Wandern Allgäu: Am Mittagberg
Kurz, aber alles inklusive. Eine gigantische Aussicht, gepaart mit einer wunderschönen Alp auf einem ganz kurzen Rundwanderweg: Bei dieser Wandermuffeltour ist alles dabei! Wir genießen die Aussicht, ohne ins Schwitzen zu kommen, und kehren ein, ohne selbst eine Brotzeit mitschleppen zu müssen.
Im Schwebetempo
Die alte Werbetafel unten an der Talstation der Mittagbahn zeigt schon an: Es handelt sich um eine Schwebebahn. Der Doppelsessellift hat es also nicht eilig, und so schweben wir im Schneckentempo den Berg hinauf. Wobei das keinesfalls als negativ zu bewerten ist – die Bahn fährt genauso schnell bzw. so langsam, wie wir Zeit zum Entschleunigen brauchen. So fallen schon vor der Mittelstation alle Alltagsorgen ab und bleiben im Tal, und mit jedem geschwebten Höhenmeter hören wir die Kuhglocken intensiver.Auf halber Strecke steigen wir einmal aus und sofort wieder in den folgenden Sessellift ein. Der bringt uns nun auf 1452 Meter Höhe, womit wir eigentlich schon am Mittaggipfel wären. Eigentlich deshalb, weil der Gipfel etwas versteckt hinter der Gipfelhütte im Wald liegt und als solches nicht wirklich ausgeschrieben ist. Das stört uns aber wegen der grandiosen Aussicht, die wir schon direkt von der Bergstation aus genießen können, überhaupt nicht. Und versprochen: Auch ein Gipfelkreuz ist bei dieser Wanderung mit drin.
Zum Bärenkopf
Als Erstes lassen wir direkt vor der Gipfelhütte das Bergpanorama auf uns wirken – vor allem, weil die Aussicht nach Norden über den Grünten hinweg bis zur Ebene rund um Kempten so wunderschön ist. Zu beobachten sind auch die vielen Gleitschirmflieger, die auf der Wiese neben der Bergstation zu ihrem Flug starten. Nachdem wir uns sattgesehen haben, machen wir uns auf den Weg zum Bärenkopf. Dafür halten wir uns an der Weggabelung rechts und folgen leicht aufwärts der Beschilderung zum Bärenkopf. Der angenehme Wanderweg verläuft fast eben, sodass wir nach nicht einmal 30 Minuten Schlendern bereits am Gipfelkreuz des Bärenkopfs sitzen. Von hier blicken wir nun weit nach Süden bis zu den Allgäuer Hochalpen um Oberstdorf. Gut, dass hier genügend Platz ist, so finden wir sicher auch ein freies Stück Almwiese, wo wir erst einmal rasten dürfen.
Darf’s ein bisserl mehr sein?
Wer jetzt seinen Wandertrieb entdeckt hat, kann die Tour leicht verlängern: z. B. zur Vorderen Krumbachalpe, die in gut 25 Minuten abwärts zu erreichen ist. (Wobei man den Aufstieg zurück ebenfalls berücksichtigen sollte.) Schwieriger und mit mehr Herausforderungen gestaltet sich der Aufstieg zum nächsten Gipfel, dem Steineberg, der nur für schwindelfreie und trittsichere Bergsteiger geeignet ist: Als Raffinesse mit Nervenkitzel führt eine lange Treppe die letzten Meter zum Gipfel hinauf (dann 1 Std. einfach/200 Hm). Für solche Wagnisse fehlt uns jedoch der Antrieb, und so entscheiden wir uns für die Variante über die Alpe Oberberg. Deshalb folgen wir der Beschilderung dorthin und steigen links steil über eine Almwiese abwärts. Durch ein kleines Waldstück wandernd, stehen wir kurz darauf an der Alpe Oberberg, einem weiteren Höhepunkt der Wanderung. Die urgemütliche Alpe lässt uns tief hinab auf das Illertal mit Sonthofen blicken. Es gibt Brotzeiten, Kaffee und Kuchen und natürlich auch gekühlte Getränke. Wer Käse mag, ist hier besonders gut aufgehoben, denn die Alm ist eine Sennalpe, auf der der Käse noch selbst produziert wird. Der Käsesalat und der Hüttenkäse mit mediterranem Dressing sind sehr zu empfehlen.
Abstieg oder Talfahrt?
Und so kommt es, dass wir unseren Heimweg nicht nur mit einem vollen Bauch antreten, auch unsere Rucksäcke sind mit feinstem Bergkäse gefüllt, denn den können wir direkt an der Alpe erwerben. Wir folgen der kleinen Alpstraße weiter in ursprünglicher Wanderrichtung. An der steilen Spitzkehre entscheiden wir uns dann: Entweder steigen wir links aufwärts und schweben mit der Bergbahn ins Tal zurück, oder wir wandern nach rechts bis zur Mittelstation hinab (deutlich länger, aber abwärts), wo wir dann ebenfalls die Bahn ins Tal benützen können.
Region
Touren-Charakter
Leichte Rundwanderung durch die Auf- und Abfahrt mit der Mittagbahn. Meist auf breiten Wanderwegen, nur der Abstieg zur Alpe Oberberg ist etwas steiler und führt über einen Bergpfad. Viele Tourenerweiterungen möglich
Ausgangspunkt
Immenstadt, Talstation der Mittagbahn
Endpunkt
Immenstadt, Talstation der MittagbahnBerg- und Seeglück
Ganz nah bei Immenstadt liegt der Große Alpsee. Vor traumhafter Bergkulisse können wir bei Bühl an der Uferpromenade oder in der Beachbar den Abend ausklingen lassen.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.