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Wandergenuss
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Wandern Allgäu: Durch den Faltenbachtobel

Anspruch:
mittel
Dauer:
01:15 Std.
Länge:
2.5 km
Abstieg:
450 m

Schlucht an der Oberstdorfer Sprungschanze. Oberhalb der Sprungschanzen von Oberstdorf bildet der Faltenbach eine beeindruckend wilde Schlucht. Ohne große Mühen lässt sich die durch einen schmalen Weg erschlossene Naturschönheit erleben, wenn man die Wanderung an der Mittelstation der Nebelhornbahn beginnt.

Am rauschenden Wildbach entlang geht es talwärts.wandern, mittel
Am rauschenden Wildbach entlang geht es talwärts.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Der obere Abschnitt des Faltenbachtobels

Die Nebelhornbahn bringt uns schnell zur Seilbahnmittelstation (Station Seealpe) hinauf. Von der Mittelstation führt ein gekiestes Wirtschaftssträßchen direkt unter den Seilen der Bahn über die Alp­weiden bergab zum Waldrand. Der teils steile und grobschottrige Weg bringt uns durch den Wald zur Fahrstraße hinab, die die Seealpe mit Oberstdorf verbindet. Jenseits finden wir einen schmalen Wanderweg. Der Steig leitet uns jetzt unterhalb der Seilbahn auf einem bewaldeten, sanft abfallenden Bergrücken talwärts. Bald schwenkt der Weg jedoch nach links und führt uns ins nahe Tal des Faltenbaches. Über uns rauschen zahlreiche Wasseradern über den stark erodierten Talschluss und vereinen sich zu einem wasserreichen Bach, der von Wildbachverbauungen nur unzureichend gezähmt wird. Auf einer Brücke überqueren wir den Wildbach und wandern am linken Ufer bergab. Der Weg läuft anfangs nahe am Faltenbach entlang und weicht dann in die bewaldeten Talhänge aus.

Nun ist Vorsicht geboten, denn zumindest im Augenblick fehlt an dem bis hierher gut ausgeschilderten Weg eine entscheidende Hinweistafel. Der Weg wird breiter und steiniger und fällt bald steiler zu den Wiesen oberhalb der Schattenbergschanze ab. Zuvor jedoch bemerken wir im Wald am Wegrand eine betonierte Wasserfassung. An dieser Stelle zweigt rechts der zurzeit unbeschilderte Weg in den herrlichen unteren Teil des Faltenbachtobels ab.

Durch den Faltenbachtobel nach Oberstdorf

Der schmale Weg führt uns durch den steilen Waldhang zurück in den malerischen Bachtobel und schwenkt dort nach links. Nach kurzer Strecke steigen wir über einen aus Metallrosten erbauten Weg neben einer riesigen Wildbachverbauung talwärts. Als schwungvoller Wasserfall saust der Bach herab und der Wind weht einen feinen, erfrischenden Gischtschleier über unseren Weg. Ganz nahe am Faltenbach entlang führt uns der Steig bergab. Das Wasser hat bizarre Formen aus den unterschiedlich harten Schichten des Flyschgesteins geschürft und der Bach stürzt in zahllosen malerischen Kaskaden zu Tal.

Bald ist ein querendes Sträßchen erreicht und wir wechseln auf der Brücke auf die rechte Seite des Faltenbaches. Dort finden wir die Fortsetzung unseres Steiges, der über dem tosenden Faltenbach die steilen Talhänge quert. Ein weiterer Metallgittersteg hilft uns über einen kleinen Wasserfall, den ein schmaler Nebenbach bildet. Ein wenig Schwindelfreiheit ist hier von Nöten, wenn man zwischen den Beinen in das tief eingeschnittene Haupttal hinab blickt. Der Weg geht anschließend wieder zum Hauptbach hinab, der nur wenige Meter oberhalb in einem hohen, mächtig rauschenden Wasserfall über die brüchigen Felsflanken tobt.

Der wildeste Teil des Faltenbachtobels liegt nun hinter uns und am Bach entlang ist schnell eine Teerstraße erreicht, die uns nach kurzer Strecke zum Stadion der eindrucksvollen Schattenbergschanze bringt. Es geht kurz unter der Tribüne hindurch, dann der Beschilderung folgend nach links und von der nächsten Kreuzung rechts durch Oberstdorf zur Trettach und zur Talstation der Nebelhornbahn hinab.

Touren-Charakter

Eine kurzweilige Wanderung auf teils steilen und schmalen Wegen entlang des wilden Faltenbaches. Auf dem steinigen und stellenweise feuchten Weg ist festes Schuhwerk anzuraten. Dafür begeistert gerade der unterste Wegabschnitt mit zahlreichen Kaskaden und geologisch interessanten Felsformationen.

Ausgangspunkt

Die Nebelhornbahn (www.ok-bergbahnen.com).

Endpunkt

Die Nebelhornbahn (www.ok-bergbahnen.com).

Route

Von der Station Seealpe hinab nach Oberstdorf 1:15 Std.

Wilder Tobel im weichen Fels

Zwischen Rubihorn und Schattenberg fließt der kühlende Faltenbach von den Hängen des Nebelhorns nach Westen und erreicht an der Schattenbergschanze den Ortsrand von Oberstdorf. Der obere Teil dieses Tals wurde von den Gletschern der Eiszeit breit ausgehobelt und dient heute als Abfahrtspiste vom Nebelhorn. Doch unterhalb der Seilbahnmittelstation an der Seealpe ändert sich das Gelände und der Faltenbach muss eine steile Geländestufe überwinden. Hier schneidet er sich tief in das rutschungsgefährdete Flyschgestein, das als Mure auch schon die Sprungschanzen von Oberstdorf in Mitleidenschaft gezogen hat. Flyschgestein wurde im Meer abgelagert und zeichnet sich durch Gesteinsschichten mit unterschiedlicher Härte aus. So kann der Bach tief in weichere Lagen einschneiden, während er harte Schichten mit Stromschnellen und Wasserfällen überwindet. In der feuchten, schattigen Schlucht kann man so manche seltene und geschützte Pflanzenarten entdecken.

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