Wandern Achensee: Auf die »Dalfaz«

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Die »Dalfaz« – so heißt die Dalfazalm bei den Einheimischen – steht seit über 350 Jahren auf ihrem sonnigen Platz hoch über dem tiefblauen Achensee. Heute präsentiert sich der privat betriebene Almweiler mit seinem halben Dutzend Gebäuden entsprechend urig, aber keineswegs altmodisch. Dafür sorgt die Familie Moser, die Anfang der 1980er-Jahre die Alm um einen gemütlichen Almgasthof erweitert hat.

Genuss pur 

Im Sommer fühlen sich auf der Dalfaz rund 30 Milchkühe, 60 Stück Jungvieh, einige Schweine und etwa 50 Schafe wohl und machen jede Menge Arbeit. Die erzeugte Milch wird zwar nicht mehr selbst verarbeitet – sie fährt täglich per Materialseilbahn ins Tal und zur Molkerei –, aber die alten Milchverarbeitungsgeräte wie Zentrifuge, Käsekessel, Butterfass etc. sind in der Sennhütte aus dem Jahr 1664 zu besichtigen. Genuss pur bietet auch die herausragende Lage, die ungehinderte Ausblicke auf Tirols größten See und das gegenüberliegende Karwendelgebirge mit seinen imposanten Felsgipfeln erlaubt.

Willkommene Erfrischung 

Viele Wanderer kommen in knapp 1 Stunde von der Bergstation der Rofan-Seilbahn auf einem aussichtsreichen Höhenweg zur Dalfazalm. Etwas anstrengender, dafür ruhiger und aus eigener Kraft führt der Aufstieg von Eben/Buchau hinauf. Man folgt der Beschilderung und steigt über den steilen Weg zum Dalfazer Wasserfall, der 60 Meter über die Wand stürzt und dabei unzählige Wassertröpchen zerstäubt – eine willkommene Erfrischung an heißen Sommertagen. Vielleicht lässt sich ein sportlicher Kraxler beobachten, der über den vor einigen Jahren eingerichteten anspruchsvollen Klettersteig (Schwierigkeit C/D) direkt neben dem Wasserfall in die Höhe turnt. Kurz danach erreicht man die alten, malerischen Hütten der unbewirtschafteten Teisslalm, wo man noch mal pausieren und die Aussicht genießen könnte. Ein letztes steileres Stück leitet zur Dalfazalm (1693 m) weiter, deren Gebäudekomplex die markanten Felsen des Hochiss überragen.

Zurück über den Höhenweg 

Dass sich die Aufstiegsmühe lohnt, wird spätestens klar, wenn man auf der schönen Sonnenterrasse sitzt, sich eine deftige Jause schmecken und das fantastische Panorama auf den lang gezogenen Achensee und das gegenüberliegende Karwendel wirken lässt. Die gemütliche Rast sollte nur nicht zu lange dauern, wenn man über den Höhenweg zur Bergstation der Rofan-Seilbahn wandern möchte, um damit ins Tal zu fahren. Andernfalls steigt man über den Aufstiegsweg ab. Oder man verbringt eine Nacht auf der Dalfazalm – wenn die Tagesausflügler aufgebrochen sind und der Abend heraufzieht, wird es ruhig auf der Alm, und einem gemütlichen Hüttenabend steht nichts mehr im Wege.