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Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Altes Wallberghaus

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
950 m
Abstieg:
950 m

Ruheplatz unterm Setzberg. In der Senke zwischen Wallberg und Setzberg thront schon seit 1900 das Alte Wallberghaus. Stilvoll restauriert, präsentiert es sich heute als Berghotel im wunderbaren Design, ohne seinen gemütlichen Hüttencharakter verloren zu haben.

Beschreibung

Schnell und leicht …

Manchmal darf es auch ein bisschen Luxus sein, gerade am Berg, wenn man einen Geheimtipp sucht. Wir waren definitiv sehr glücklich dort und hatten auch nicht viele Mitwanderer, obwohl wir an einem sonnigen Septembersamstag zu Coronazeiten auf den Setzberg gestiegen sind. Die meisten Bergsteiger strebten auf den bekannteren Wallberggipfel und ließen seinen Nachbar, den Setzberg, unbeachtet. Dabei können sich diejenigen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, eine bequeme Auf- und Abfahrt mit der Wallbergbahn gönnen, was die Wanderzeit auf weniger als eine Stunde verkürzt.

Von der Bergstation folgt man dem Almweg, der unterhalb des Wallbergkirchleins vorbei in Richtung Setzberg zieht. Mit bester Aussicht geht es leicht bergab, und nach nicht einmal 20 Minuten erreicht man das Alte Wallberghaus auf einfachste Art und Weise. Zurück geht es auf demselben Weg.

… oder länger und anstrengender

Die deutlich längere Alternative, die wir hier ausführlich beschreiben wollen, ist schon eher etwas für echte Bergaspiranten. Man kann sie jedoch zumindest in einer Richtung gut mit der Bahn abkürzen. Wir wandern gern bergauf, um uns die Einkehr mit gutem Gewissen zu verdienen und um anschließend knieschonend ins Tal zu schweben. Dafür starten wir an der Talstation der Wallbergbahn und halten uns rechts über den großen Parkplatz. Gleich geht es rechts vom Lift auf einer breiten Forststraße in den Wald hinein, auf der wir anfangs nur mäßig steil bergauf wandern.

Nach etwa 30 Minuten teilt sich der Weg: Geradeaus würden wir über den sogenannten Sommerweg ziemlich steil, fast schon über die Direttissima zum Alten Wallberghaus hinaufsteigen. Wir wollen es etwas gemütlicher angehen lassen und wählen den rechten Wanderweg, der über die Wallbergmoosalm führt. So stehen wir 40 Minuten später auf dem kleinen Wiesenfleck der Wallbergmoosalm.

Erst noch auf den Setzberg

Nach einer kurzen Rast wandern wir hinter der Alm auf dem bestens markierten Weg weiter. Wir folgen nun immer der Beschilderung zum Setzberg über die Freisinger Hütte. Dafür verlängert sich der Aufstieg minimal, garantiert aber einsame Wege – und das allein ist schon ein Geheimtipp. Bald biegen wir also nach rechts ab, queren den Klafferbach und folgen der nur mäßig ansteigenden Forststraße weiter bergauf. Kurz darauf weist uns das Wanderschild nach links auf einen schmalen Bergpfad, der nun deutlich steiler ansteigt. Dann lichtet sich der Wald, und wir treten auf eine kleine Almwiese, über die wir, uns leicht links haltend, hinüber zur privaten Freisinger Hütte laufen.

Vor uns liegen bereits die Setzbergalmen, die wir nun zügig und jetzt wieder auf einem breiteren Weg passieren. Für das ebenfalls in Sichtweite liegende Alte Wallberghaus müssen wir uns noch etwas gedulden. Kurz bevor wir es erreichen, wenden wir uns nach rechts und setzen zur Eroberung des Setzberggipfels an. Der teilweise recht ausgetretene und nach Regenwetter mitunter etwas rutschige Bergpfad windet sich über den Wiesenhügel aufwärts. Aber das Gipfelkreuz ist relativ schnell erreicht, und die Vorfreude auf den wunderbaren 360°-Panoramablick spornt uns auf den letzten Metern zusätzlich an.

Einkehr mit Verwöhnfaktor

Oben angekommen, suchen wir uns ein Plätzchen und genießen das Panorama. Für die einzigartige Aussicht und den Tiefblick auf den Tegernsee fehlen uns einfach die Worte – durchaus verständlich, warum manchmal so viele Wanderer hierher strömen, aber die bleiben zum Glück fast immer am Wallberggipfel hängen.

Dann lockt uns der Hunger hinunter, und nun steht einer Einkehr im Alten Wallberghaus nichts mehr im Weg. Auch dort genießen wir weiterhin beste Aussichten, vor allem nach Osten hinüber zu Blankenstein und Risserkogel und zu den Bergen des Spitzingseegebiets.

Nach dem Verwöhnprogramm der feinen Hotelküche folgen wir nur noch der kleinen Almstraße weiter aufwärts und passieren das Wallbergkirchlein und den Drachen- und Gleitschirmstartplatz. Vor lauter Luftakrobatik über, vor und unter uns dürfen wir die Uhr nicht aus den Augen verlieren – schließlich wollen wir noch die letzte Gondel für die Talfahrt erreichen. So schweben wir zum Abschluss ganz gemütlich und nochmals mit viel Aussicht mit der Wallbergbahn wieder hinunter ins Tal.

Touren-Charakter

Wanderung, die man mit Hilfe des Wallberglifts beim Ab- oder Aufstieg abkürzt. Der Weg führt über Forststräßchen und Bergpfade. Der Setzberggipfel ist einfach zu erreichen.

Ausgangspunkt

Wallbergbahn in Rottach-Egern

Endpunkt

Wallbergbahn in Rottach-Egern

Himmlisch nächtigen

Im Alten Wallberghaus kann man sogar übernachten – in 1512 m Höhe schläft es sich in der frischen Bergluft besonders gut. Für romantische Nächte sorgen der blitzblanke, klare Sternenhimmel, unter dem die Lichter im Tal besonders schön herauf­funkeln.

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