norden in das Alpenvorland und über die Nagelfluhberge ins Hochgebirge.
Am Hochgratgipfel behalten wir unsere bisherige Richtung bei und steigen entlang der Gratschneide nach Osten ab. 200 Höhenmeter verlieren wir, bis wir die Brunnenauscharte erreichen. Links zweigt ein kürzerer, aber anspruchsvollerer Alternativabstieg zur Talstation ab. Wir gehen geradeaus, ignorieren den rechts zur Scheidwangalpe abzweigenden Weg und steigen rechts des Grates anfangs recht steil durch Bergwiesen aufwärts. Auf einem Vorgipfel erreichen wir wieder den Bergkamm und sehen vor uns das markante, aus steil gestellten Felsbänken aufgebaute Rindalphorn. Wir überschreiten einen wenig ausgeprägten Vorgipfel, steigen in einen weiten Sattel ab und wandern links haltend zu einer Wegkreuzung in einer Scharte. Geradeaus erreichen wir nach ca. 100 Metern den schmalen Gipfel des Rindalphorns (1821 m), der uns wieder mit herrlichen Ausblicken belohnt.
Über die Gündlesscharte ins Tal der Weißach
Vom Gipfel gehen wir zurück zur Wegkreuzung in der nahen Scharte und halten uns links. Auf dem nach einem Unwetter wieder sanierten Weg steigen wir durch einen Steilgraben bergab. Bald führt uns der Weg nahe des Ostgrates, auf den sich sturmzerzauste Bergfichten klammern, in die weit geschwungene Gündlesscharte hinab. Wir durchqueren die Scharte ihrer Länge nach bis zu einer Wegkreuzung. Geradeaus führt eine lange anspruchsvolle Kammwanderung über Gündleskopf, Buralpkopf, Stuiben und Steineberg zum Mittagberg, der von Immenstadt aus mit einer Seilbahn erschlossen ist.
Wir biegen jedoch links in einen schmalen Steig, der uns über den Weidegrund der aufgelassenen Oberen Rindalpe zur schön gelegenen 3 Rindalpe hinabbringt. Nach dem langen Weg kann man hier mit gutem Gewissen eine Rast einlegen und sich zum Beispiel mit dem Alpkäse aus eigener Herstellung verwöhnen lassen. Wir wechseln geradewegs auf die Alpstraße, auf der wir über die Alpwiesen wandern. Im Wald leitet sie uns neben dem rauschenden Speichertobelbach abwärts zu einer Wegkreuzung. Wir folgen den Wegweisern zur Hochgratbahn links auf eine Forststraße und wechseln unterhalb zweier Kehren links auf einen Waldweg. Er führt uns geradewegs am Älpele vorbei zu einem malerischen Bachtobel. Ein kurzer Anstieg bringt uns zu den Weiden der Hinteren Simatsgundalpe, über die wir zur schmalen Teerstraße gehen. Wir folgen ihr nach links und wandern vorbei an der Kapelle St. Rochus durch das Weißachtal zur Talstation der Hochgratbahn.
Region
Touren-Charakter
Eine Wanderung, die auf den schmalen Wegen am Höhenrücken des Nagelfluhkammes an einigen Stellen etwas Trittsicherheit verlangt.
Ausgangspunkt
Die Hochgratbahn (Seilbahnauskunft Tel. 08386/82 22).
Endpunkt
Die Hochgratbahn (Seilbahnauskunft Tel. 08386/82 22).Route
Auf den Hochgrat 0:25 Std., weiter zum Rindalphorn 1:20 Std., abwärts zur Rindalpe 1:30 Std., zur Hochgratbahn-Talstation 2:30 Std.
Blick zu den Nachbarn
Hochgrat und Rindalphorn sind die höchsten Gipfel in weiterem Umkreis und bieten dank ihrer Lage weit im Westen ungewöhnliche Ausblicke. Dass man über die niedrigeren Nagelfluhberge im Osten und Süden einen ungehinderten Blick auf die Allgäuer Hochgipfel hat, ist nicht verwunderlich. Da stehen Grünten, Nebelhorn, Hochvogel, Großer Krottenkopf, Trettachspitze, Mädelegabel und Hoher Ifen Spalier und dahinter sind Ammergauer Alpen und Zugspitze zu erahnen. Was die Aussicht aber so ungewöhnlich macht, ist der Blick über Vorarlberg weit in die Schweizer Bergwelt hinein. Zwischen den wilden Felsgipfeln des Rätikon und dem markanten Säntis glitzern dort an klaren Tagen die Gletscherberge der Glarner Alpen im Sonnenlicht.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.