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Bergwandern
wandern

Wandern Allgäu: Alpe Gund

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
360 m
Abstieg:
360 m

Urige Alpe am schönsten Grat der Nagelfluhkette. Wer die berühmte Nagelfluhkette abwandert oder vom Mittag auf den Steineberg geht, kann sich auf eine Ein-kehr in der Alpe Gund freuen. Sie liegt in einem weiten Talkessel, Im Gund genannt, unterhalb der Nordhänge des Stuiben in einer wahren Märchenlandschaft.

Beschreibung

Zustieg 

Mit Kindern empfiehlt es sich, die Mittagbahn von Immenstadt aus zu nutzen. Dann beginnt die Tour am Mittag schon auf 1451 Metern Höhe. Bei dem weiteren Weg zum Bärenköpfle öffnet sich bereits das Panorama auf die Allgäuer Alpen. Der Anstieg zum Steineberg an seinem waldigen Ostrücken ist noch gemäßigt, aber oben unter dem Gipfelaufbau wird es steiler. Mutige wählen den Weg über die hohe Leiter unterhalb des Gipfels; alle anderen gehen vorher rechts unter dem Gipfelaufbau vorbei. Um dennoch zum Steineberg zu gelangen, müssten sie dann am Abzweig wieder etwas zurückgehen. Der sonnige Gratweg führt jetzt weiter über das kleine Steinköpfle (1669 m). Noch etwas am Grat entlang, dann geht es rechts hinunter in den Talkessel der Alpe Gund. Der wird auf oft feuchten Wegen durchschritten, bis die urtümliche Alpe Gund erreicht ist.

Variante über den Stuiben 

Mit trittsicheren und schwindelfreien Kindern kann man natürlich auch oben am Abzweig geradeaus zum Stuiben weitergehen. Dann bleibt man auf dem teils abenteuerlich scharfen Grat der Nagelfluhkette. Knorrige Fichten und Felstürmchen begleiten den Wanderer bei seinen Kehren und auf schmalen Bändern. Der Pfad leitet schwindelerregend an steilen Nordwänden vorbei, um danach sofort wieder durch mannshohe, blumig grüne Vegetation zu leiten. Das letzte Stück am Ostgrat ist ein seilversicherter kurzer Klettersteig im unteren Schwierigkeitsgrad. Der Gipfel selbst ist flach und der Abstieg am Westgrat genauso einfach wie der weitere Weg zur Alpe. Diese Variante dauert etwa eine halbe Stunde länger und hat 140 Höhenmeter mehr.

Auf der Alpe Gund  

Hier sieht man schon von Weitem ein Windrad auf dem Dach zur Stromerzeugung. Der Hüttenwirt kocht dennoch auf dem urigen Holzherd und versorgt seine Gäste mit warmen Gerichten und deftigen Brotzeiten. Auch die Kuchen der Älplerin sind bekannt für ihre Qualität. Die Alpe bietet erstaunlich schöne Zimmer und Lager für eine Übernachtung – vor allem der Sonnenuntergang ist hier ein Erlebnis, dann erstrahlt der Stuiben in warmen roten Farben. Nachts ertönen die Glocken der 120 Jungrinder und von zwei Pferden. Sonst ist nicht viel zu hören, so wie man es sich erhofft in den Bergen. Die Wirtsleute sind sehr gastfreundlich – ein Grund, warum sie viele Stammgäste haben.

Der Abstieg 

Dieser erfolgt üblicherweise direkt von der Alpe in Richtung Osten auf der Route der Wandertrilogie Wasserläufer. Er führt erst durch den Wald, dann durch das Steigbachtal, wo man nach der Hölzernen Kapelle den Steig rechts direkt entlang des Tobels wählen kann – er ist interessanter als die steinige Forststraße und führt ebenfalls hinunter zur Kirche in Immenstadt. Kurz vor der Kirche leitet nach rechts ein Weg direkt zum Parkplatz der Mittagsbahn.

Der Klassiker im Allgäu 

Wer auf der Gundalpe übernachtet und konditionsstarke Kinder hat, kann auch die Überschreitung der Nagelfluhkette in Angriff nehmen. Allerdings ist die Gund­alpe bis zum Hochgrat die einzige Einkehrmöglichkeit, und es gibt kein Wasser am Weg. Von der Alpe in Richtung Westen trifft man schnell auf den Wanderweg hoch zum Sattel unterhalb vom Stuiben. Hier rechts haltend auf dem Grat weiter zum Sedererstuiben (1737 m) aufsteigen. Im steten Auf und Ab wandern wir dann am Grat über die steilen Oberen Sedererwände weiter bis zum Buralpkopf (1772 m). Keine 800 Meter weiter erreichen wir schon den Gündleskopf (1748 m) nach einem kleinen Anstieg. In unserem Rücken erkennen wir den »Wächter des Allgäus«, den Grünten. Vor uns liegt die fast schnurgerade Nagelfluhkette, die eigentlich noch bis zum Hochhäderich reicht – das ist aber viel zu weit für eine Tageswanderung.

Jetzt folgt ein steiler, 200 Höhenmeter langer Abstieg in den nächsten Sattel – und darauf dann der unvermeidliche nächste Anstieg durch eine große, für das Nagelfluh typische u-förmige Rinne hinauf zum schönsten Gipfel der Kette, dem Rindalphorn (1822 m). Erreicht wird er vom Vorgipfel über einen steilen Grat, der hoch zum felsigen Pfeiler des Gipfels führt. Zur sanft geschwungenen Brunnenauscharte (1624 m) geht es dann wieder steil hinab, bevor der letzte Anstieg zum höchsten Gipfel, dem Hochgrat (1834 m), erfolgt. Südlich vom Hochgrat liegen erst der Siplinger und der Heidenkopf über dem Balderschwangertal, dann sieht man schon die ausgedehnte bizarre Karstlandlandschaft vor den Unteren und den Oberen Gottesackerwänden des Hohen Ifen. Nach kurzem Abstieg steht man dann endlich vor der Hochgratbahn-Bergstation (1704 m; 1020 Hm, 9 km, 4.30 Std.). Es gibt übrigens ein günstiges Kombiticket für die Benutzung von beiden Bahnen am Hochgrat und am Mittag.

Touren-Charakter

Einfache bis mittelschwere Wanderwege, bei Nässe schwierig

Ausgangspunkt

Immenstadt

Endpunkt

Immenstadt
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