Wandern Allgäu: Am Tegelberg
Königsrunde. Seen wie hellblaue Tintenkleckse auf grünem Löschpapier flirren in der Mittagssonne im Tal. Eingebettet in die hügelige Wiesenlandschaft des Ostallgäus liegen hübsche Dörfer und Weiler, umrahmt von einem Halbmond aus wilden, zackigen Bergspitzen. Was für eine Orgie für die Augen!
Schwebend gegen den Himmel
Viel leichter geht es wirklich nicht. Nach dem Erwerb des Lifttickets an der Talstation schweben wir in einer Gondel knappe 900 Höhenmeter steil über tiefe Felsspalten hinauf zur Bergstation. Oben halten wir kurz inne und orientieren uns, denn wir haben verschiedene Möglichkeiten. Wer etwas Zeit mitbringt, wandert von der Bergstation der Beschilderung »Königsrunde« nach. Dieser Panoramarundweg führt mit knapp 100 Höhenmeter Steigung zur Brandschrofner Schulter, wo uns weitere Traumaussichten erwarten. Tief unter uns leuchten die blauen Flächen der Füssener Seenplatte, umgeben von den Trauchgauer, Lechtaler und Allgäuer Alpen. Ein paradiesisch schöner Flecken Erde.
Gleitschirm-Eldorado
Unabhängig von der Königsrunde macht es Spaß, die vielen Gleitschirmflieger zu beobachten, die neben der Bergstation die Startrampe benützen. An manchen Tagen sirrt die Luft förmlich aufgrund der vielen Leinen und der blaue Himmel ist bunt getupft.
Abstieg zur Rohrkopfhütte
Zurück ins Tal geht es dann am Tegelberghaus vorbei auf einem breiteren Wanderweg, der wegen der grandiosen Aussichten immer wieder zum Anhalten zwingt. Dann wird der Weg zu einem steinigen Bergpfad, der uns steil bergab bringt. Die Abzweigungen zu den Klettersteigen lassen wir unberücksichtigt, die Rohrkopfhütte ist unser nächstes Ziel. Kurz vor der Hütte teilt sich der Weg, wir bleiben links und wandern auf die Rohrkopfhütte zu. Sie bietet nicht nur eine tolle Einkehrmöglichkeit, sondern auch eine geniale Fernsicht auf die Allgäuer Berge.
Schutzengelweg
Unterhalb der Hütte weist uns dann ein Schild auf den Schutzengelweg. Nun kommen wir in den Wald und folgen im Zickzack der Beschilderung. Das letzte Stück des Weges führt über kleinere Almwiesen, vorbei an der Sommerrodelbahn, abwärts zurück zur Talstation der Tegelbergbahn. Jetzt ist sicherlich noch Zeit, die Villa Rustica zu besuchen. Etwas oberhalb der Talstation der Tegelbergbahn hat man 1932 Reste eines großen römischen Gutshofs entdeckt. Wer sich noch verwöhnen möchte, besucht die nahe Kristalltherme (www.kristalltherme-schwangau.de), wo königlicher Kitsch und modernes Wellness perfekt harmonieren.
Region
Touren-Charakter
Wanderung auf kleinen Bergpfaden und Forstwegen, die mithilfe der Tegelbergbahn (www.tegelbergbahn.de) nur bergab führt. Ohne Königsrunde ca. 50 Minuten kürzer.
Ausgangspunkt
Talstation Tegelbergbahn, GPS: 47.5680, 10.7558
Endpunkt
Talstation Tegelbergbahn, GPS: 47.5680, 10.7558Route
Königsrunde 0:45 Std., Abstieg bis Rohrkopfhütte 1:15 Std., Abstieg ins Tal 1:15 Std.
Tegelberg-Aussicht
Vom Tegelberg-Gipfel blicken wir im Westen auf die Füssener Seenplatte mit dem Bannwaldsee, dem Hopfensee und dem Forggensee, dem man zumindest im Sommer nicht ansieht, dass es sich bei ihm um den aufgestauten Lech handelt. Im Südwesten baut sich der mächtige Säuling auf, im Südosten steht der Hohe Straußberg. Links von ihm schaut die Hochplatte zu uns herüber und ganz im Norden dehnen sich die dunklen Wälder der Trauchgauer Berge bis zum Horizont hin aus.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.